Kapitel 2
Grummelnd wehrte ich mich gegen das Wachwerden. Mit angezogenen Beinen kuschelte ich mich tief in meine Decke und vergrub die Finger fest im Stoff, als könnte ich den Schlaf auf diese Weise festhalten. Die Nacht war kurz gewesen. Franzi und ich hatten lange gequatscht. Und die zwei Gläser Rotwein verursachten ein leichtes Ziehen hinter meiner rechten Schläfe.
Mit geschlossenen Augen fischte ich auf dem Nachtspint neben mir nach meinem Handy und schielte mit einem Auge auf das Display. Neun Uhr achtunddreißig. Für einen Samstagmorgen eigentlich eine Uhrzeit mit der Option liegenzubleiben, vor allem, wenn man das Gefühl hatte, Backsteine statt Wimpern zu besitzen. Dumm nur, dass heute eine Probe auf dem Plan stand, ich mich vorher mit Ina wegen des Bühnenbildes treffen wollte und Franzi versprochen hatte, den Einkauf zu erledigen. Schwimmen gehen wollte ich auch, das schob ich schon seit Wochen vor mir her. Ich musste mich also spurten. Das kalte Wasser würde mir bestimmt guttun, obwohl ich im Moment wenig Lust verspürte.Nein, keine Ausreden, Marie. Mit einem tiefen Seufzer schälte ich mich aus der Decke und stand auf.
Ich schnappte mir eine Banane für unterwegs und trank am offenen Kühlschrank einen Schluck Milch direkt aus der Verpackung. Schnell und leise, damit Franzi mich nicht dabei erwischte. Dann griff ich nach Einkaufszettel, Portemonnaie, Schlüssel und ein bisschen widerwillig nach meinem R