: Asmodina Tear
: Der Pakt des Zaren
: Verlag Torsten Low
: 9783966293150
: 1
: CHF 4.50
:
: Fantasy
: German
: 398
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Russland um 1900: Die Vampire Christo und Drago sind in großer Sorge. Zar Nikolaus herrscht mit fester Hand und scheint keinen Blick für die Nöte seines Volkes zu haben. Vielmehr gilt seine Sorge der Familie, da Sohn Alexei die Bluterkrankheit hat. Auch der mysteriöse Tod seines Onkels Sergeis und der Ausbruch des Ersten Weltkrieges bringen kein Umdenken. Als der vermeintliche Magier Rasputin an den Hof kommt, schließen Christo und Drago Freundschaft mit den Zarentöchtern. Die anfangs zarte Verbindung wird immer stärker. Doch plötzlich sucht Nikolaus das Haus der Vampire auf und bietet ihnen einen Pakt an, der alles verändert. Können sie die Familie retten und die drohende Katastrophe abwenden?

Asmodina »Asmo« Tear ist das Pseudonym einer jungen Autorin. Geboren 1985 in Helmstedt (Niedersachsen), wandte sie sich schon im Alter von 9 Jahren dem Lesen von Erwachsenen-Literatur zu, was mit 15 Jahren zu ihrer ersten Begegnung mit Anne Rice führte. Diese brachte ihr das Genre der Fantasy nahe. Nach einer Ausbildung im Verwaltungsdienst und dem Erlernen von drei asiatischen Sprachen, entschied sie sich endgültig für das Schreiben und veröffentlicht Gedichte sowie Romane. Als Amanda Partz widmet sie sich den Genres Romance, Dramen und Krimis.

 

Prolog

 

Russland, 2022

Langsam glitt das tote Tier zu Boden. Genüsslich wischte die junge Frau mit den kindlichen Gesichtszügen sich den Mund ab, sodass ihre weißen Hände rot glänzten. Vereinzelte Spuren blieben an ihrem Kinn zurück, aber das störte sie nicht.

»Das war gut.«

»Mit Sicherheit.« Liebevoll griff die Ältere ihrer Schwester in die Haare, um die dunkle Pracht zur Seite zu nehmen, damit der rote Lebenssaft sie nicht berühren konnte. »Aber du hast wieder gekleckert.«

Die Jüngere lachte und streckte die Zunge raus.

»Du weißt, normalerweise achte ich auf meine Manieren. Aber heute bin ich zu durcheinander und aufgewühlt.«

Die Ältere atmete tief durch.

»Ich verstehe dich sehr gut. Mir geht es nicht anders. Es ist ein seltsames Gefühl, nach der langen Zeit wieder hier zu sein. Gerade deswegen wundert es mich, dass du dir keinen Menschen ausgesucht, sondern mit einem Tier vorliebgenommen hast. Du bist sonst nicht unbedingt das Beispiel für eine vegetarisch lebende Person.«

»Das bin ich wirklich nicht.« Die Jüngere stand auf und ihre leicht goldglänzenden Augen wanderten erst zum Mond, welcher in dieser Nacht seine gesamte Schönheit zeigte, und anschließend in Richtung Süden, wo sich die Umrisse einer prächtigen Kathedrale abzeichneten. Eine Gänsehaut legte sich auf ihre Arme, obwohl das seit knapp hundert Jahren üblicherweise nicht mehr zu den Eigenschaften ihres Körpers gehörte. Aber hin und wieder gab es eben doch Situationen. Gerade, wenn sie bestimmte Dinge sah. »Doch … wen hätte ich heute nehmen sollen? Eine der sogenannten neuenSchwarzen Prinzessinnen vielleicht?«

Sie kicherte freudlos und die Ältere fiel ein. Ihre Fangzähne glänzten im Sternenlicht.

»Ja, ich war auch erschrocken und konnte es nicht glauben. Für den Bruchteil einer Sekunde war ich sogar versucht, die Regeln zu brechen und diesen Damen einer nach der anderen den Kopf abzuschlagen. Wie dumm und naiv kann man sein? Natürlich kann jeder glauben und leben, wie er oder sie will, ich bin die Letzte, welche so etwas verwehren würde. Aber solche Zusammenkünfte sind gefährlich, das haben wir beide am eigenen Leib zu spüren bekommen.«

»Nicht nur wir, sondern auch Mama, Papa und unsere Schwestern«, bemerkte sie. Ihr russischer Akzent wurde immer stärker, ein Zeichen dafür, wie aufgeregt sie war.

»Du hast recht«, schnell griff die Ältere nach ihrer Hand und drückte sie fest. »Wenn es solche geheimen Zusammenkünfte damals nicht gegeben hätte, wären einige Intrigen nicht zustande und ER vor allem nicht zu seiner Macht gekommen. Selbst ich habe mich seiner Faszination teilweise nicht entziehen können. Und glaube Eines: Ich schäme mich heute dafür!«

»Das musst du nicht.« Die Jüngere zog sie in ihre Arme und einige Minuten lang blieben die Schwestern eng umschlungen stehen. »Jeder war von IHM fasziniert und angetan. ER konnte einfach mit den tiefsten Sehnsüchten und Bedürfnissen spielen, dagegen war niemand immun. Nicht, wenn der- oder diejenige menschlich war. Naive Seelen erkennen das wahre Gesicht hinter der Maske oft erst, wenn es viel zu spät ist. Leider.«

»Zum Glück kam die Rettung noch rechtzeitig«, meinte die Jüngere.

»Ja, aber leider nur für uns. Unsere Fami