Rolle 2:
Der Grenzensetzer
Der Grenzensetzer legt die Parameter der Mentoring-Beziehung fest. Er tut dies im Voraus und so früh wie möglich, damit die geeigneten Leitplanken vorhanden sind und die Mentoring-Reise effizient, effektiv und sicher vonstattengehen kann.
Das Ziel
Klare Erwartungen abstecken, was die Mentoring-Beziehung ist und was sie nicht ist, und welche Rollen der Mentor und sein Mentee spielen werden und welche nicht.
Die Vorteile, wenn Sie die Rolle des Grenzensetzers gut zu nutzen wissen
•Beiden Parteien ist klar, bis wohin die Mentoring-Beziehung reicht.
•Sie sparen Zeit für Themen ein, die sich durch die Definition genauer Erwartungen erübrigt hätten.
•Sie helfen dem Mentee, sich über seine Rolle und seine Erwartungen an die Mentoring-Sessions klar zu werden.
•Es wird frühzeitig deutlich, wo die Erwartungen von Mentor und Mentee nicht übereinstimmen.
•Der Mentee-Neuling (aber auch der erfahrene Mentee) erhält ein klares Bild von den (zuvor vielleicht undeutlichen) Linien, die nicht überschritten werden sollten.
Der Nachteil, wenn Sie als Mentor auf die Rolle des Grenzensetzers verzichten
Die Mentoring-Sessions kommen leichter vom Thema ab, das Risiko unbeabsichtigter und unangemessener Anfragen wächst und die Sessions werden (im glimpflichen Fall) unproduktiv.
Wichtige Grenzensetzer-Tipps
•Legen Sie Dauer und Häufigkeit der Sessions fest.
•Bestätigen Sie die Agenda.
•Legen Sie Rollen und Zuständigkeiten fest.
•Setzen Sie Grenzen.
•Vereinbaren Sie notfalls eine Auszeit.
•Geben Sie Commitments ab und lösen Sie sie ein.
•Sprechen Sie Regelverletzungen an.
•Ziehen Sie im Fall der Fälle die Notbremse.
Die Rolle des Grenzensetzers ist insofern anders als alle anderen, als Sie sie typischerweise zu Beginn der Mentor-Mentee-Beziehung einnehmen – möglicherweise sogar, bevor Sie in die Rolle des Grenzensetzers schlüpfen. Gelegentlich wird sie dann noch einmal benötigt, wenn der Mentee die vereinbarten Grenzen missachtet. Solche Parameter zu setzen ist für die Mentoring-Beziehung essenziell. Wenn Sie Teil einer organisationsweiten Initiative sind, wird dieser Teil möglicherweise von anderer Stelle für Sie erledigt. Aber Sie müssen immer noch darauf vorbereitet sein, die Grenzen zu bestätigen und sich und den Mentee vor peinlichen oder zu weit gehenden Gesprächen zu schützen. Um den berühmten Autor und Führungsexperten Blaine Lee zu zitieren: »Fast alle, wenn nicht gar alle Konflikte im Leben sind das Ergebnis nicht aufeinander abgestimmter oder unerfüllter Erwartungen.«
Definieren Sie Dauer und Häufigkeit
Wie lange und wie häufig Sie sich mit Ihrem Mentee treffen, hängt von der Struktur Ihrer Organisation und davon ab, ob diese ein formelles Mentoring-Programm unterhält. Vielleicht hat man Sie eingeladen (oder verpflichtet), den Mentor zu geben, und eine Session-Struktur mitsamt einer Zeit vorgegeben, die Ihr Einsatz dauern sollte. Wenn das auf Ihren Fall nicht z