PROLOG
Forrest Gump möchte ankommen. Sein ganzes Leben lang. Von Kindesbeinen an erlebt er, was es bedeutet, nicht am richtigen Platz zu sein. In der Schule wird er wegen seiner körperlichen Einschränkungen gehänselt. Er liebt seine einzige Freundin Jenny, aber diese Liebe ist von Beginn an von einem Gefühl der Unstimmigkeit überschattet. Forrest gehört nicht dazu, er kommt schlecht an.
Forrest Gump stolpert durch die Welt, stets auf der Suche nach einem Platz, wo er ankommen kann. Nach seinem Platz. Er durchlebt außergewöhnliche Abenteuer, die ihn in den Augen anderer zu einem Helden wider Willen machen, doch die Gewissheit des Ankommens bleibt ihm verwehrt. Am College wird er zwar zum Football-Star, dennoch bleibt er ein Außenseiter. Er ist entwaffnend ehrlich – aber auch ein bisschen blöd. Er ist ein guter Freund, er hat ein gutes Herz. Die Menschen bewundern seine Fähigkeiten und seine Erfolge. Doch es ist wie Nähen ohne Faden: Die innere Ruhe, das tiefe Gefühl des Ankommens, erfährt er nicht.
Als Forrest in den Vietnamkrieg zieht, landet er wieder in einer Welt, in die er nicht wirklich hineinpasst. Der Krieg bringt Schmerz und Verlust, und obwohl er sich als tapferer Soldat beweist, bleibt in ihm das diffuse Gefühl des Nicht-angekommen-Seins. Selbst als er nach dem Krieg mit Auszeichnungen geehrt wird, spürt er, dass dies letztlich nicht das ist, wonach er strebt.
Nach dem Krieg versucht Forrest, in der zivilen Welt anzukommen. Er wird unerwartet zum erfolgreichen Unternehmer, baut ein Shrimp-Imperium auf und verdient ein Vermögen. Aber auch hier, im Glanz des Erfolges, bleibt das Gefühl, dass etwas fehlt, dass er noch nicht seine wirkliche Berufung gefunden hat. Das Geld, der Ruhm, die materiellen Erfolge – all das bringt ihm nicht das tiefe innere Ankommen, nach dem er sich sehnt.
Sein Leben nimmt eine entscheidende Wende, als Jenny plötzlich und unerwartet zu ihm kommt. Kurze Zeit lang ist er selig! Ihre Beziehung war immer kompliziert gewesen, von Höhen und Tiefen geprägt. Doch für Forrest war Jenny insgeheim stets das Zentrum seiner Welt gewesen. Dort wollte er eines Tages ankommen. Leider ist das Glück nicht von Dauer: Jenny, die ebenfalls ihren Platz im Leben nicht finden kann, verlässt ihn wieder, was Forrest in tiefe Verzweiflung stürzt.
Er beginnt zu laufen, jahrelang, ziellos, erregt öffentliche Aufmerksamkeit, inspiriert Menschen … und kommt doch nicht an. Erst am Ende, als sich Jenny todkrank per Brief meldet und ihm offenbart, dass sie beide zusammen einen Sohn haben, erfolgt der Durchbruch. Forrest nimmt die beiden zu sich nach Hause und erlebt endlich ein Gefühl von innerer Heimat. Sein Herz blüht auf. Er darf Jenny – endlich, endlich! – heiraten, kurz vor ihrem Tod. Sie stirbt, doch ihr fünfjähriger Sohn Forrest Junior wird zu seiner