I.GESCHICHTLICHER HINTERGRUND DER JUDO-WERTE
Die heutigen Judo-Werte weisen grobe Parallelen mit dem Ehrenkodex der Samurai (Bushido) auf. Wie bereits zur historischen Entwicklung des Kodokan-Judo erläutert, umfasst der Oberbegriff Budo neben Judo verschiedene weitere japanische Kampfkünste18.
Bushido („Weg des Kriegers“, , kombiniert aus den Kanji „bu“ und „shi“ ((professioneller) Krieger) sowie „do“ (Weg, Prinzip)) bezeichnet allgemein nicht nur das Repertoire an Techniken, sondern auch, als philosophisches Prinzip, die Selbstverwirklichung. Im weiteren Sinne handelt es sich um einen Ehrenkodex der Samurai, der in gewisser Weise mit den ritterlichen Tugenden des Mittelalters vergleichbar ist.
Um den Bushido zu verstehen, ist es erforderlich, sich seine historische Entwicklung zu vergegenwärtigen: In der Kamakura-Ära (, 1185 bis 1333) hatten die Samurai ihre Bräuche und Regeln noch nicht kodifiziert. 1616 erwähnte eine Chronik der militärischen Erfolge des Takeda-Stammes erstmals diesen Begriff. Seine moderne Bedeutung als Ehrenkodex der Samurai erlangte der Bushido