: Gustav Knudsen
: Das Ziel Das Leben ist eine Reise, nicht ein Ziel!
: Books on Demand
: 9783759773302
: Die frühen 1980er Jahre - prägend und einprägend
: 1
: CHF 8.50
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 700
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Mit der Rückkehr nach Norwegen wächst Gustavs Unbehagen bei dem Gedanken, dass er Michelle seine Affaire mit Linda beichten muss. Umso mehr erstaunt ihn dann, dass Michelle relativ gelassen reagiert. Tage und Wochen, die von sehr viel Arbeit geprägt sind, gehen ins Land und langsam hält der Alltag in der kleinen Wohngemeinschaft seinen Einzug. Mit der Ankunft der Möbel aus den Niederlanden scheint der Vorfreude auf das erste gemeinsame Weihnachtsfest nichts mehr im Wege zu stehen, bis Michelle Opfer eines sexuellen Übergriffs durch einen Mitschüler der Sprachschule wird. Rasend vor Wut will Gustav den Täter zur Rede stellen, doch mit psychologischem Geschick gelingt es Ingrid schließlich, sein Temperament zu zügeln und ihn davon zu überzeugen, eine Anzeige bei der Polizei zu machen. Der Heilige Abend hält dann für Gustav eine Überraschung bereit, als er seinen Freund und früheren Arbeitskollegen Willem wieder trifft und ihn spontan über Weihnachten auf den Bauernhof einlädt. Ingrid zeigt sich gegenüber dem Überraschungsgast misstrauisch. Sind ihre Bedenken berechtigt und Willem spielt ein falsches Spiel?

Der Autor Gustav Knudsen fand schon in jungen Jahren heraus dass er es liebte zu schreiben. Erlebtes festzuhalten und mit seiner eigenen Sicht zu interpretieren. Nach einigen beruflichen Ausflügen fand er zu seiner eigentlichen Passion, dem Schreiben zurück. Insbesondere das Thema'Erotische Literatur' reizt ihn dabei sehr. Aber nicht nur das. Auch über Dinge zu reflektieren, ihren Sinn oder Unsinn zu hinterfragen gehört zu seiner Sichtweise. Erotische Bücher sind mittlerweile nicht mehr verrufen, sondern haben sich als festes Genre etabliert. Die lustvollen Geschichten reizen Tausende von Leserinnen und Lesern. Die Geschichten für Erwachsene offenbaren geheime Sehnsüchte und sinnliche Abenteuer. In seiner Buchreihe'Die frühen 1980er Jahre - prägend und einprägend' beschreibt der Autor in kurzweiligen Romanen aus dem Lebenserfahrungen des jungen Gustav, die in den 80er Jahren in Holland spielen. Die Bücher sind durchgängig packend geschrieben und fesseln einen von Anfang an. Mit diesen Büchern erhält man einen tiefen und abenteuerlichen Einblick in die Welt eines jungen heranwachsenden Mannes, dessen lektionreiches Leben sich während den 80er Jahren abspielt. Zudem wird dem Leser durch die gereifte und trotzdem emotionale Sprache das Gefühl gegeben die Konfrontationen des jungen Mannes mit Liebe, Lust und Begierde selbst miterlebt zu haben. Somit sammelt man durch die authentisch übermittelten Aspekte wichtige Erfahrung und Lebenstipps, obwohl man es in der Realität nicht erlebt hat. Der avangardistisch flüssige Schreibstil des Autors ist versehen mit einem amüsanten, aber auch berührenden Touch, der es dem Rezipienten leicht macht, sich mit dem Protagonisten zu identifizieren. Die eloquente Ausdrucksweise des Autors und die in der Ich - Form geschriebene Geschichte lassen mühelos im Kopf des Lesers intensive Bilder der beschriebenen Situationen entstehen, so dass dieser den Eindruck hat, selbst am Geschehen beteiligt zu sein. Hervorragend gelingt es dem Autor, sich als Lebensbeobachter zu betätigen und seinen Hauptakteur in Situationen zu begleiten, mit denen der Rezipient sich mühelos aufgrund eigener Erfahrungen identifizieren kann. Website: http://www.gustavknudsen.com

„Lautstärke“


Dass ich alle Unterlagen für Wilma dabeihabe, diese nicht erst mit der Spedition kämen – „Die Container kommen etwa Mitte Dezember“ – liess ich Wilma zuerst wissen. „Dann quatschen wir aber nicht zu lange, ein wenig schlafen möchte ich schon. Und dann fahre ich morgen früh … also gleich … direkt zu der Pflegestelle“ war ihre Reaktion. Neben der Freude, die sie über die Information zeigte. Sie könne dann, wie ihr zugesichert wurde, zum ersten Dezember ihr Praktikum, ihre Probezeit, dort antreten. „Das ist ja schon nächste Woche“. Und freue sich total dann wieder etwas für Menschen … mit Menschen tun zu können. „Nicht falsch verstehen. Ich mach‘ ja jetzt auch was mit Menschen … für Menschen. Für mich. Für uns. Aber eine Baustelle … auch wenn fast alles erledigt ist … ist dann schon was anderes. Für mich jedenfalls. Ich meine alte … oder kranke … oder eingeschränkte Menschen. Die meine Hilfe brauchen … gebrauchen können.“.

Michelle hatte Torid auf meinen Bauch gelegt. Ihre kleinen Fingerchen bewegten sich auf meinem Oberkörper. Tasteten sich unkoordiniert voran. Dabei lächelte sie so süss. Machte Geräusche. Es schien ihr zu gefallen. Im Zentrum der Aufmerksamkeit zu sein.

Bevor Michelle ausführlich erklärte was sich bei Torid getan hatte, in ihrer Entwicklung, bekam ich aber erst zu hören wie sehr Wilma sie unterstütze. „Sie ist eigentlich schon so was wie die zweite Mutter für unsere Kleine. Sie hilft mir … uns … Torid und mir … sehr. Sie ist immer da“. Kümmere sich liebevoll um unser Mädchen, schaffe ihr, Michelle, einiges an Freiraum. „Ja, du bist wie ihre Mutter. Du bist wie eine Mutter zu ihr“ strich sie über Wilmas Wange. „Wollte ich dir schon länger sagen. Jetzt ist die beste Gelegenheit. Jetzt sind wir alle zusammen“. Schien das Gesagte mit einem Kuss unterstreichen zu wollen, den sie Wilma auf den Mund drückte. Meine Mundwinkel verzogen sich zu einem Grinsen. „Ihr habt wieder richtig Gefallen an euch gefunden, oder?“ Michelle beugte sich zu mir herunter. Gab mir ebenfalls ein Kuss. „Wilma ist meine Freundin. Meine beste Freundin“.

Dann folgte die ausgiebige Schilderung - „Torids Entwickungsschritt“ – wie Michelle es nannte. Sie könne jetzt fließende Übergänge erkennen. „Töne, Hell und Dunkel, Bewegungen, Regungen, Mimik und so weiter“. So als würde Torid wissen, dass Michelle über sie erzählte, strampelte sie mit ihren Beinchen und Ärmchen, versuchte nach mir zu greifen. „Ja, das ist dein Papa“ tätschelte Michelle sanft ihren Rücken. „Jetzt ist er wieder da. Endlich,