: Fam Schaper
: If the Moon Triumphs Urban Romantasy mit Hexen, Werwölfen und rachsüchtigen Göttern. Mit den Tropes Found Family und Forced Proximity.
: Planet! in der Thienemann-Esslinger Verlag GmbH
: 9783522611824
: 1
: CHF 4.40
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: German
: 432
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
»Das ist die Götterdämmerung, der Weltenbrand.« Lilith ist eine Hexe ohne Zirkel. Sie hat der Magie abgeschworen, um ein normales Leben zu führen. Als sich dann jedoch ihr One-Night-Stand Marek in einen Werwolf verwandelt, ist sie gezwungen, sich ihrem Erbe zu stellen. Denn in Prag geschehen merkwürdige Dinge und der Winter endet nicht. Auf ihrer Suche nach Antworten stößt Lilith auf eine dunkle Verschwörung. Jemand hat das Ende der Menschheit beschworen. Und nur Lilith kann es aufhalten, doch der Preis dafür ist Mareks Leben. Nicht bereit, ihn zu opfern, bleibt ihr nur bis zum nächsten Vollmond Zeit ... Nordische Mythologie, Hexen und Werwölfe - Urban Romantasy in Prag. Mit den beliebten Tropes Forced Proximity, Found Family& Slow Burn. Perfekt für Fans von Danielle Jensen und Kristen Ciccarelli. 'If the Moon Triumphs'  von Fam Schaper ist ein in sich abgeschlossener Einzelband, erschienen im Loomlight Verlag. 

Fam Schaper wurde 1997 in der Nähe von Frankfurt am Main geboren, lebt aber seit einigen Jahren in Berlin. Sie hat schon New Adult-Romane veröffentlicht, doch seit ihrer Kindheit schlägt ihr Herz für Fantasy-Geschichten. Ihre Zeit verbringt sie am liebsten mit Freunden im Park, in Secondhand- und natürlich Buchläden. Neben ihrer Arbeit als Autorin ist sie auch als Lektorin tätig - sie beschäftigt sich also den ganzen Tag mit Geschichten und möchte damit auf keinen Fall wieder aufhören.

Kapitel 1


Eine Hexe braucht einen Zirkel.

Diese melodramatische Nachricht erwartet mich auf meinem Handy, als ich mit dröhnenden Kopfschmerzen in einem fremden Bett aufwache.

Meine Patentante Astrid sollte sich den Satz auf T-Shirts drucken lassen, denn ich kann nicht mehr zählen, wie oft sie ihn im letzten Jahr gesagt hat. Warum sie glaubt, nach der hundertfünfunddreißigsten Wiederholung eine andere Reaktion von mir zu erhalten als sonst, weiß ich nicht. Viel deutlicher kann ich nicht werden.

Ich habe kein Interesse, Teil des Zirkels zu sein. Ich habe kein Interesse an Magie.

Ich habe kein Interesse, eine Hexe zu sein.

Und ich habe ganz sicher kein Interesse an dem nackten Kerl, der seelenruhig neben mir schläft.

Ganz langsam bewege ich mich Richtung Bettkante. Natürlich quietscht das Bettgestell lautstark unter mir. Der Kerl regt sich, dreht mir sein Gesicht zu, doch seine Augen bleiben geschlossen.

Ich unterdrücke ein erleichtertes Seufzen.

Ich möchte nicht, dass er mir Frühstück anbietet, sondern weg sein, bevor er aufwacht.

Trotzdem verharre ich noch einen Moment unter der warmen Decke, da durch das angelehnte Fenster kalter Wind ins Zimmer dringt. Der Vorhang flattert wie ein müder Vogel mit seinen Flügeln. Sonnenstrahlen fallen aufs Bett. Dieses lächerlich sanfte Licht, das es nur ganz früh am Morgen gibt. Es scheint sein Gesicht zu streicheln. Dunkle Locken hängen ihm in die Stirn. Seine Züge sind so entspannt, als könnte er das Wort »Sorge« nicht einmal buchstabieren.

Das Bild, das sich mir bietet, ist so intim, dass mein Hals auf einmal zu eng ist, um zu schlucken.

Furchtbar.

Gestern bin ich auf die Dating-App gegangen, weil ich mich nach einem anstrengenden Abendessen mit meiner Patentante von meinen eigenen Gedanken ablenken wollte. Ich hätte nicht damit gerechnet, dass dieses Date so … nah werden würde.

Ich schüttle meinen Kopf, als könnte ich die Erinnerungen an letzte Nacht abschütteln wie Staubflusen aus einer Decke.