Dieses Buch ist für alle, die ihre geistige und körperliche Gesundheit bis ins hohe Alter bewahren wollen – so wie ich. Dazu möchte ich Ihnen zu Beginn eine persönliche Geschichte erzählen, die mich nachhaltig geprägt hat und die mich zu diesem Buch motiviert hat.
Einen Großteil meiner Kindheit lebte ich bei meinen Großeltern. Meine Oma, ein Kind der Kriegszeit, war eine außergewöhnliche Frau. Ihr Leben war geprägt von harter Arbeit und Hingabe zur Familie. Sie zog vier eigene Kinder groß sowie mich, ihre einzige Enkelin. Sie arbeitete unermüdlich in Haushalt und Garten und kümmerte sich liebevoll um uns alle. Für unser leibliches Wohl war immer bestens gesorgt, denn sie war auch eine phänomenale Köchin und Bäckerin. Wenn ich krank war, pflegte sie mich fürsorglich, sie fuhr mich hierhin und dorthin, egal, ob in den Turnverein oder zu Partys mit Freunden, sogar bei Liebeskummer hatte sie immer ein offenes Ohr für mich – und das alles, ohne sich jemals zu beklagen. Rückblickend möchte ich sogar behaupten, sie opferte sich für ihre Familie auf und stellte dabei ihre eigenen Interessen und Bedürfnisse hintan, wobei ich ehrlicherweise bis heute nicht genau weiß, ob und – wenn ja – welche Interessen sie eigentlich hatte. Das große braune Bücherregal blieb meinem Opa überlassen und auch die Tageszeitung oder Kreuzworträtsel fanden bei ihr wenig Anklang. Während mein Opa täglich mit dem Hund spazieren ging und alle Einkäufe erledigte, kümmerte sie sich lieber um den Haushalt.
Dieses Verhalten spiegelte sich auch in ihrem stetig steigenden Gewicht wider, das ihre Knie belastete, was wiederum zu immer weniger Bewegung führte. Eine wahre Abwärtsspirale wurde in Gang gesetzt und nahm an Fahrt auf, als zuerst die Kinder und schlussendlich auch ich aus dem Haus waren. Damit wurde nicht nur die Hausarbeit weniger, auch die soziale Abwechslung nahm ab. Die Auswirkungen von Bewegungsmangel, Übergewicht – vor allem nach den Geburten – und wenig geistiger Anregung wurden mit der Zeit immer deutlicher. Hinzu kamen zwei Armbrüche, die ihre Selbstständigkeit für eine gewisse Zeit noch einmal stark einschränkten, und auch der Tod meines Opas hinterließ Spuren. Die Medikamentendose wurde voller, ihr Gedächtnis dagegen leerer.
Heute, mit knapp 90 Jahren, verbringt sie die mei