: Uta Kirschten
: Personalmanagement: Gezielte Maßnahmen zur langfristigen Personalbindung
: UVK Verlagsgesellschaft mbH
: 9783381121533
: nuggets
: 1
: CHF 14.20
:
: Management
: German
: 159
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Im Angesicht der aktuellen gesellschaftspolitischen Entwicklungen und einer veränderten Arbeitswelt, die sich mit einem ausgeprägten Fach- und Führungskräftemangel konfrontiert sieht, ist es wichtiger denn je, qualifizierte und motivierte Mitarbeitende für sich zu gewinnen. Unternehmen, die ihr Personal ganzheitlich - das heißt, nicht nur als Arbeitskräfte, sondern auch als Menschen - betrachten und für dieses individuelle Maßnahmen zur Sicherung der Work-Life-Balance implementieren, steigern ihre Attraktivität und werden im War for Talents mit leistungsstarken und loyalen Mitarbeitenden belohnt. Dieses Buch beleuchtet unter anderem aus der Perspektive von Arbeitsmedizin, Arbeitspsychologie und Arbeitssoziologie die aktuellen Entwicklungen und Herausforderungen der Arbeitswelt und präsentiert geeignete Maßnahmen zur langfristigen Bindung von Mitarbeitenden durch die betriebliche Umsetzung von Work-Life-Balance. Im Fokus stehen arbeitsorientierte, serviceorientierte und gesundheitsorientierte Maßnahmen sowie zielgruppenspezifische Strategien.

Dr. Uta Kirschten ist Professorin für ABWL, insbesondere Personalmanagement an der Westsächsischen Hochschule Zwickau. Ihre Fach- und Forschungsschwerpunkte sind Vereinbarkeit von Arbeit, Familie und Privatleben (Work-Life-Balance), Frauen und Führung, Nachhaltiges Personalmanagement, Lebenszyklusorientiertes Personalmanagement, Wissensmanagement sowie Innovation und Personalmanagement.

2.2Neue Büroraumkonzepte


Mit der Verbreitung flexibler Arbeitsortkonzepte (und auch flexibler Arbeitszeitkonzepte) haben sich auch neue Büroraumkonzepte entwickelt. Neue Büroraumkonzepte dienen dazu, den jeweiligen Arbeitsanforderungen gerecht zu werden, die Kommunikation und Kooperation sowie den Wissensaustausch zwischen den Beschäftigten zu fördern, das Wohlbefinden der Mitarbeiter:innen am Arbeitsplatz zu steigern sowie verschiedene Arbeitsformen, wie z. B. Teamarbeit oder Projektarbeit zu unterstützen. Zusätzlich ermöglichen viele Aufgabenbereiche eine orts- und teils auch zeitunabhängige Aufgabenbearbeitung (z. B. im Bereich von IT-Aufgaben, im Kunden- und Außendienst, bei Berater:innen, vielen kaufmännischen Tätigkeiten, neuen digitalen Aufgabenbereichen), so dass die Anwesenheit am Arbeitsplatz des Arbeitgebers nicht immer erforderlich, zweckdienlich oder von Seiten der Mitarbeitenden gewünscht ist.

Andererseits sind Büroräume für Unternehmen, vor allem in den Innenstädten, mit hohen Kosten verbunden. Wenn ein Teil der Mitarbeitenden zeitweise gar nicht im Büro und ihre Arbeitsplätze frei sind, weil sie mobil oder im Außendienst arbeiten, dann fördert dies auf Unternehmenseite ebenfalls Überlegungen, wie Büroleerstände vermieden und Bürokapazitäten optimiert werden können. Auch diese Überlegungen haben zu neuen Büroraumkonzepten geführt. Nach einem kurzen Exkurs zu traditionellen Bürokraumkonzepten werden ausgewählte neue Büroraumkonzepte im Folgenden vorgestellt.

Zu den traditionellen Büroraumkonzepten gehören

  • das Zellenbüro,

  • das Großraumbüro und

  • das Gruppenbüro.

DasZellenbüro, meist für eine oder zwei Personen, ist die traditionelle Büroform, die auch heute noch weit verbreitet ist. Zellenbüros haben meist standardisierte Raummaße und sind i.d.R. durch einen Gang in der Mitte des Gebäudes bzw. Stockwerkes zugänglich. (vgl. Martin 2007, S. 3). Weit verbreitet sind Zellenbüros in öffentlichen Institutionen, aber auch in kleinen und mittelständischen Unternehmen. Vor allem als Einzelbüros haben Zellenbüros eine hohe Arbeitsplatzqualität, da in ihnen ungestört und hoch konzentriert gearbeitet werden kann, zusätzlich kann die Arbeitsumgebung individuell gestaltet werden. Nachteilig ist der hohe Flächenverbrauch und die damit verbunden hohen Bürokosten sowie die eingeschränkte direkte Kommunikation mit den Kolleg:innen, insbesondere bei geschlossenen Bürotüren. Etwas verbessert wird der direkte berufliche Austausch mit den Kolleg:innen durch die „offene Tür“, die den Kolleg:innen die Ansprechbarkeit des Kollegen oder der Kollegin im Einzelbüro signalisiert. Häufig werden Zellenbüros auch für zwei Personen geplant, um die Büroflächenkosten geringer zu halten und einen fachlichen Austausch zwischen Kolleg:innen zu verbessern.

Allerdings sind Zweipersonenbüros nicht so beliebt, weil ein konzentriertes Arbeiten durch die zweite Person im Büro aufgrund unterschiedlicher Tätigkeiten vielleicht nur eingeschränkt möglich ist und auch die individuelle Büroraumgestalt