: Carina Frey
: Pflege zu Hause Was Angehörige wissen müssen
: Verbraucherzentrale NRW
: 9783863363512
: 1
: CHF 14.20
:
: Lebenshilfe, Alltag
: German
: 232
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Hilfe organisieren, Angehörige entlasten Ganz häufig übernehmen Angehörige die Pflege zu Hause: Sie kümmern sich um den Pflegebedürftigen, organisieren den Alltag, regeln die finanziellen Angelegenheiten, engagieren Pflegedienste und sind für alle großen und kleinen Probleme da. Alles, was Angehörige hierfür wissen müssen, erläutert dieser Ratgeber - schnell, ganz praktisch und leicht verständlich. - Von der Antragsstellung bei der Pflegeversicherung bis zur Organisation des Pflegealltags - Hilfe bei der Beantragung von Pflegezeiten und Hilfsmitteln - Auswahl des Pflegedienstes - Entlastungsangebote für Pflegende - Finanzielle Unterstützung, die Pflegenden zusteht - Praktische Tipps für die Pflege im Alltag - Extra: ein 'Antrags-ABC' stellt die wichtigsten Anträge vor und erklärt, was zu tun ist. Denn ohne Antrag fließt kein Geld bzw. gibt es keine Leistung. Angehörige sind der größte Pflegedienst! Denn 4 von 5 Pflegebedürftigen, rund 3,3 Millionen Menschen, werden zu Hause gepflegt, Tendenz weiter steigend. Dieser Ratgeber richtet sich an alle Angehörigen, die mit einem Pflegefall konfrontiert sind.

Carina Frey ist freie Wissenschafts- und Verbraucherjournalistin. Sie schreibt für verschiedene Tageszeitungen, Magazine und Online-Medien und ist in der Journalisten-Genossenschaft RiffReporter aktiv. Für die Verbraucherzentralen hat sie mehrere erfolgreiche Ratgeber verfasst.

[28]Die Pflegeberatungder Pflegekassen: Ein Recht auf Hilfe


Die Pflegekassen sind verpflichtet, ihre Versicherten umfassend über die Leistungen der Pflegeversicherung zu informieren. Trotzdem fühlen sich viele Pflegebedürftige und ihre Angehörigen nicht gut informiert. Offensichtlich läuft hier einiges schief, vielleicht auch, weil viele Betroffene nicht wissen, dass sie ein Recht auf umfangreiche Unterstützung haben. Die Beratungspflicht reicht nämlich weit über die reine Informationsweitergabe hinaus.

Bei allgemeinen Fragen zur Pflegeversicherung können Sie sich immer direkt an die Geschäftsstelle der Pflegekasse wenden. Die Mitarbeitenden informieren zum Beispiel über die verschiedenen Leistungen der Pflegeversicherung oder schicken Antragsformulare zu. Auch pflegende Angehörige haben ein eigenständiges Recht auf Beratung und können sich zum Beispiel bei der Pflegekasse über Entlastungsangebote informieren. Voraussetzung ist allerdings das Einverständnis der pflegebedürftigen Person. Die Pflegekasse hält außerdem Übersichten der zugelassenen ambulanten Pflegedienste, Betreuungs- und Entlastungsangebote sowie der Tages-, Nacht- und Kurzzeitpflegeeinrichtungen in der Region vor.

Die Zahl
28 Prozent

der pflegenden Angehörigen und

32 Prozent

der pflegebedürftigen Personen gaben in einer Umfrage an, dass sie sich noch nie zu Pflegefragen haben beraten lassen.

Hauptgrund ist, dass sie nichts von denBeratungsmöglichkeiten wussten.

 

Quelle: VdK-Pflegestudie 2023

[29]Stellt Ihr Angehöriger erstmals einen Antrag auf Leistungen der Pflegeversicherung, muss die Pflegekasse innerhalb von zwei Wochen einen Termin zur Pflegeberatung anbieten und einen festen Ansprechpartner für die Erst- und die Folgeberatung nennen. Eine Auswertung der Beratungspraxis zeigt allerdings, dass die Pflegekassen zwar in aller Regel zeitnah auf die Beratungsmöglichkeit hinweisen, häufig aber versäumen, eine Ansprechpartnerin zu nennen und einen konkreten Termin zu vergeben. Es liegt also an Ihnen, sich darum zu kümmern und ein Gespräch zu vereinbaren. Die Auswertung zeigt nämlich auch: Fast alle, die eine Beratung in Anspruch nahmen, gaben an, dass die Pflegesituation durch die Beratung besser organisiert werden konnte.

Ist die