Wie ich zu meinem Glück fand
Es war im März 1955. Ich war vierzehneinhalb Jahre und fand auf dem Dachboden unseres Hauses ein Heft: die Lebensbeschreibung von Pierre Chanel, einem Südseemissionar aus dem Orden der Maristen. Chanel war 1954 heiliggesprochen worden. Dieses Heft beschrieb seinen abenteuerlichen Weg, aus dem kleinen französischen Département Ain auf die Insel Futuna, wo er als Märtyrer endete. Man hat ihn erschlagen, weil sich die Mächtigen bedroht fühlten. Ich habe diese Biographie damals verschlungen. Das Heft hatte ich tagsüber unter meiner Matratze versteckt, meine Mutter sollte es nicht sehen. Schließlich habe ich eine Woche lang mit mir gekämpft: War ich wirklich bereit, mein Elternhaus für immer zu verlassen? Würde ich das auch können: Würmer essen und alle möglichen Strapazen auf mich nehmen? Als ich alles durchhatte, ging ich zu meiner Mutter und sagte: „Ich möchte Missionar werden.“ Ich erklärte ihr meine Gründe und bat sie, mir zu helfen, es meinem Vater zu verklickern. Ich wusste: Das war meine Berufung. Ich hatte das große Ziel – und das Glück meines Lebens gefunden.
Ich war dann letztlich körperlich zu schwach für die Mission. Wäre es aber nach mir gegangen, ich wäre heute irgendwo in Asien oder in Afrika, auf einer Missionsstation. Es wäre sicher ein erfülltes und g