: Ulla Garden
: Fehltritt ins Glück Band 3 - In Freud und Leid Sabrina- Band 16
: Novo Books
: 9783961274147
: Sabrina
: 1
: CHF 1.80
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: Erzählende Literatur
: German
: 101
: DRM/kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB/PDF
Mittlerweile sind Susanne und Thomas Eltern eines kleinen Jungen. Doch das Glück der jungen Familie bleibt nicht ungetrübt. Susannes Mutter stirbt bei einem Autounfall was die bereits wieder schwangere Frau hart trifft. Und des es wieder ein Junge werden wird, lässt sie auch nicht unberührt, hatte sie sich doch sehnlichst ein Mädchen gewünscht. Derweil muss sich Thomas den Nachstellungen eine liebestollen Stalkerin erwehren. Doch dann ist das Glück fast vollkommen, denn aller guten Dinge sind drei, und wieder ist ein Kind unterwegs. Wird es diesmal ein Mädchen? Der dritte großartige Liebesroman von Ulla Garden mit einer großen Portion Romantik.
'Oh Tom, er ist so süß. Genau so habe ich ihn mir gewünscht.' Glücklich lächelnd hielt Susanne ihren soeben geborenen Sohn in den Armen. Es war ein kräftiger Junge mit dunklen Haaren, einer etwas breiteren Nase und vollen Lippen, ganz wie sein Vater. Seit sie wusste, dass sie schwanger war, hatte sie sich immer wieder ausgemalt, wie ihr Baby wohl aussehen würde. Und in ihren Tagträumen war es nie ganz weiß gewesen. So war sie jetzt auch keineswegs überrascht von der bräunlichen Pigmentierung ihres Sohnes. Liebevoll, aber auch etwas skeptisch betrachtete Thomas die beiden. 'Was ist Tom? Stimmt etwas nicht?' Mit bangem Blick sah Susanne zu ihrem Mann. 'Doch, soweit ich es auf den ersten Blick beurteilen kann, ist alles in Ordnung mit ihm. Der Kinderarzt muss ihn natürlich noch untersuchen. Ich will ihm da nicht ins Handwerk pfuschen', beruhigte er sie. 'Hm, ja gut, aber warum schaust du dann so kritisch?' Thomas druckste zunächst etwas rum bevor er gestand, dass er sich sein Kind etwas heller gewünscht hatte. 'Hey, also jetzt hör mal, es war uns doch beiden klar, dass unsere Kinder eventuell etwas mehr von deinen Genen haben könnten. Obwohl man es dir erst auf den zweiten Blick ansieht, dass da wohl etwas mehr Farbe im Spiel gewesen sein muss. Aber seit ich deinen Vater kenne, habe ich mir da keine Illusionen gemacht.' Thomas' leiblicher Vater Douglas war ein farbiger Amerikaner, den Susanne sehr schätzte. Sie hatten ihn zu ihrer Hochzeit eingeladen. Und auch jetzt, zur Geburt seines ersten Enkelkindes, war er auf dem Weg aus den Staaten zu ihnen. Sie wohnten seit einiger Zeit am Südrand der Lüneburger Heide, wo Thomas eine Landarztpraxis übernommen hatte. Da Susanne als promovierte Biochemikerin keine Chance hatte in dieser Gegend einen Job zu finden, hatte sie auf Lehramt umgeschult und unterrichtete Mathematik und die naturwissenschaftlichen Fächer. Thomas gab der Hebamme sein Handy und bat sie, ein Foto von ihnen zu machen. Während sie auf die Nachgeburt warteten, schickte er eine Nachricht mit der Aufnahme an ihre Familie und Freunde. Sie hatten den Namen, den ihr Kind bekommen sollte, vorher niemandem verraten. So war das Erstaunen bei Susannes Familie in Freiburg groß, dass der Junge den, in Süddeutschland eher ungewöhnlichen, Namen Heiko bekommen sollte. Und Thomas hatte sich gewünscht, dass der Junge als zweiten Namen Douglas heißen sollte. So wurde ins Geburtenregister Heiko Douglas Beckmann eingetragen. Einige Zeit später, als sie in Susannes Krankenzimmer endlich alleine waren, sprach sie Thomas nochmals auf die Hautfarbe ihres Sohnes an. 'Tom, warum hast du so ein Problem mit der Hautfarbe unseres kleinen Prinzen? So ein süßes Café au lait, das ist doch wunderschön. Er ist nun mal so, wie wir ihn gemacht haben.' 'Na ja, er wird sicher noch etwas dunkler werden. Also ziemlich sicher eine Nuance dunkler als ich. Und bei der heutigen Fremdenfeindlichkeit wird er sicher hin und wieder Probleme bekommen.' Ein kurzer Seufzer entwich ihm. 'Weißt du, es ist nicht sehr angenehm, wenn man dauernd gefragt wird, wo man denn herkommt.' Susanne zog nachdenklich die Stirn kraus. Daran hatte sie tatsächlich nie gedacht. 'Ich denke, wir sollten ihn immer spüren lassen, dass er genau richtig ist, so wie er ist. Und vor allem sollten wir ihn zu einem selbstbewussten Jungen erziehen.' Thomas nahm sie zärtlich in den Arm. 'Ja, du hast recht, er ist so wie er ist, und das ist gut so. Er ist ja auch total niedlich.' Er betrachtete liebevoll das Neugeborene, das sich in dem Moment genüsslich reckte. 'Die großen Kulleraugen hat er aber von dir.' Er küsste Susanne liebevoll und drückte dann auch seinem kleinen Sohn einen zärtlichen Kuss auf die Stirn. 