: Doug Johnstone
: Einbalsamiert Kriminalroman
: Polar Verlag
: 9783910918139
: 1
: CHF 19.90
:
: Krimis, Thriller, Spionage
: German
: 400
: DRM
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Die Skelf-Frauen leben jeden Tag im Schatten des Todes und führen das Familienunternehmen für Bestattungen und Ermittlungen in Edinburgh. Im dritten Band der Skelf-Reihe beginnt die Matriarchin Dorothy eine Beziehung mit dem Polizisten Thomas, während sie gleichzeitig eine jugendliche Untermieterin bei sich aufnimmt, die sich von ihrer Familie entfremdet hat. Dorothys Hund Einstein findet einen menschlichen Fuß auf den Wiesen, aber als sie ihn in einem Hundehaufenbeutel zur Untersuchung ins Bestattungsinstitut zurückbringt, wirft das mehr Fragen auf, als es beantwortet. Der Fuß hat nach dem Tod einiges mitgemacht. Auch Tochter Jenny und Enkeltochter Hannah haben alle Hände voll zu tun: Die mysteriösen Umstände des Todes einer reichen Frau ziehen sie in ein unerwartetes Familiendrama hinein. Darüber hinaus behauptet Hannahs neuer Astrophysiker-Kollege, er empfange Botschaften aus dem Weltall. Nichts ist klar, als die Skelfs tiefer in ihre bisher schwierigsten Fälle eintauchen. Als die Tochter von Jennys gewalttätigem und flüchtigem Ex-Mann spurlos verschwindet und ein wildes Tier in den Parks von Edinburgh gesichtet wird, scheint die Welt der Skelfs schlagartig zu überdrehen. Spannend, düster, warmherzig, humorvoll. Es steht mehr auf dem Spiel denn je.

Doug Johnstone lebt als Journalist, Songwriter und Atomphysiker mit seiner Familie in Edinburgh.

16
DOROTHY


Dorothy stand vor der Tür und hörte zu, wie Abi auf das Schlagzeug eindrosch. Sie erkannte, es war von The Beths, die neuseeländische Punk-Pop-Band mit einer Sängerin. Sie erkannte den geradlinigen Stil und die Arrangements, hatte gehört, wie Abi wieder und wieder zuFuture Me Hates Me Schlagzeug gespielt hatte. Sie wurde immer besser, war super bei hohen Tempi, musste nur noch an den entspannteren Tempi arbeiten, aber das würde auch noch kommen.

Sie legte eine Hand auf die Tür, spürte den Nachhall durchs Haus. Sie stellte sich vor, das Haus lebte, summte vor lauter Energie, was nicht schlecht war für einen Ort des Todes. Sie öffnete die Tür, und der Lärm platzte aus dem Raum. Abi nickte zur Begrüßung, ließ aber keinen Takt aus, die Hi-hats perlten, schnelle Wirbel auf der Snare.

Dorothy schaute sich um. Das hier war mit ihrem Einzug Abis Zimmer geworden, das Schlafsofa in der Ecke ausgezogen, Klamotten über Matratze und Boden verteilt, die Leselampe auf den Bodendielen, ein improvisierter Schreibtisch für die Schulaufgaben vor dem Fenster. Abi hatte nicht viel von zu Hause mitgebracht, als sie nach dem großen Krach ausgezogen war. Neben der Kleiderstange, die Dorothy irgendwo ausgegraben hatte, sah sie den Rucksack in die Ecke gestopft.

Abi wirbelte über die Toms, dann zum Refrain weiter auf das Ride-Becken, was The Beths immer taten. Es war schon witzig, wie man Muster erkannte, wenn man danach suchte und hinhörte. Dorothy dachte über Derek nach, der im Sneaky’s aufgekreuzt war, der Stich ins Wespennest war getan, und jetzt musste man sich damit beschäftigen.

Abi beendete den Song, drückte Pause auf ihrem Handy und nahm die Kopfhörer ab. Sie warf Dorothy einen langen Blick zu, rechnete damit, aber es gefiel ihr nicht.

»Es ist Zeit«, sagte Dorothy.

• • •

Es fühlte sich wie ein Gipfeltreffen an. Dorothy ging die Treppe hinunter, Abi folgte ihr langsamer, das Haus war völlig still. Nachdem Derek bei Abis Gig aufgetaucht war, war sie gedrückt gewesen, hatte sich mit Kazuko und Taylor in Dorothys Garten herumgedrückt. Dorothy hörte das geflüsterte Entsetzen in ihren Stimmen, roch das Gras, das die Runde machte. Als Abi dann schließlich reinkam, sagte sie Dorothy, dass sie mit ihrer Mum sprechen wolle. Und hier waren sie jetzt also. Sie erreichten das Fußende der Treppe. Indy an der Rezeption