: Ulla Garden
: Fehltritt ins Glück Sabrina - Band 12
: Novo Books
: 9783961273881
: 1
: CHF 1.80
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: Erzählende Literatur
: German
: 92
: kein Kopierschutz/DRM
: PC/MAC/eReader/Tablet
: PDF/ePUB
Als Susanne bei einem unbedachten Schritt rückwärts ihrem Hintermann auf den Fuß steigt, ahnt sie nicht, dass dieser 'Fehltritt' ungeahnte Auswirkungen auf ihr weiteres Leben hat. Denn ihr 'Opfer' der junge Arzt Thomas Beckmann hat sich Knall auf Fall in sie verknallt und versucht hartnäckig mit ihr in Kontakt zu kommen. Doch erst als sie zufällig beruflich aufeinander treffen, funkt es auch bei Susanne. Und damit beginnt ein Liebesabenteuer, voller großer Gefühle aber auch mit Irrungen und Konflikten. Ein großartiger Liebesroman von Ulla Garden mit einer großen Portion Romantik.
'Oh, Entschuldigung!' Susanne drehte sich zu der Person um, der sie auf den Fuß getreten war. Sie schaute direkt in ein schönes braunes Augenpaar. Für einen Moment nahmen diese Augen sie gefangen und sie meinte darin zu versinken. 'Es tut mir leid, ich habe nicht gemerkt, dass Sie so dicht hinter mir stehen', versuchte sie sich zu entschuldigen. 'Es war wohl meine Schuld, ich dachte nicht, dass Sie so stürmisch sind.' Der Mann lächelte sie freundlich an. Die Firma, für die Susanne arbeitete, feierte ein Jubiläum und hatte an diesem Wochenende zu einem Tag der offenen Tür eingeladen. Am Empfang herrschte schon am Vormittag ein dichtes Gedränge. Ihr blaues Kostüm und das Namensschild am Revers wiesen Susanne als Mitarbeiterin aus. Sie hatte sich erkundigt, ob die Gruppe aus der Budapester Filiale, die sie führen sollte, schon eingetroffen war. Der Mitarbeiter am Tresen übergab ihr eine Mappe mit den notwendigen Informationen und zeigte ihr, wo die Gruppe auf sie wartete. Sie wollte so schnell wie möglich dorthin gehen. Deswegen hatte sie einen Schritt rückwärts gemacht und war ihrem Hintermann auf den Fuß getreten. Immer noch etwas verwirrt machte sie sich auf den Weg zu der Sitzgruppe, in der die Ungarn Platz genommen hatten. Als sie sich nochmals kurz umsah, bemerkte sie, dass der Fremde ihr nachschaute. Sie versuchte sich auf die Führung zu konzentrieren, denn es war das erste Mal, dass sie so etwas machte. In den Wochen zuvor hatte sie einige Schulungen absolvieren müssen, um sich in die Abläufe der einzelnen Abteilungen einzuarbeiten. Sie hatte zwar ihre Notizen dabei, aber ihr Ehrgeiz ließ es nicht zu, dass sie dauernd ablas. Auf Ungarisch begrüßte sie die Besucher und stellte sich vor. Dann erklärte sie in groben Zügen den Rundgang, den sie zusammen machen würden. Die Besucher freuten sich, dass sie eine Führung in ihrer Landessprache erhielten. Als alle ihren Kaffee ausgetrunken hatten, ging Susanne mit ihnen los. Sie war sehr konzentriert und vollkommen vertieft in die Erklärungen. Deshalb war ihr zunächst gar nicht aufgefallen, dass der Fremde sich ihnen angeschlossen hatte. Erstaunt zog sie die Augenbrauen hoch, als sie ihn erblickte. Die Gruppenmitglieder waren sehr interessiert und stellten viele Fragen, so dass sie nicht viel Zeit hatte, über diesen Mann nachzudenken. Am Ende des Rundgangs brachte sie die Gruppe in das Personalrestaurant, wo ein kleiner Imbiss für sie vorbereitet worden war. Der Sprecher der Gruppe bedankte sich für die sehr gute und interessante Führung und bat sie noch zu bleiben. 