1. Kapitel
Der halb verweste Leichnam baumelte am dicksten Ast eines frei stehenden abgestorbenen Baumes, gehalten von einem schmalen Hanfstrick. Der Kopf der Toten schaute grotesk abgeknickt aus der Schlinge. Die weiß belegte Zunge, auf der sich Dutzende Maden tummelten, hing weit aus dem offenen Mund heraus. Feuerrotes Haar umfloss das schneeweiße Gesicht und fiel bis auf Brust und Rücken herab. Die Gehängte trug ein Nonnengewand. Der rote Schein umgab sie wie eine Aureole.
Adalmar war nun doch gespannt, wie es weiterging. Die weit aufgerissenen gebrochenen Augen der Toten begannen sich zu bewegen. Unstet und orientierungslos zuerst, dann fixierten sie den Hexer. Zwei dicke schwarze Spinnen krochen darunter hervor und seilten sich an den eigenen Fäden über das Gesicht ab. Als sie die Höhe der ebenfalls blutleeren, halb weggefaulten Lippen erreichten, schnellte die heraushängende Zunge heran und schnappte sich die Spinnen. Hilflos klebten sie daran, während die Maden auf sie zuwuselten und