: Alfred Wallon
: Die Forts am Bozeman Trail 06: Der Hayfield Kampf
: Blitz-Verlag
: 9783957193360
: Die Forts am Bozeman Trail
: 1
: CHF 4.40
:
: Historische Romane und Erzählungen
: German
: 242
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Dies ist da sechste Buch in der Serie Die Forts am Bozeman Trail Nolan Dobbs und seine Kumpane sind nach Denver gekommen. Sie haben gehört, dass die Menschen im Colorado-Territorium Geld für jeden Skalp eines getöteten Sioux oder Cheyenne bezahlen. Dobbs verspricht den Leuten in Denver, dass er mit seinen Männern diesen blutigen Job gut und schnell erledigen wird. Sie töten bald darauf die ersten Indianer und erbeuten deren Skalpe. Aber schon bald werden sie entdeckt und fliehen nach Fort C. F. Smith. Jetzt glauben Dobbs und seine Kumpane, erst einmal in Sicherheit zu sein. Sie haben sich jedoch gründlich getäuscht. Denn nur wenige Tage später greifen die Cheyenne ein Camp in der Nähe des Forts an. Die Printausgabe umfasst 242 Buchseiten Eine Exklusive Sammlerausgabe des Titels als Taschenbuch können Sie nur direkt über den Versabdshop des Blitz-Verlages beziehen.

Alfred Wallon wurde am 20.05.1957 in Marburg / Lahn geboren und interessierte sich schon sehr früh für das Western-Genre. Im Dezember 1981 erhielt er seinen ersten Autorenvertrag für einen historischen Western. Im Laufe der letzten 40 Jahre war Wallon auch in anderen Genres präsent. So veröffentlichte er bei verschiedenen deutschen Verlagen um die 200 Romane incl. eBooks und Neuauflagen in allen gängigen Genres der Spannungs- und Unterhaltungsliteratur. & 13; Sein favorisiertes Genre ist der historische Western. So entstanden für den BLITZ-Verlag die Serien DIE FORTS AM BOZEMAN TRAIL und TEXAS RANGER, beides Serien mit historischem Hintergrund. Alfred Wallon setzt darüber hinaus die Serie KAPITÄN NEMOS NEUE ABENTEUER bei BLITZ fort und wirkt auch mit neuen Romanen bei RED ROCK RANCH und LOBO mit. Bei BLITZ erscheinen auch Regionalkrimis von ihm und abgeschlossene historische Western. Seit Januar 2014 lebt und arbeitet Alfred Wallon in Augsburg. Weitere Projekte sind für den BLITZ-Verlag in Planung.



Kapitel 2: Die Entscheidung der Häuptlinge


2. Juli 1867

In den Black Hills am Rosebud River

Um die Mittagszeit


Red Cloud verfolgte mit glänzenden Augen die Vorbereitungen, die von vielen Kriegern für den alljährlichen Sonnentanz getroffen wurden.Wiwang Wavipi – das waren bedeutende Worte, die in diesen Tagen in aller Munde waren. Denn jeder wusste, dass damit eine ­heilige Zeremonie gemeint war, die immer in den Sommermonaten abgehalten wurde. Alle Stämme der Plains und Prärie praktizierten dies, und für viele Menschen war es der spirituelle Höhepunkt des ganzen Jahres. Eine Zeit, in der die Waffen ruhten, viele Stämme miteinander feierten und zu den Göttern beteten. All dies beinhalteteWiwang Wavipi.

Der Oglala-Häuptling erinnere sich daran, dass ihm schon seine Großeltern vieles über diese Zeremonie erzählt hatten. Eine dieser Legenden besagte, dass der Sonnentanz von der Weißen Büffelkalbfrau zu den Stämmen der Sioux gebracht worden war. Man nannte sie auch Whope, und sie war die Tochter der Sonne und gleichzeitig die Ehefrau des Südwindes. Sie war zu den Sioux-Völkern gekommen, um ihnen den Frieden und die Heilige Pfeife zu überbringen. Dazu gehörten auch sieben Riten, zu denen ebenfalls der Sonnentanz zählte. Zu den anderen Riten zählten auch die Schwitzhütte, die den Geist und den Körper der Menschen reinigen sollte, oder die Suche nach einer Vision, der sich jeder heranwachsende junge Krieger unterziehen musste.

All diese Sitten und Gebräuche waren den Völkern der Prärie heilig, und jeder Stamm richtete seitdem sein Leben danach. So hatten es die Ahnen vorgelebt, und die Jungen lernten es ebenso, damit sich dieser Kreis wieder schloss.

Red Clouds Gedanken brachen ab, als er Schritte hinter sich hörte. Er drehte sich um und erkannte seinen Stellvertreter Man-Afraid-of-His-Horses, der zusammen mit einem Krieger namens Crazy Horse zu ihm kam. Red Cloud war immer noch stolz auf Crazy Horse, denn im vergangenen Winter hatte er mutig gegen die Blaurock-Soldaten gekämpft und ihnen eine schwere Niederlage in unmittelbarer Nähe von Fort Phil Kearny zugefügt. Er war einer der tapfersten Männer des Stammes und würde auch in diesem Jahr wieder an der Zeremonie teilnehmen.

„Ich bin jetzt bereit“, sagte Crazy Horse zu Red Cloud und Man-Afraid-of-His-Horses. „Mein Geist und mein Körper sind gereinigt. Ich werde die Schmerzen ertragen und durch sie neue Kraft gewinnen.“

„Das sind gute Worte“, meinte Red Cloud mit einem anerkennenden Nicken. „Unsere guten Gedanken werden dich auf diesem Weg begleiten.“

Crazy Horse erwiderte nichts darauf, sondern zeigte den beiden Anführern seines Volkes, dass er deren Wünsche gehört hatte. Jetzt ging er hinüber zu der Stelle inmitten des Lagers, wo sich der Tanzplatz befand und in dessen Mitte ein Pappelbaum aufgerichtet worden war. Dies stellte das Zentrum des heiligen Tanzes dar. Hier würden diejenigen Krieger, die sich für diese Zeremonie entschieden hatten, vier Tage lang tanzen und singen. Ohne Essen oder Trinken – und ohne diesen Tanz zu unterbrechen. Egal wie heiß es war oder ob ihnen die Sonne die Haut verbrannte.

„Crazy Horse wird einmal ein wichtiger Anführer unseres Volkes werden“, sinnierte Man-Afraid-of-His-Horses, während er zuschaute, wie der mutige Krieger nun in den Kreis trat und sich bis auf seinen Lendenschurz entkleidete.

Mit Hilfe anderer älterer Krieger und Medizinmänner ließen sich die Tänzer die Haut durchstechen. Blut floss, aber keiner der Tänzer empfand jetzt Schmerzen. Auch nicht, als man ihnen kleine Hölzchen durch die offenen Wunden steckte und diese dann an Schnüren befestigte. Diese Schnüre wurden anschließend mit dem Baum verbunden – und danach begann der Tanz.

In den Augen von Man-Afraid-of-His-Horses leuchtete es auf, als er die Krieger bei ihrem Tanz beobachtete. Er erinnerte sich jetzt daran, wie er selbst einmal vor zwei Sommern an dieser Zeremonie teilgenommen hatte.