: Deborah Harkness
: The Book of Life - Das Buch der Nacht Roman - Eine Hexe, ein Vampir, eine unendliche Liebe - der SPIEGEL-Bestseller in neuer Ausstattung
: Penhaligon
: 9783641327279
: All Souls
: 1
: CHF 11.70
:
: Fantasy
: German
: 784
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Dunkle Mächte sind am Werk: Diana und Matthew müssen mit Weisheit und Bedacht handeln, um ihr Leben und das ihrer Lieben zu retten ...
Nach ihrer Zeitreise in das London Elisabeths der Ersten kehren Diana Bishop und Matthew Clairmont zurück in die Gegenwart, wo sie neue Herausforderungen, vor allem aber alte Feinde erwarten. In Sept-Tour, der Heimat von Matthews Ahnen, treffen sie aber auch endlich ihre Freunde und ihre Familien wieder. Außerdem werden sie mit einem tragischen Verlust konfrontiert, der besonders Diana sehr trifft. Die wahre Bedrohung für die Zukunft aber muss noch aufgedeckt werden, und dafür ist es von höchster Wichtigkeit, das Geheimnis um das verschollene Manuskript Ashmole 782 zu entschlüsseln und die fehlenden Seiten zu finden ...
***Der gestaltete Buchschnitt ist auf eine limitierte Auflage begrenzt.***

Band 3 der opulenten Saga um die epische verbotene Liebe zwischen einer Hexe und einem Vampir.

Alle Bände der Reihe:
A Discovery of Witches - Die Seelen der Nacht
Shadow of Night - Wo die Nacht beginnt
The Book of Life - Das Buch der Nacht
Time's Convert - Bis ans Ende der Ewigkeit

Deborah Harkness ist Professorin für europäische Geschichte an der University of Southern California in Los Angeles. Für ihre wissenschaftlichen Arbeiten erhielt sie bereits mehrfach Stipendien und Auszeichnungen. Ihre 'All-Souls'-Reihe war ein großer internationaler Erfolg und wurde von den Fans auf der ganzen Welt gefeiert. Der erste Band 'Die Seelen der Nacht' ist unter dem Titel 'A Discovery of Witches' für Sky verfilmt worden, die deutsche Fassung wurde im Frühjahr 2019 ausgestrahlt. Der neue Roman der SPIEGEL-Bestsellerautorin trägt den Titel 'The Blackbird Oracle' und ist weltweit erscheint nach langen Jahren des Wartens weltweit im Herbst 2024 erschienen.

Kapitel 1


Geister hatten praktisch keine Substanz. Sie bestanden ausschließlich aus Erinnerungen und ihrem Herzen. Hoch oben auf einem der Rundtürme über Sept-Tours presste Emily Mather eine durchscheinende Hand auf den Ort in ihrer Brust, der selbst jetzt sorgenschwer war.

Wird es irgendwann erträglicher? Ihre Stimme war, so wie alles andere an ihr, nicht mehr als ein Hauch.Das Ausschauhalten? Das Warten? Das Wissen?

Ganz und gar nicht, antwortete Philippe de Clermont kurz angebunden. Er saß neben ihr und studierte seine genauso transparenten Finger. Philippe hasste vieles am Totsein – dass er seine Frau Ysabeau nicht mehr berühren konnte; dass er nichts mehr roch oder schmeckte; dass er keine Muskeln mehr hatte, um ein schönes Turnier auszufechten –, doch unsichtbar zu sein war das Schlimmste. Es erinnerte ihn ununterbrochen daran, wie unwichtig er geworden war.

Emilys Mundwinkel sackten nach unten, und Philippe verfluchte sich insgeheim. Seit die Hexe gestorben war, war sie ständig an seiner Seite und halbierte dadurch seine Einsamkeit. Was hatte er sich nur dabei gedacht, sie anzuschnauzen wie eine Dienstmagd?

Vielleicht wird es erträglicher, wenn sie uns nicht mehr brauchen, ergänzte Philippe sanfter. Er hatte zwar mehr Erfahrung als Geist, aber Emily begriff die Metaphysik ihrer Situation wesentlich besser als er. Was ihm die Hexe erzählt hatte, widersprach allem, was Philippe über die Nachwelt zu wissen geglaubt hatte. Er hatte gedacht, die Lebenden würden die Toten sehen,weil sie sich etwas von ihnen erhofften: Beistand, Vergebung, Vergeltung. Emily beharrte darauf, dass dies nur menschliche Mythen seien und dass die Toten den Lebenden erst erscheinen konnten, wenn diese mit ihnen abgeschlossen und sich wieder dem Leben zugewandt hatten. Seit er das wusste, ertrug er es ein bisschen, aber nicht viel leichter, dass Ysabeau ihn nicht sehen konnte.

»Ich bin so gespannt, wie Em reagiert. Sie wird ganz aus dem Häuschen sein.« Dianas warme Altstimme schwebte zu den Wehrgängen empor.

Diana und Matthew, sagten Emily und Philippe im Chor und spähten hinab in den gepflasterten Innenhof vor dem Château.

Dort, sagte Philippe und deutete auf die Zufahrt. Auch nach dem Tod war sein Vampirblick schärfer als der jedes Menschen. Und er sah mit seinen breiten Schultern und dem teuflischen Lächeln immer noch besser aus, als es irgendeinem Mann rechtmäßig zustand. Jetzt bedachte er Emily mit genau diesem Lächeln, woraufhin sie nicht anders konnte, als es zu erwidern.Sie sind ein schönes Paar, nicht wahr? Sieh nur, wie sich mein Sohn verändert hat.

Eigentlich konnte einem Vampir die Zeit nichts anhaben, und so rechnete Emily fest damit, dieselben lackschwarz glänzenden Haare zu sehen wie immer; dieselben unbeständigen graugrünen Augen, kühl und zurückhaltend wie ein Wintermeer; dieselbe blasse Haut, denselben breiten Mund. Es gab allerdings, wie Philippe richtig angemerkt hatte, ein paar subtile Veränderungen. Matthew trug das Haar kürzer und dazu einen Bart, mit dem er noch gefährlicher aussah, beinahe wie ein Pirat. Dann stockte ihr der Atem.

Ist Matthew … runder geworden?

Ganz recht. Ich habe ihn ein bisschen gemästet, als er und Diana mich hier im Jahr 1590 besuchten. Die Bücher machten ihn damals weich. Matthew brauchte mehr Kämpfe und weniger Lektüre. Philippe hatte schon immer die Theorie verfochten, dass es so etwas wie ein Übermaß an Bildung gebe. Matthew sei der lebende Beweis dafür.

Diana hat sich auch verändert. Mit diesen langen roten Haaren sieht sie ihrer Mutter viel ähnlicher, kommentierte Em die auffälligste Veränderung an ihrer Nichte.

Diana stolperte über einen Pflasterstein, und sofort schoss Matthews Hand vor, um sie zu halten. Früher war Emily der Ansicht gewesen, dass sich in seiner allgegenwärtigen Fürsorge der übertriebene Beschützerinstinkt eines Vampirs zeigte. Jetzt erkannte sie mit dem Scharfblick eines Geistes, dass er zu diesem Verhalten neigte, weil er mit seinem extrem feine