: Jörg Schlömerkemper
: Daten verstehen Hermeneutik und Empirie an Beispielen der Statistik
: Books on Demand
: 9783759701503
: 2
: CHF 7.90
:
: Pädagogik
: German
: 270
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB/PDF
Wer mit Daten vielfältiger Art kritisch und doch konstruktiv umgehen will (oder dies tun muss), sollte verstehen, wie Daten entstehen und wie sie üblicherweise ausgewertet werden. Verstehen wird herkömmlich als Weg und Ziel der Hermeneutik von Texten verstanden, für Daten im engeren Sinn ist die Empirie zuständig. Beide Konzepte haben im Grunde sehr ähnliche Ziele und Gütekriterien: Sie sollen Strukturen und Prozesse transparent machen und begründete Deutungen für einen öffentlichen Diskurs erarbeiten. Diese Konzepte werden zunächst in ihren Grundlagen erläutert und dann an Daten aus einer Befragung über Einstellungen zur Statistik vertieft. Perspektiven für theoretische und methodische Entwicklungen werden diskutiert. Vorschläge für eine methodisch orientierte Professionalität beenden den Band.

Dr. Jörg Schlömerkemper (geb. 1943) ist Prof. i.R. für Erziehungswissenschaft an der Gothe-Universität Frankfurt a.M.; Schwerpunkt neben Forscngsmethoden: Theorie der Erziehung und Bildung, Schulpädagogik und Bildungsreform

2. Prinzipielle Klärungen


In diesem umfangreichen Kapitel sollen grundsätzliche Frage diskutiert werden, die für ein differenzierendes und kompetentes Verständnis sozialwissenschaftlicher Forschung wichtig und zumindest hilfreich sind. Weil diese Einführung sich als Beispiel vor allem auf Fragestellungen der Pädagogik bezieht, soll zunächst geklärt werden, wie in diesem Feld begriffliche und konzeptionelle Fragen diskutiert werden und wie dabei insbesondre mit normativen Fragen umgegangen wird bzw. umgegangen werden sollte. Dabei spielt es in besonderer Weise eine Rolle, was erkenntnistheoretisch unter „Wahrheit“ verstanden werden kann. Ohne den prinzipiellen Anspruch aufzugeben, ist es doch sinnvoll, differenzierter nach möglichen Dimensionen und „Wirksamkeiten“ zu unterscheiden. ‒ Das soll zunächst am Beispiel der „Pädagogik“ erörtert werden.

2.1 „Pädagogik“ ‒ ein weites Feld?