Wie aus heiterem Himmel überfiel es sie wieder, dieses unangenehme Schwindelgefühl, das sie so hilflos machte.
Bettina Schaller lehnte sich gegen die Wand.
Wo, um Himmels willen, gab es einen freien Sitzplatz?
Ihr Blick erfasste das Sofa im großen Wohnraum. Sich einfach darauf sinken lassen und die Augen schließen, das würde sie jetzt am liebsten tun. Aber dann müsste sie den anderen sicher auch Fragen nach ihrem Befinden beantworten. Nein, lieber nicht.
Die Geräusche um sie herum klangen jetzt gedämpft, als hätte sich eine dicke Watteschicht über Benedikts Party gelegt. Die Furcht, ohnmächtig zu werden und einfach umzukippen, nahm zu.
Ihr Herzschlag beschleunigte sich. Doch zu ihrer großen Erleichterung verschwand die unangenehme Empfindung schon nach kurzer Zeit wieder. Durfte sie sich schon erleichtert fühlen?
Zur Probe machte sie ein paar vorsichtige Schritte in Richtung offene Terrasse, dann gleich noch ein paar. Im Freien angekommen, atmete sie tief durch.
Die Stimmen um sie herum wurden deutlicher. Die Sonne schaute durch einen Wolkenspalt. Bettinas Unsicherheit verschwand, und niemand sah ihr an, dass sie sich gerade noch so elend gefühlt hatte.
Letzte Nacht hatte sie schlecht geschlafen, am Morgen kaum gefrühstückt und nur einen schwarzen Kaffee getrunken. Und auch mittags war sie nicht zum Essen gekommen.