: Ethan Mollick
: Co-Intelligenz Leben und Arbeiten mit künstlicher Intelligenz. Das Handbuch, um KI erfolgreich anzuwenden
: Redline Verlag
: 9783962676469
: 1
: CHF 19.50
:
: Gesellschaft
: German
: 240
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Wie wir mir künstlicher Intelligenz umgehen können Ob Verheißung oder Weltuntergang, künstliche Intelligenz ist aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Jeder von uns nutzt sie - bewusst oder unbewusst, ob man will oder nicht. Aber was bedeutet dies für unsere Jobs, unser Privatleben und unsere Zukunft? Wie können wir sinnvoll mit ihr umgehen? Der KI-Experte Ethan Mollick konzentriert sich in seinem »New York Times«-Bestseller auf die praktischen Aspekte der künstlichen Intelligenz. Er erklärt leicht verständlich, wie KI als Co-Mitarbeiter zur Lösung komplexer Probleme, als Co-Tutor für effiziente Wissensvermittlung oder als Sparringspartner zum Erreichen unserer Ziele genutzt werden kann. Anhand von Fallbeispielen aus der Wirtschaft, Bildung und Gesundheit zeigt er, welche Vorteile künstliche Intelligenz konkret bieten kann, wenn wir uns aktiv mit ihr auseinandersetzen und sie verantwortungsvoll nutzen. Für alle, die der Zukunft einen Schritt voraus sein wollen.

KI-Experte Ethan Mollick ist Professor für Management an der Wharton University und hat sich auf Unternehmertum und Innovation spezialisiert. Über seine Forschungsarbeiten wurde in verschiedenen Medien berichtet, darunter »Forbes«, »The New York Times« und »The Wall Street Journal«.

1Der Alien-Verstand


Über KI zu sprechen kann verwirrend sein – schon allein, weil »KI« so viele verschiedene Bedeutungen hat und sie alle irgendwie in einen Topf geworfen werden. Siri, die auf Kommando einen Witz erzählt. Der Terminator, der einen Schädel zertritt. Algorithmen, die Kreditwürdigkeitswerte prognostizieren.

Schon seit langer Zeit sind wir fasziniert von Maschinen, die denken können. Die Erfindung des ersten mechanischen Schachautomaten im Jahr 1770 versetzte die Betrachter in Staunen – ein Schachbrett auf einem kunstvoll gearbeiteten Tischchen, dessen Figuren von einem Roboter in der Kleidung eines ottomanischen Zauberers bewegt wurden. Von 1770 bis 1838 reiste er um die Welt. Die Maschine, auch als mechanischer Türke9 bekannt, schlug Benjamin Franklin und Napoleon bei Schachpartien und veranlasste Edgar Allan Poe zu Spekulationen über die Möglichkeiten künstlicher Intelligenz, nachdem er sie in den 1830er-­Jahren gesehen hatte. Das war natürlich alles Schwindel – in der vorgetäuschten Konstruktion der Maschine verbarg sich raffiniert ein echter Schachmeister, doch unsere Fähigkeit zu glauben, dass Maschinen zum Denken imstande sein könnten, führte ein dreiviertel Jahrhundert lang die besten Köpfe der Welt in die Irre.

Spulen wir vor ins Jahr 1950. Ein Spielzeug und ein Gedankenexperiment, jeweils von unterschiedlichen Genies der noch in Entwicklung befindlichen Computerwissenschaft, führten zu einer neuen Auffassung von künstlicher Intelligenz. Das Spielzeug war eine zurechtgebastelte mechanische Maus namens Theseus,10 entwickelt vom Erfinder, Witzbold und größten Informationstheoretiker des 20. Jahrhunderts Claude Shannon. In einem Film aus dem Jahr 1950 zeigte er, dass Theseus, der von zweckentfremdeten Telefonsteckern angetrieben wurde, durch ein komplexes Labyrinth navigieren konnte – das erste echte Beispiel für maschinelles Lernen. Das Gedankenexperiment war das Imitationsspiel, bei dem der Computerpionier Alan Turing11 erstmals Theorien darüber aufstellte, wie eine Maschine ein hinlängliches Maß an Funktionalität entwickeln könnte, um einen Menschen nachzuahmen. Computer waren zwar noch eine ganz neue Erfindung, aber Turings einflussreiche Arbeit trug dazu bei, das gerade entstehende Gebiet der künstlichen Intelligenz voranzutreiben.

Theorien allein reichten nicht aus und eine Handvoll Computerwissenschaftler begann an Programmen zu arbeiten, die die Möglichkeiten dessen ausloteten, was bald als künstliche Intelligenz bezeichnet werden sollte – ein Begriff, der 1956 durch John McCarthy vom MIT geprägt wurde. Die Fortschritte waren zu Beginn rasant, denn Computer waren darauf programmiert,