LASSITER IM TAL
DER WITWEN
Seine verzweifelte Stimme gellte durch die mondhelle Nacht. »Lasst mich leben! Bitte, lasst mich doch leben!«
Er war noch ein Junge, kaum älter als achtzehn. Sein Gesicht war bleich und von Todesangst gezeichnet. Mondlicht sickerte durch das Geäst der mächtigen Burreiche. Von einem der Äste hing die fertig geknüpfte Henkerschlinge herab und schaukelte leicht im Nachtwind hin und her.
Vier Mann standen um das Pferd herum, auf dessen blanken Rücken sie den Jungen gesetzt hatten. Einer packte das Tier am Kopfgeschirr und führte es unter die baumelnde Schlinge. Ein anderer Mann schwang sich auf sein Pferd, trieb es an die Seite des Jungen, griff nach dem Lasso und streifte dem Todeskandidaten die Schlinge über den Kopf.
Der Junge schrie nicht mehr. Er wimmerte nur noch. Seine Lippen bebten, und seine Zähne schlugen klappernd aufeinander.
Der Mann auf dem gesattelten Pferd zog die Schlinge fest und drehte sie, bis der dicke, fachgerecht gek