: Notker Wolf
: Rudolf Walter
: Die sieben Säulen des Glücks Tugenden für das Leben
: Verlag Herder GmbH
: 9783451835810
: 1
: CHF 7.80
:
: Christliche Religionen
: German
: 192
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Ist es Ziel des Lebens und das Recht jedes Einzelnen, glücklich zu sein? Die Zahl der Glücksratgeber ist uferlos. Versprochen wird viel. Aber was taugt wirklich? Zwischen all den Büchern über das Glück gibt es einen Klassiker, der seit 1500 Jahren Weisheiten bereithält, die das meiste dessen in den Schatten stellen, was heute geraten wird: die Regel des Benedikt. Sie liefert spannende und lebensnahe Einsichten: über das gute Leben, das wahre Glück, über das eigene und das im Zusammenleben mit anderen. Notker Wolf erzählt von seinen Erfahrungen mit den Tugenden: Tapferkeit, Gerechtigkeit, Klugheit, Maß, Glaube, Liebe, Hoffnung. Sie taugen. Aus der Lebenserfahrung des Benediktiners, der nicht nur den Einzelnen, sondern immer auch die Gesellschaft im Blick hat, wird deutlich: Aus diesen Haltungen heraus erwächst Halt: für den Einzelnen und die Gesellschaft. Die sieben Tugenden sind wirklich so etwas wie Säulen des Glücks. Ein Dreh- und Angelpunkt für das rechte Leben.

Notker Wolf OSB, Dr. phil, (1940-2024)  trat 1961 in die Benediktinerabtei St. Ottilien ein und wurde 1977 zum Erzabt gewählt. Von 2000 bis 2016 war er als Abtprimas des Benediktinerordens mit Sitz in Rom der höchste Repräsentant von mehr als 800 Klöstern und Abteien weltweit. Bei Herder u.a. die Bestseller: »Gönn dir Zeit, es ist dein Leben«; »Die sieben Säulen des Glücks«.

Wie ich zu meinem Glück fand

Es war im März 1955. Ich war vierzehneinhalb Jahre und fand auf dem Dachboden unseres Hauses ein Heft: die Lebensbeschreibung von Pierre Chanel, einem Südseemissionar aus dem Orden der Maristen. Chanel war 1954 heiliggesprochen worden. Dieses Heft beschrieb seinen abenteuerlichen Weg, aus dem kleinen französischen Département Ain auf die Insel Futuna, wo er als Märtyrer endete. Man hat ihn erschlagen, weil sich die Mächtigen bedroht fühlten. Ich habe diese Biographie damals verschlungen. Das Heft hatte ich tagsüber unter meiner Matratze versteckt, meine Mutter sollte es nicht sehen. Schließlich habe ich eine Woche lang mit mir gekämpft: War ich wirklich bereit, mein Elternhaus für immer zu verlassen? Würde ich das auch können: Würmer essen und alle möglichen Strapazen auf mich nehmen? Als ich alles durchhatte, ging ich zu meiner Mutter und sagte: „Ich möchte Missionar werden.“ Ich erklärte ihr meine Gründe und bat sie, mir zu helfen, es meinem Vater zu verklickern. Ich wusste: Das war meine Berufung. Ich hatte das große Ziel – und das Glück meines Lebens gefunden.

Ich war dann letztlich körperlich zu schwach für die Mission. Wäre es aber nach mir gegangen, ich wäre heute irgendwo in Asien oder in Afrika, auf einer Missionsstation. Es wäre sicher ein erfülltes und g