: Raphael Honigstein
: »Ich mag, wenn's kracht.« Jürgen Klopp. Die Biographie | Die 2024 aktualisierte Biographie der Trainerlegende
: Ullstein
: 9783843735308
: 1
: CHF 13.60
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: Biographien, Autobiographien
: German
: 432
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Aktualisierte Ausgabe 2024: mit Bonuskapitel zu Klopps Finale beim FC Liverpool Jürgen Klopp ist eine Marke. Wie eine Naturgewalt braust er seit seiner Zeit beim FSV Mainz über die Fußballlandschaft hinweg und begeistert dabei mit seiner herzlichen und selbstironischen Art nicht nur deutsche Fans: Seit 2015 mischt er auch den englischen Fußball auf und führte den angeschlagenen FC Liverpool wieder auf Erfolgskurs. In dieser packend erzählten Biographie lässt der renommierte Sportjournalist Raphael Honigstein zahlreiche Wegbegleiter, Freunde und die Familie des Trainers zu Wort kommen und schildert mitreißend den Werdegang des sympathischen »Normal One«.

Raphael Honigstein, Jahrgang 1973, lebt seit vielen Jahren als Journalist, Fernsehexperte und Autor in London. Er berichtet u. a. für den SPIEGEL, The Athletic, SKY Deutschland und den BT Sport über den englischen und deutschen Fußball. 2017 erschien sein internationaler Bestseller über Jürgen Klopp, Ich mag, wenn's kracht.

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Rosenmontag: Stunde null


Mainz 2001

Christian Heidel gefällt die Geschichte so sehr, dass er sich allmählich fragt, ob sie so wirklich stimmt. »Ich könnte als Mainzer jetzt ja sagen, wir denken uns das mal aus. Das war aber so«, sagt er und nimmt Anlauf für einen großen Sprung: weg von seinem eher kargen Büro in der Geschäftsstelle von Schalke 04, mitten rein in eine Stadt, die lustvoll durch den Konfettiregen torkelt, während eine kleine, erfolglose Zweitligamannschaft die Party vierzig Autominuten entfernt im provinziellen, gewollt unprickelnden Exil verpasst.

Am 25. Februar 2001, einen Tag vor Rosenmontag, hatte der FSV Mainz 05 bei seinem Angstgegner SpVgg Greuther Fürth im Playmobilstadion mit 1 : 3 verloren. »Kloppo war leicht verletzt und war der schlechteste Mann auf dem Platz. Er musste zwanzig Minuten vor Spielende ausgewechselt werden«, erzählt Heidel. Durch die Niederlage rutschte Mainz auf einen Abstiegsplatz. »Wir waren mal wieder am Arsch«, erinnert sich der ehemalige FSV-Manager. Es gab keine Hoffnung mehr da ganz unten, kein Licht. »Wir hatten 3000 Zuschauer im Schnitt. Keiner hat sich mehr für Mainz interessiert. Alle waren überzeugt, dass wir absteigen.«

Eckhard Krautzun, der weitgereiste Trainer der Mainzer (man nannte ihn den »Weltenbummler«), hatte befürchtet, dass die Verlockungen der Fastnacht die Mannschaft vor dem schweren Spiel in Duisburg am Aschermittwoch zu sehr ablenken könnten. Das Team wurde ausquartiert. »Nachdem wir das Spiel in Fürth verloren haben, kochte die Stimmung in Mainz. Da war klar, entweder gibt es jetzt einen Trainerwechsel, oder die Mannschaft kriegt ordentlich Feuer. Wir haben uns dann drei Tage in einem Hotel in Ba