'Es tut mir leid, aber die nächste Gruppe wartet schon auf mich. Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Aufenthalt und dann eine gute Heimreise.' Jeder einzelne verabschiedete sich mit einem Händedruck von ihr. Dann musste sie sich beeilen, um noch einigermaßen pünktlich die nächste Gruppe in Empfang zu nehmen. Zügig eilte sie zurück zum Empfang. 'Oh Gott, rennen Sie doch nicht so', rief plötzlich jemand hinter ihr. Sie sah sich um. Leicht verärgert dachte sie: Was will der Typ von mir? Laut sagte sie: 'Es tut mir leid, ich war zu lange unterwegs, die nächste Gruppe wartet schon auf mich. Ich habe absolut keine Zeit.' 'Was im Himmels Willen war das für eine Sprache, die Sie da gesprochen haben?' Sie sah ihn verdutzt an. 'Ungarisch. Warum?' Dann lachte sie plötzlich laut los. 'Jetzt sagen Sie nur, Sie haben die ganze Führung mitgemacht und nicht ein Wort verstanden.' Er lachte ebenfalls. 'Genauso ist es.' 'Sorry, ich hab jetzt echt keine Zeit für Sie. Die nächste Führung ist auf Englisch, vielleicht klappt das ja besser', schlug sie scherzhaft vor. Nachdem sie die nächste Gruppe in Empfang genommen hatte, schloss er sich tatsächlich wieder an. Sie sah ihn erstaunt an, sagte aber nichts. Diese Besucher waren ganz und gar nicht so freundlich und zuvorkommend wie die Ungarn. Es waren Amerikaner und Susanne hatte manchmal Mühe, um ihre Aussprache zu verstehen. So war sie heilfroh, als sie die Gruppe nach der Führung in der Cafeteria einem der Manager übergeben konnte. Ihr taten die Füße weh, denn sie war es nicht gewohnt stundenlang auf Pumps zu laufen. Da sie eine knappe Stunde Pause hatte, spazierte sie gemütlich in den nahegelegenen Park, setzte sich auf eine Bank und zog die Schuhe aus. Es war ein milder Frühsommertag. Nach dem Trubel der letzten Stunden genoss sie zunächst mit geschlossenen Augen die Ruhe und das Zwitschern der Vögel. Genau in dem Moment als sie in das Sandwich beißen wollte, das sie sich aus der Cafeteria mitgenommen hatte, setzte sich der Fremde zu ihr. 'Guten Appetit', sagte er und lächelte sie an. Sie stöhnte innerlich, bedankte sich aber artig und biss herzhaft zu. Er wartete bis sie fertig gegessen hatte, bevor er sie ansprach. 'Entschuldigen Sie bitte, dass ich so aufdringlich bin. Aber so einfach kommt man nicht davon, wenn man mir auf die Füße tritt', versuchte er zu scherzen. 'Ich denke, ich habe mich bei Ihnen entschuldigt. Sie werden mir das jetzt ja wohl nicht ewig nachtragen wollen. Zudem standen Sie sehr dicht hinter mir. Von Abstand halten, habe Sie wohl noch nie etwas gehört?' Sie klang leicht gereizt, was sie auch war. Sie schaute ihn jetzt genauer an. Er sah eigentlich nicht schlecht aus. Das dunkle wellige Haar trug er unten kurz und oben etwas länger. Seine Gesichtsform war eher eckig und er hatte ein kleines Grübchen am Kinn. Die braunen Augen waren groß und mandelförmig, seine Nase fand sie eine Spur zu breit. Aber sein Mund zog ihren Blick magisch an. Er hatte relativ volle Lippen, die sich schon wieder zu einem gewinnenden Lächeln verzogen hatten. 'Wo hab ich denn nur meine guten Manieren gelassen', spottete er. 'Was wollen Sie von mir? Und wer sind Sie überhaupt?' Wieder hatte sie die Augenbrauen hochgezogen und sah ihn durchdringend mit ihren runden grün-grauen Augen an. Diese schienen ihn zu faszinieren. Sie hatte sie mit einem Hauch von silbrig glänzendem Lidschatten betont. Die getuschten Wimpern standen wie ein Kranz um