: Dan Shocker
: Larry Brent Classic 042: Die Verfluchten
: Blitz-Verlag
: 9783957198426
: Larry Brent Classic
: 1
: CHF 3.50
:
: Spannung
: German
: 160
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Verfluchte aus dem Jenseits Auf dem schaurigen Friedhof des Crowden-Hauses muss Sioban Coutrey ihr Leben lassen und verhilft dadurch der seit 1856 verstorbenen Eleonora Crowden zu einer neuen Existenz. Als nächstes Opfer hat sich die Untote den noch immer nach einem Ausweg suchenden Klaus Thorwald ausgeguckt, um ihn letztendlich als Verbündeten zu missbrauchen. Währendessen gerät Siobans Vater James Coutrey in den Bann des unheimlichen Lord Crowden und wird zu dessen neuem Handlanger. Es kristallisiert sich zusätzlich heraus, dass Lord Crowden vielmehr als eine Art Attrappe agiert, denn der wahre Übeltäter ist in der Tat der bereits sehr aktive Philip Hanton. Chopper - Geisterstimme aus dem Jenseits In Düsseldorf wird die junge Frau von einer geheimnisvollen Stimme aus dem Unsichtbaren terrorisiert, die sich als der Chopper zu erkennen gibt. Vor einiger Zeit wurde der Fall eines spukenden Geistes in einer Zahnarztpraxis als Schwindel entlarvt. Doch Chopper existiert wirklich und übernimmt den Körper von Bettina Marlo. Unter dem Bann des Dybuk tötet sie ihre beste Freundin. Zur selben Zeit wird bei dem Totengräber Heiko Baumann eingebrochen. Olschetz soll das Buch 'Die Magie der unsichtbaren Zauberwesen' stehlen. Doch als Norbert Olschetz in die Wohnung einsteigt findet er nur die Leiche des Totengräbers in einem fortgeschrittenen Stadium der Verwesung, obwohl Baumann vor zwei Stunden noch quicklebendig war. Unter Schock will Olschetz aus der Wohnung fliehen und läuft direkt Iwan und Larry in die Arme. Die PSA-Agenten sollen den geheimnisvollen Todesfall einer Frau untersuchen, zudem hat ein Nachrichtenagent der PSA zufällig gehört, wie Heiko Baumann damit geprahlt hat, den Chopper beschwören zu können. Doch auch Olschetz kann den Agenten nicht mehr helfen, er stirbt an den Folgen seines Schocks in Larrys Armen.

1956 debütierte Jürgen Grasmück mit der Kurzgeschichte Atomkrieg auf dem Mars im Andromeda-Magazin (Nr. 69) des SFCD. 1957 erschien sein erster Roman Die Macht im Kosmos im Leihbuchverlag Bewin. Es folgten weitere Leihbücher. Mit dem Aufkommen der Romanhefte orientierte sich Jürgen Grasmück neu. Er schrieb Heftromane für den Zauberkreis Verlag und für die Serien Ad Astra und Rex Corda. Dann begann er, Science-Fiction mit Horror-Elementen zu verbinden und schuf seine bekanntesten Serien Larry Brent und Macabros, die er unter dem Pseudonym Dan Shocker verfasste, wobei Macabros eher dem Fantasy-Genre zuzuordnen ist. Burg Frankenstein und Ron Kelly waren weitere phantastische Serien, die im Zauberkreis-Verlag erschienen. 1984/85 wurde der Zauberkreis-Verlag, in dem Larry Brent und Macabros erschienen, von Pabel-Moewig übernommen. Dort kam es zu verlagsinternen Umstrukturierungen und beide Serien wurden eingestellt. Ab 1996 nahm der BLITZ-Verlag Larry Brent und Macabros in sein Verlagsprogramm auf und setzt kontinuierlich beide Reihen weiter fort. Neue Abenteuer von Larry Brent erscheinen beim BLITZ-Verlag neben den beliebten Pulp-Paperbacks auch im hochwertigen Hardcover-Format. Neue Abenteuer von Macabros sind im Zaubermond-Verlag erhältlich. Am 7. August 2007 starb Jürgen Grasmück im Alter von 67 Jahren an den Folgen einer progressiven Muskelschwäche, die ihn seit dem 15. Lebensjahr an den Rollstuhl fesselte.

 

1. Kapitel


 

Noch ein einziger Gast hielt sich in der Kneipe vonJames, the Irish auf.

Das Lokal war längst geschlossen, laut Gesetz wurde nach dreiundzwanzig Uhr kein Alkohol mehr ausgeschenkt, doch der letzte Gast und der Wirt schienen die Vorschrift und die Zeit vergessen zu haben.

Der bärtige Mann am Ecktisch neben dem verhangenen Fenster hob sein Glas und leerte den letzten Rest Whisky, der sich noch darin befand.

»James«, sagte der Gast mit dem Bart mit unsicherer Stimme.»Dafür, dass dein Whisky so ... billig ist, ... ist er verdammt ... gut ... ich würde sagen ... du lässt nochmal die Luft aus dem Glas und ...«

Der rothaarige Wirt schüttelte den Kopf.»Das hast du vorhin auch schon gesagt, Thomas ... und davor auch schon mal.«

Der Bärtige winkte ab.»Da war's auch nicht das letzte Mal, James ...« Der Sprecher sah sich mit wässrigen Augen um.»Sioban«, brüllte er.»Dein Vater hat etwas gegen mich.«

»Du hast genug, Thomas ...« Obwohl auch James Coutrey schon einige Doppelstöckige verkonsumiert hatte, bekam er alles genau mit, und man merkte ihm den genossenen Alkohol nicht an.

