Die Sonne steht tief. Gegenüber wächst der Schatten den Bergrücken hinauf, deckt ihr Dorf zu und versenkt die Farbtöne.
Sie bleibt stehen. Gebannt schaut sie dem Spiel zu. Im Schatten da unten lebt sie. Seit Jahren wieder, seit sie damals zurückgekommen ist. Die Häuser hocken beieinander. Am Eingang des Dorfes steht die Kirche wie ein steinerner Wächter. Die kraftvollen Wasser des Baches teilen die Siedlung. Am Ufer befindet sich die Schmiede ihres Mannes. Seit Jahrhunderten glühen in diesem Tal die Feuer der Schmiede. Viele Jahrhunderte lang wurde Eisenerz in Col aus den Tiefen des Monte Pore geholt, war, kaum ans Licht der Welt gehoben, im Besitz des Bischofs in Brixen. Das ist lange her. Heute gräbt niemand mehr in den Ei