Wach sein ist alles
Schon in der Bibel ermahnt uns Jesus, wach zu sein, nicht zu schlafen. Doch was könnte er damit gemeint haben? Sicherlich meinte er nicht, dem Körper keinen oder zu wenig Schlaf zukommen zu lassen. Er spricht hier von einer Wachheit in Seele und Geist. Diese Wachheit eröffnet uns eine umfangreichere, tiefgründigere Sicht der Dinge und lässt uns in Verbundenheit mit unserem Schöpfer leben. Wenn diese beiden Anteile unseres Menschseins lebendig – also wach – sind, dann vermögen wir ein erfülltes Leben zu führen.
Wie können wir unseren Kindern zu einer Wachheit in Seele und Geist verhelfen?
Die Bedeutung der Vorbildrolle von Eltern und Erwachsenen ist von größter Wichtigkeit. Eigentlich ist es wert, darüber ein Buch oder zumindest ein detailliertes Kapitel zu schreiben. In einem der Folgebücher über Harvest Education werde ich mit konkreten Ausführungen darauf zurückkommen. Es muss uns klar sein, dass wir als Erwachsene den ersten Schritt in Richtung der eigenen Wachheit zu unternehmen haben. Um zu erfassen, was wir für unsere Kinder tun können, müssen wir uns zuerst damit beschäftigen, was diese Wachheit im Kind verhindert und den Schlaf fördert.
Es ist ganz einfach: Die Erwachsenen dürfen den Kindern keine Schlafpillen verabreichen! Damit meine ich nicht pharmakologische Mittel, sondern ein Zuführen bestimmter Tätigkeiten und Umgangsformen, die bei längerer „Einverleibung“ die Seele und den Geist der Kinder in einen Schlafzustand versetzen. Eine dieser „Schlafpillen“ ist die Überbeschäftigung, über die ich schon im letzten Kapitel eingehend geschrieben habe.
Warum ist das so? Bedenken wir, dass alles, was uns widerfährt und womit wir uns beschäftigen, in der Seele wie in einem Computer verarbeitet wird. Die Daten, die wir in unseren Computer eingeben, werden verarbeitet, gespeichert und für uns jederzeit abrufbar gehalten.
Unser Input der „Dateneingabe“ wird den Output bestimmen.
Auch wenn hier ein sehr technisches Bild für die Darstellung und Wirkweise von Informationen auf die menschliche Seele Verwendung findet – es ist ein allgemeingültiges Gesetz, dem sich niemand entziehen kann. Je mehr Input wir in uns bzw. in unsere Kinder hineingeben, desto mehr Daten müssen verwaltet und sortiert werden. Gerade das Sortieren und Am-richtigen-Platz-Ablegen wird bei groß