Der Wirt stellte demonstrativ die verkorkte Flasche auf die Theke.»Morgen Abend, Thomas, geht's weiter. Da spendier' ich dir einen Begrüßungsdrink ... Ich weißüberhaupt nicht, was heute mit dir los ist ... du bist zwar meistens der letzte Gast, aber solange hast du's noch nie ausgehalten. Das hat doch seinen Grund ...«

Thomas Malone nickte eifrig und drehte das leere Glas zwischen seinen Fingern.»Hat es auch ...« Er grinste breit, fast von einem Ohr zum anderen.»Ich glaub, ich bin da einer großen Sache auf der Spur ...« Er verdrehte die Augen.

»Einer großen Sache? Was soll das heißen?«, fragte James Coutrey verwundert.

»Ich sag nur eins: Sioban ...«

»Sioban? Was hat das denn mit ihr zu tun, dass du jetzt noch hier bist?« James Coutrey rieb sich seine große Nase.

Sein Gegenüber schüttelte bedächtig den Kopf.»Vielleicht kommt's noch zu einerÜberraschung, James. Ich habe da so ein ganz komisches Gefühl ...«

»Tut mir leid, verstehe ich nicht.«

»Deine Tochter war heute Abend nicht sehr oft im Lokal. Soviel wie heute hast du noch nie selbst tun müssen. Dabei ... ist das doch nicht Siobans freier Tag, wenn ich recht informiert bin.« Er war recht informiert. Er kannte die Gepflogenheiten genau.»Sioban ist oft nach draußen gelaufen heute Abend.«

»Sie hat einen schlechten Tag erwischt und fühlt sich heute nicht ganz wohl ... So was kann passieren. Da muss man halt mal raus, um frische Luft zu schnappen.«

»Das Luftschnappen dauert ziemlich lange.« Thomas Malone kicherte.»Sie ist schon mindestens zwei Stunden weg ... Komm, James, lass die Katze aus dem Sack. Mir kannst du's anvertrauen, da steckt mehr dahinter ... Sioban ist plötzlich in festen Händen ... die jungen Burschen im Ort waren wild nach ihr, aber keiner war ihr recht. Da taucht dieser Fremde auf ... wie war doch noch sein Name?«

»Ich weiß nicht, wovon du sprichst!«

»Tu nicht so scheinheilig, alter Gauner! Du weißt sehr wohl, um was es geht ... Sioban ist verdammt hübsch. Und diesmal scheint es bei ihr gefunkt zu haben ... Wann wird Verlobung gefeiert, James?«, fragte der Bärtige direkt.

»Thomas, du bist ja wirklich ... betrunken ...« Coutrey schlug sich auf den Oberschenkel.»Du hörst wohl die Flöhe husten, wie? Verlobung ...? Sioban und ... der Fremde? Dieser Deutsche, der erst seit ein paar Tagen im Land ist und droben die alte Fischerhütte auf den Klippen erworben hat? Du siehst Gespenster ...«

»Ich hab Augen im Kopf, James ... Sioban hat's erwischt. Warum auch nicht? Selbst wenn's ein Fremder ist, der sie zum Traualtar führt: die Hauptsache ist doch, die beiden verstehen sich.«

»Sie kennen sich kaum, Thomas. Zugegeben, Sympathien mögen vorhanden sein ... aber so weit wie du, möchte ich doch nicht gehen ...« Mit diesen Worten erhob sich Coutrey vom Stuhl.»Sie ist draußen vor dem Haus, Thomas ... und nicht oben in der Hütte, wenn du das meinst. Außerdem ist dieser Mister Thorwald schon den ganzen Tag weg, er war heute Abend noch nicht zurück ...«

»Wie gut duüber diese Dinge informiert bist«, kicherte der Mann und erhob sich ebenfalls. Mit unsicheren Schritten schlurfte er hinter Coutrey her. James Coutrey schalt sich im stillen einen Narren und war plötzlich wieder völlig nüchtern, obwohl er nicht viel weniger als Malone getrunken hatte.

Während des Gesprächs war ihm nicht aufgefallen, wie viel Zeit vergangen war. Schon zwei Stunden war Sioban draußen? Das konnte er kaum glauben.

Er riss die Tür auf. Die kühle Nachtluft, gesättigt mit Feuchtigkeit vom nahen Meer, fächelte sein erhitztes Gesicht.

»Sioban?«, fragte er in die Dunkelheit. Die Straße lag einsam vor ihm. Häuser in direkter Nachbarschaft gab es nicht.

Die Straße warüberschaubar, von Sioban war keine Spur zu sehen ...

Thomas Malone klopfte dem Wirt jovial auf die Schultern.»Ich nehm' dein Angebot für den Abend zu einem Begrüßungsdrink bei dir an, James. Ich krieg das komische Gefühl nicht los, dass deine Sioban doch eineÜberraschung für uns alle parat hält. Nicht nur für dich ... Bis zum Abend dann ... Sioban wird bei dem blonden Mann in der Hütte sein ... ja, ja, die Liebe ... dagegen, James, ist noch kein Kraut gewachsen.«

Er zuckte die Achseln und wankte die dunkle Straße entlang. Bevor James Coutrey ihn ganz aus den Augen verlor, drehte Malone sich noch mal um und winkte fröhlich zurück. Dann tauchte er in der Nacht unter.

James Coutrey zerdrückte einen Fluch zwischen den Zähnen.»Sioban«, murmelte er im Selbstgespräch vor sich hin.»Das passt doch gar nicht zu dir ... mich einfach im Stich zu lassen und nichts zu sagen ... mach mir keine Schande, Kleine! Wenn du ihn magst, dann ist das okay, und ich lege dir keine Steine in den Weg, das weißt du ... aber halt wenigstens gewisse Regeln ein ...«

Er strich das Haar aus der Stirn, und seine Augen verengten sich plötzlich, als er aus Richtung Traighli etwas sich n&