Dass ich alle Unterlagen für Wilma dabeihabe, diese nicht erst mit der Spedition kämen – „Die Container kommen etwa Mitte Dezember“ – liess ich Wilma zuerst wissen. „Dann quatschen wir aber nicht zu lange, ein wenig schlafen möchte ich schon. Und dann fahre ich morgen früh … also gleich … direkt zu der Pflegestelle“ war ihre Reaktion. Neben der Freude, die sie über die Information zeigte. Sie könne dann, wie ihr zugesichert wurde, zum ersten Dezember ihr Praktikum, ihre Probezeit, dort antreten. „Das ist ja schon nächste Woche“. Und freue sich total dann wieder etwas für Menschen … mit Menschen tun zu können. „Nicht falsch verstehen. Ich mach‘ ja jetzt auch was mit Menschen … für Menschen. Für mich. Für uns. Aber eine Baustelle … auch wenn fast alles erledigt ist … ist dann schon was anderes. Für mich jedenfalls. Ich meine alte … oder kranke … oder eingeschränkte Menschen. Die meine Hilfe brauchen … gebrauchen können.“.
Michelle hatte Torid auf meinen Bauch gelegt. Ihre kleinen Fingerchen bewegten sich auf meinem Oberkörper. Tasteten sich unkoordiniert voran. Dabei lächelte sie so süss. Machte Geräusche. Es schien ihr zu gefallen. Im Zentrum der Aufmerksamkeit zu sein.
Bevor Michelle ausführlich erklärte was sich bei Torid getan hatte, in ihrer Entwicklung, bekam ich aber erst zu hören wie sehr Wilma sie unterstütze. „Sie ist eigentlich schon so was wie die zweite Mutter für unsere Kleine. Sie hilft mir … uns … Torid und mir … sehr. Sie ist immer da“. Kümmere sich liebevoll um unser Mädchen, schaffe ihr, Michelle, einiges an Freiraum. „Ja, du bist wie ihre Mutter. Du bist wie eine Mutter zu ihr“ strich sie über Wilmas Wange. „Wollte ich dir schon länger sagen. Jetzt ist die beste Gelegenheit. Jetzt sind wir alle zusammen“. Schien das Gesagte mit einem Kuss unterstreichen zu wollen, den sie Wilma auf den Mund drückte. Meine Mundwinkel verzogen sich zu einem Grinsen. „Ihr habt wieder richtig Gefallen an euch gefunden, oder?“ Michelle beugte sich zu mir herunter. Gab mir ebenfalls ein Kuss. „Wilma ist meine Freundin. Meine beste Freundin“.
Dann folgte die ausgiebige Schilderung - „Torids Entwickungsschritt“ – wie Michelle es nannte. Sie könne jetzt fließende Übergänge erkennen. „Töne, Hell und Dunkel, Bewegungen, Regungen, Mimik und so weiter“. So als würde Torid wissen, dass Michelle über sie erzählte, strampelte sie mit ihren Beinchen und Ärmchen, versuchte nach mir zu greifen. „Ja, das ist dein Papa“ tätschelte Michelle sanft ihren Rücken. „Jetzt ist er wieder da. Endlich,