„Großartig, einfach großartig!“ Dr. Stefan Holl nickte der werdenden Mutter aufmunternd zu. „Alles läuft bestens. Jetzt noch einmal und Sie haben es geschafft, Frau Fiebich!“
„Ich … kann … nicht … mehr“, stammelte Verena Fiebich völlig erschöpft.
„Aber, aber!“ Schwester Annegret stand neben ihr und hielt ihre Hand. „Noch einmal pressen und es ist vorüber. Sie können das. Ich weiß es!“
Verena Fiebich blickte in das gütige Gesicht der alten Schwester und sammelte die letzten Kraftreserven. Unter dem guten Zureden Schwester Annegrets unterstützte sie Dr. Holls Bemühungen.
Dr. Holl machte sich schon bereit, aktiv nachzuhelfen, weil die junge Frau wahrscheinlich zu schwach war, doch unmittelbar vor einer Entscheidung des Chefarztes der Berling-Klinik fand Verena Fiebich die nötige Kraft – und ihr Kind erblickte das Licht der Welt!
Während Dr. Holl und Schwester Olli das Neugeborene versorgten, sank Verena Fiebich ermattet zurück.
Schwester Annegret redete lobend und beruhigend auf die junge Frau ein und ließ sich die Sorge um ihre Patientin nicht anmerken. Sie wartete wie Dr. Holl und ihre Kollegin auf den ersten Schrei des Kindes, der ungewöhnlich lange auf sich warten ließ.
„Was ist …?“ Verena Fiebich war zu schwach zum Sprechen, doch sie drehte den Kopf und sah Schwester Annegret ängstlich an.
Schon wollte die erfahrene Pflegerin sich mit eigenen Augen davon überzeugen, was mit dem Neugeborenen war, als endlich der erhoffte Schrei ertönte.
„Ein gesunder Junge“, verkündete Dr. Holl, und man hörte ihm an, dass auch er erleichtert war.
Erst jetzt entspannte sich die junge Mutter vollständig, schloss die Augen und begann, bitterlich zu weinen.
Keiner der Anwesenden im Kreißsaal fr