'So, ich denke ihr beiden müsst euch jetzt erst mal ausruhen. Ich fahre dann mal nach Hause. Deine Eltern sind sicher schon ganz aufgeregt.' 'Na ja, es ist ja nicht ihr erstes Enkelkind, ich denke, die Neugier wird sich in Grenzen halten.' Kaum hatte sie ausgesprochen, als auch schon ihr Handy auf dem Nachttisch vibrierte. Sie sah auf dem Display, dass es ihre Mutter war. 'Okay, du hast recht, meine Mutter scheint wirklich gespannt zu sein.' * Es war Ostersonntag und Susannes Eltern waren wenige Tage zuvor angereist. Ilona Weber wollte ihrer jüngsten Tochter zur Seite stehen. Susanne war auch froh darüber, dass ihre Mutter während der letzten Tage das Kochen übernommen hatte. Allmählich war die Schwangerschaft doch beschwerlich geworden. Ilona sah ihren Schwiegersohn gespannt an. 'Und?', fragte sie. Thomas lächelte verschmitzt. 'Es ist alles dran, was ein Junge so braucht.' Er wollte sie etwas auf die Folter spannen. 'Ja aber wie groß und wie schwer ist er? Wie sieht er aus? Auf dem Bild sieht man ja nicht viel von ihm', sprudelten die Fragen wie ein Wasserfall aus ihr raus. 'Ach ja, gut dass du fragst, Susa geht es gut. Sie hatte zwar eine schwere Geburt, aber sie hat das tapfer gemeistert.' So schnell wollte Thomas sie nicht von ihrer Neugierde erlösen. Dann zückte er aber sein Handy und zeigte einige Fotos, die er von seinem Sohn aufgenommen hatte. Ilona schaute zunächst verzückt. Dann meinte sie nachdenklich: 'Er sieht dir ähnlich. Aber meine ich das nur, oder hat er tatsächlich etwas mehr Farbe abbekommen?' Thomas zuckte resigniert die Schultern. 'Ja, es scheint so. Offenbar hat er etwas mehr von meinen Genen mitbekommen. Aber Susa ist total verzückt von unserem Kleinen.' 'Na ja, er sieht ja auch ganz niedlich aus. Aber jetzt verrate uns doch endlich mal seine Maße.' Thomas grinste stolz. 'Es ist ein kräftiger Bursche. Er ist 52 Zentimeter lang und wiegt 3850 Gramm.' 'Wow. Nicht schlecht. Kein Wunder dass Susa so lange gebraucht hat. Wir hatten allmählich Angst bekommen, weil du dich so lange nicht gemeldet hast.' 'Es ist alles gut verlaufen, aber es hat eben seine Zeit gedauert.' Mittlerweile hatte auch Harald die Bilder angesehen. 'Er sieht so ganz anders aus, als unsere anderen Enkel. Er kommt offensichtlich tatsächlich nach dir. Gratuliere mein Lieber.' Er klopfte Thomas anerkennend auf die Schulter. 'Du siehst zwar ein bisschen blass um die Nase aus, scheinst es aber auch gut überstanden zu haben', neckte er seinen Schwiegersohn. 'Na ja, es ist nicht so einfach seine geliebte Frau so leiden zu sehen. Aber sie wollte keine Betäubung haben. Und ich bin total erstaunt, wie die Frauen es schaffen, gleich wieder glücklich zu lächeln. Kaum hatte sie den Kleinen im Arm, da hat sie gestrahlt.' Sie hatten sich soeben zu einem verspäteten Mittagessen an den Tisch gesetzt, als Douglas eintraf. Schnell wurde noch ein Teller aufgedeckt und nach dem Essen bestaunte er die Fotos seines kleinen Enkels. 'Seid mir bitte nicht böse, aber ich bin hundemüde. Ich leg mich jetzt eine Stunde aufs Ohr und dann fahr ich wieder zu Susa', sagte Thomas, als er sich vom Tisch erhob. 'Ja, geh nur. Das Vaterwerden scheint dich ziemlich mitgenommen zu haben.' Harald zwinkert Thomas zu. 'Na ja, nach dem die Fruchtblase mitten in der Nacht geplatzt war, sind wir losgefahren. Und das ist jetzt doch schon eine Weile her.' * Susanne war gerade wieder eingeschlafen, als es an der Tür klopfte. Sie reagierte aber erst, als Thomas sie sanft küsste. Der wiederum war erstaunt, dass man ihr eine Infusion gelegt hatte. Sorgenvoll sah er in ihr blasses Gesicht. 'Geht es dir nicht gut, Schnucki?' Leise berichtete sie: 'Ich hatte sehr starke Blutungen und heftige Nachwehen. Aber jetzt geht es mir schon viel besser.' Vorsichtig hob Thomas den Säugling aus dem Bettchen und präsentierte ihn seinen Großeltern. Die beiden Großväter lächelten und verabschiedeten sich dann bald, um in der Cafeteria auf Thomas und Ilona zu warten. So ein Krankenbesuch war nicht ihr Ding, vor allem weil Susanne etwas angeschlagen wirkte und bestimmt Ruhe brauchte. Ilona erzählte dies und jenes, aber Susanne fielen immer wieder die Augen zu. Zudem wäre sie gerne mit Thomas alleine gewesen. Erleichtert seufzte sie auf, als ein Arzt ins Zimmer kam. Er bat Ilona nach draußen, um mit den jungen Eltern alleine zu sprechen. 'Ist etwas nicht in Ordnung?', fragte Susanne besorgt. 'Ich wollte einfach nur nach Ihnen sehen. Aber ich hatte das Gefühl, dass sie etwas Ruhe brauchen. Die Dame scheint mir doch ziemlich temperamentvoll zu sein.' Susanne lachte. 'Ja, das haben sie richtig erkannt. Das i