Wetter und Klima
Wetter und Klima – das sind zwei Begriffe, die im Alltag gern mal durcheinandergebracht werden. Viele Menschen sagen zum Beispiel: »Dieses Jahr ist der Sommer so heiß, das muss am Klimawandel liegen.« Oder wenn ein besonders kalter Winter kommt: »Da sieht man, dass es doch keine Erderwärmung gibt.« Doch so einfach ist das nicht. Wetter und Klima sind zwei sehr unterschiedliche Dinge und es ist wichtig, sie auseinanderzuhalten. Lass uns das mal ganz locker und verständlich erklären.
Fangen wir mit dem Wetter an. Das Wetter beschreibt die momentanen Bedingungen, die wir täglich erleben: Regen, Sonnenschein, Wind, Schnee oder auch Temperaturen. Es ändert sich ständig. Heute ist es vielleicht warm und sonnig, morgen kann es schon wieder regnen und kühl sein. Wettervorhersagen sagen uns, was in den nächsten Stunden oder Tagen passieren wird. Dabei geht es um kurzfristige Phänomene, die stark schwanken können. Du kennst das sicherlich: Man schaut morgens aus dem Fenster, sieht blauen Himmel, und am Nachmittag zieht dann plötzlich eine dicke Wolke auf und es regnet. Das ist das Wetter – launisch und schwer vorherzusagen.
Das Klima hingegen ist etwas ganz anderes. Das Klima beschreibt den Durchschnitt des Wetters über einen langen Zeitraum, meistens über 30 Jahre oder mehr. Es geht also nicht darum, wie das Wetter an einem bestimmten Tag oder in einer bestimmten Woche ist, sondern darum, welche typischen Wetterbedingungen in einer bestimmten Region über viele Jahre hinweg herrschen. Zum Beispiel ist das Klima in der Sahara heiß und trocken, während das Klima in Mitteleuropa gemäßigt ist, mit warmen Sommern und kühlen Wintern.
Jetzt stellt sich die Frage: Warum darf man Wetter und Klima nicht gleichsetzen? Ein heißer Sommer oder ein besonders kalter Winter bedeutet noch lange nicht, dass sich das Klima grundsätzlich verändert hat. Ein einzelner Sommer oder Winter ist nur ein kleiner Ausschnitt des Wetters. Das Klima wird erst über lange Zeiträume und durch viele Daten bestimmt. Auch in einer Phase der globalen Erwärmung können daher kalte Winter auftreten oder heiße Sommer innerhalb einer kühlen Klimazone. Diese kurzfristigen Schwankungen sind typisch für das Wetter, nicht für das Klima.
Ein heißer Sommer oder ein kalter Winter sagt also nichts darüber aus, ob sich das Klima verändert. Es ist ein bisschen so, als würdest du versuchen, den Zustand eines ganzen Sees zu beschreiben, indem du nur auf eine einzige Welle schaust. Diese Welle gibt dir keine Information darüber, wie der gesamte See aussieht. Genauso gibt ein einzelner extrem heißer Tag keinen Aufschluss darüber, wie sich das Klima insgesamt entwickelt.
Warum sollte man dann auch nicht jedes extreme Wetterereignis, wie ein Hochwasser oder einen schweren Sturm, direkt dem Klimawandel zuschreiben? Ganz einfach: Extremwetter hat es schon immer gegeben. Auch vor dem Beginn der industriellen Revolution, als der Mensch noch nicht in großem Maßstab CO₂ in die Atmosphäre freigesetzt hat, gab es schwere Stürme, Dürren oder Überschwemmungen. Wetterextreme können durch viele verschiedene Faktoren ausgelöst werden, zum Beispiel durch natürliche Klimaschwankungen wie El Niño oder Vulkanausbrüche.
Das heißt aber nicht, dass der Klimawandel keine Rolle spielt. Wissenschaftler gehen davon aus, dass der Klimawandel die Häufigkeit und Intensität von Extremwetterereignissen verstärkt. Das bedeutet, dass Hitzewellen häufiger und intensiver werden und starke Regenfälle zunehmen. Doch um festzustell