: Stella Cameron
: Regency Hearts Drei Romane in einem eBook: »Verführt von einem Earl«, »Die Geliebte des Viscounts« und »Die Leidenschaft des Dukes«
: dotbooks
: 9783989521216
: 1
: CHF 9.00
:
: Historische Romane und Erzählungen
: German
: 1405
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Teuflisch raffinierte Intrigen und skandalöse Leidenschaften - dreifache Regency Romance im Sammelband! VERFÜHRT VON EINEM EARL: Als die schönste Debütantin der Saison zieht Celine Godwin die Aufmerksamkeit eines geheimnisvollen Adligen auf sich - sie ahnt nicht, dass es sich dabei um James St. Giles handelt, der wegen den Machenschaften ihres Vaters sein Vermögen verloren hat! James will den Godwin Namen zerstören, doch rechnet er nicht mit den spitzen Dornen dieser englischen Rose ... DIE GELIEBTE DES VISCOUNTS: Seit dem mysteriösen Verschwinden ihres Bruders William verdächtigt Lindsay Granville ihren skrupellosen Halbbruder Roger. Als sie Viscount Edward de Worthe trifft, der ebenfalls noch eine Rechnung mit Roger offen hat, glaubt sie ein nützliches Werkzeug gefunden zu haben - doch sie ahnt nicht, auf welches gefährliche Spiel sie sich einlässt! DIE LEIDENSCHAFT DES DUKES: Calum Innes sinnt auf Rache - schon im Kindesalter wurde ihm sein Titel geraubt und nun hat er endlich einen Plan, den angeblichen Duke of Franchot zu demütigen: Er will seine Braut verführen. Doch Lady Philipa lässt unerwartet sein Herz schneller schlagen ... und hinter dem zarten Lächeln der Lady verbirgt sich eine Löwin, die niemand so einfach erobern kann! Prickelnde historische Liebesromane für alle Fans der »Bridgerton«-Reihe.

Die New-York-Times- und USA-Today-Bestsellerautorin Stella Cameron hat über 70 Liebes- und Spannungsromane geschrieben, die sich allein in ihrer US-amerikanischen Heimat über vierzehn Millionen Mal verkauft haben. Die mehrfach - unter anderem von den »Romance Writers of America« -preisgekrönte Autorin wurde außerdem mit dem »Pacific Northwest Achievement Award« für herausragende schriftstellerische Leistungen ausgezeichnet. Stella Cameron ist Mutter von drei Kindern und lebt heute gemeinsam mit ihrem Mann in Washington. Mehr Informationen über die Autorin finden sich auf ihrer Website www.stellacameron.com und auf Facebook: www.facebook.com/stellacamero Bei dotbooks veröffentlichte Stella Cameron ihre drei Regency-Romane »Verführt von einem Earl«, »Die Geliebte des Viscounts« und »Die Leidenschaft des Dukes« sowie die beiden Hot-Romance-Highlights »Dangerous Pleasure - Gefährliche Küsse« und »Heaven& Hell - Gefährliche Leidenschaft«.

Kapitel 1


»Sünde, mein Freund, beurteilt, genau wie Schönheit, das Auge des Betrachters.« Der Blick von James St. Giles, Earl of Eagleton, galt nicht seinem Gefährten, sondern der lärmenden, aufgetakelten Menge, die sich zur Abendvorstellung vonRomeo und Julia im Royal Theatre des Covent Garden drängte.

Wie immer nahm sich der große Mann mit dem dunklen Teint, der selten von James’ Seite wich, Zeit für eine Antwort, und als er schließlich sprach, klang seine leise Stimme wie immer leicht bedrohlich. »Ihr werdet mir ohne Zweifel den Autor dieser Weisheit nennen?« Won Tel stand im Schatten der roten Samtvorhänge der Loge, die Linien seines breiten Gesichtes mit den hohen Backenknochen waren nur schwach auszumachen in dem dämmrigen Licht.

