KAPITEL 2
Reyna, mein Großvater und ich standen auf einem Hof vor einem riesigen Gebäude namens »Bibliothek der Aufzeichnungen«. Drei Stufen führten hinauf zu einer großen Steinterrasse vor einer Schiebetür aus Glas. Die Front des Bauwerks bestand durchgehend aus Fenstern. Ein sanfter Schimmer unmittelbar nach dem Eingang hielt die Dunkelheit drinnen in Schach. Trotz des Lichts konnte ich im Gebäude niemanden ausmachen, was hoffentlich bedeutete, dass wir allein waren. Über den von einer hüfthohen Hecke umgebenen Hof verteilten sich mehrere Bänke aus Stein. Obwohl pechschwarze Finsternis herrschte, kauerten wir hinter einem Buchsbaum.
»Warum noch mal verstecken wir uns?«, flüsterte ich.
Mein Blick wanderte von Grandpa, der mit geschlossenen Augen so langsam ein- und ausatmete, dass er schlafend wirkte, zu Reyna, die mich ignorierte.
»Kian ist da drin«, antwortete mein Großvater.
Ich versteifte mich. Wie vermochte Grandpa das von draußen zu sagen? Ich wollte es gar nicht wissen.
Aber es schien eine coole Jedi-Kraft zu sein, die ich hoffentlich irgendwann auch lernen würde.
Reyna verstärkte den Griff um ihr Schwert und knurrte. »Der alte Knochensack wird versuchen, Nai daran zu hindern, ihren Namen als deine Erbin einzutragen.«
Grandpa grinste. »Der ›alte Knochensack‹ ist mindestens fünfhundert Jahre jünger als ich. Aber du hast recht. Er wird es versuchen.« Kurz tippte er sich ans Kinn, bevor er den Kopf schüttelte. »Er muss Wind von Nais Anwesenheit hier bekommen haben.«
Reyna rieb sich die Hände. »Wie sieht der Plan aus? Soll ich sein Haus anzünden oder so?«
Mein Großvater reagierte mit einem