James klopfte mit einem langen Finger an seine Unterlippe. »Diese Weisheit stammt aus dem Mund des Mannes, dessen Meinung ich am meisten vertraue: aus meinem eigenen.«

Won Tels Lachen hätte den meisten Leuten eine Gänsehaut über den Rücken gejagt. Er zupfte an seinem üppigen schwarzen Bart. »Wenn das stimmt, was ich nicht bezweifle, dann ist die Welt so ein Jammertal, wie ich es mir auch dachte. Dies erfüllt mich mit Gram!«

»Du, mein Freund, bist ein Lügner.« James gönnte seinem Diener ein dünnes Lächeln. »Du nährst dich von Sünde. Und das« – er schnippte mit einer Hand in Richtung des unruhigen Publikums, das sich auf fünf Etagen von Logen und Rängen drängte – »das sollte deine Überzeugung festigen, daß die englische Gesellschaft im Grunde verachtenswert ist. Vielleicht noch etwas Schlimmeres, dank dem Einfluß unseres ehrenwerten Regenten. Ich, für meinen Teil, betrachte mich als glücklichen Mann, dem es gelungen ist, so lange Zeit Abstand – sehr großen Abstand – zu halten.«

Das Publikum beachtete die leidenschaftliche Vorstellung auf der Bühne kaum. Alles gaffte, gestikulierte, jeder darauf erpicht, den anderen durch gewagte Albereien oder prächtige Garderobe zu übertrumpfen. James tat so, als merke er nicht, wieviel Aufmerksamkeit seine Person erregte. Da flatterten Fächer, Frauen kicherten, lehnten sich gefährlich weit aus den Nachbarlogen.

»Wir könnten immer noch Euren Plan verwerfen und nach Paipan zurückkehren, Mylord«, sagte Won Tel.

»Nicht, bevor ich nicht meine Mission in London ausgeführt habe!« James wirbelte herum und die volle Wucht seiner blitzenden grauen Augen traf den Begleiter. »DieserPlan, wie du es nennst, bleibt so lange auf der Tagesordnung, bis die Sachebeendet ist – bis ich das gewissenlose Paar ruiniert habe! Und denk dran, solange ich dich nicht anders instruiere, bin ich schlicht James Eagleton, Schiffsmagnat. Mein Onkel Augustus hat endlich akzeptiert, daß ich zwar den Titel anerkenne, aber erst wenn er mir nützen wird. Vergiß nicht, ich habe mir größte Mühe gegeben, den Tod meines Vaters sowie meine verwandtschaftliche Beziehung zu Augustus in England zu verheimlichen. Es wäre jammerschade, wenn irgendeine unvorsichtige Bemerkung von dir meinen Feinden meine Anwesenheit verriete. Vergiß den Namen St. Giles und denk nicht an den Titel – bis ich mich entschließe, ihn wie eine Axt gegen die Hälse von Darius und Mary Godwin zu schwingen.«

Won Tel verzog keine Miene. Bei der Verbeugung zeigte sich seine dunkelblaue Kappe, die aus derselben schweren Seide wie seine schmucklose, hochgeknöpfte Tunika genäht war; darunter trug er eine bauschige Hose in hohen, glänzenden Stiefeln ohne Absätze. Die Stiefel waren eine Spezialanfertigung, die ihrem Träger erlaubte, sich schnell und lautlos zu bewegen – ein Umstand, der nur James und seinen Freunden bekannt war. Zum Leidwesen der letzteren ging die Aufdeckung dieser Tatsache unweigerlich einher mit einer Aktion, die dem Opfer entweder den Willen oder die Möglichkeit, dazu einen Kommentar abzugeben, raubte.

Der Mann richtete sich auf und sagte mit unbewegter Stimme: »Dann ist meine Pflicht erfüllt. Bevor Euer Vater starb, habe ich ihm versprochen, Euch stets daran zu erinnern, daß für das Erledigen gefährlicher Angelegenheiten niemals nur eine Vorgehensweise besteht.«

James’ Hände ballten sich über seinen Schenkeln zu Fäusten. Seine Muskeln waren gespannt wie Federn, und zwar seit dem Tag, an dem Francis St. Giles seinen Verletzungen, die ihm die Räder einer Kutsche zugefügt hatten, erlag. »Hier gibt es nur eine Möglichkeit. Die Godwins werden zu einem Nichts reduziert. Und ichwerde kriegen, was mir zusteht – das rechtmäßige Erbe meines Vaters.« Er rutschte rastlos auf dem zierlichen vergoldeten Stuhl mit dem blauen Samtpolster herum, der offensichtlich nicht für ein solches Gardemaß geschaffen war. »Mein Auftrag lautet: Vergeltung!« Das war der letzte Wunsch seines sterbenden Vaters gewesen: James so