: Anja Marschall, Carolyn Srugies
: Der Weihnachtsmannmord Ein Weihnachtskrimi
: Emons Verlag
: 9783987072291
: 1
: CHF 11.40
:
: Krimis, Thriller, Spionage
: German
: 240
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Ei wendungsreicher Weihnachtskrimi mit viel Lametta und Gefühl. Eddi, der Weihnachtsmann im Traditionskaufhaus Härtling, ist eine kleine Berühmtheit in der Stadt - bis er während seiner Show aus dem vierten Stock in den Tod stürzt. War es ein Unfall oder Mord? Ladendetektiv Kurt hat da so seine eigenen Theorien, denn Eddis Vorleben war recht bewegt - und kriminell. So mancher hätte ein Motiv für Rache. Da der zuständige Kommissar andere Prioritäten hat, nimmt Kurt die Ermittlungen selbst in die Hand und kommt dem Täter zwischen Christbaumkugeln und Weihnachtszauber näher, als ihm lieb ist.

Die gebürtige Hamburgerin Anja Marschall lebt mit ihrer Familie im Westen Schleswig-Holsteins, wo sie als Journalistin und Autorin arbeitet. Sie veröffentlicht seit vielen Jahren Romane und Krimis. Im Emons Verlag erscheint ihre erfolgreiche historische Krimireihe (Ende 19. Jh.) um ihren Kommissar Hauke Sötje, der vornehmlich in Hamburg und Schleswig-Holstein ermittelt. Marschall initiierte den ersten Krimipreis für Schleswig-Holstein und ist Herausgeberin mehrerer Anthologien.

8


Noch immer wütend, schob Silja ihre Tochter in Richtung Ausgang. Sie wusste, dass es keine gute Idee war, ihren Arbeitsplatz zu verlassen, aber Tami musste nach Hause und etwas essen. Danach würde sie die Nachbarstochter bitten, auf sie aufzupassen, damit sie zurück in ihr Büro gehen konnte, um dort die Zeit nachzuarbeiten, die sie mit Suchen verbracht hatte. Als sie eben mit Tami durch die Drehtür hinausgehen wollte, stellte Elyas sich ihnen in den Weg.

»Darf ich die Damen vielleicht zu einer heißen Schokolade einladen?«

Silja schüttelte bedauernd den Kopf. »Wir haben keine Zeit.« Sie zog Tami mit sich.

»Nebenan im Café gibt es leckeren Kuchen. Tami mag doch Kuchen, oder?«

»Au ja, Mama, bitte. Kakao und ein Stück Torte. Ich habe Hunger.«

Wieder schüttelte Silja den Kopf. »Es passt heute leider nicht. Sie muss ihre Hausaufgaben machen. Außerdem hat sie es nicht verdient.«

»Du hast ebenfalls nichts gegessen, Silja. Deine Fünf-Minuten-Terrine steht noch immer im Pausenraum auf dem Tisch. Im Café gibt es auch Herzhaftes.« Elyas legte seine Hand auf ihren Arm. »Gutes Essen beruhigt die Nerven.« Er lächelte sie an. »Außerdem ist Weihnachten. Das Fest der Liebe.«

Silja zuckte zusammen. »Liebe? Was meinst du damit?« Sie beäugte ihn misstrauisch. Sie war nicht umsonst eine alleinerziehende Mutter. Männerangelegenheiten standen auf ihrer Wunschliste nicht nur in diesem Jahr ganz weit unten, sondern seit ihrer letzten Beziehung in jedem Jahr.

Das Lächeln in Elyas’ Gesicht verschwand. »Ähm, ich …«

»Er meint Nächstenliebe, Mama«, kam Tami ihm zu Hilfe.

»Sicher?« Silja musterte den Hausmeister streng.

Schnell nickte Elyas. »Genau das war es, was ich sagen wollte. Also?«

Mit Zuckerguss im Hundeblick sah Tami ihre Mutter an. »Och büdde, Mami.«

Schicksalsergeben willigte Silja ein. »Na gut. Aber die Hausaufgaben von gestern und heute machst du gleich danach. Und du versprichst mir, mit dem Schuleschwänzen aufzuhören.«

Zögerlich nickte Tami.

Kurz darauf saßen sie im Café Wien, direkt am großen Fenster. Von hier konnte man nicht nur die Streifenwagen vor dem Juweliergeschäft und die Traube neugieriger Passanten beobachten, sondern zur Linken auch den Weihnachtsmarkt mit seinem Karussell und dem großen Tannenbaum sehen, der direkt hinter dem Posaunenchor mitten auf dem Marktplatz stand. Tami aber hatte für die weihnachtliche Schönheit ausnahmsweise keinen Blick übrig. Sie interessierte sich viel mehr für das polizeiliche Treiben vor dem Juweliergeschäft.

Elyas erzählte ihr und Silja von dem Überfall und dass er währenddessen auf der Leiter gestanden hatte, um die Drehtür zu reparieren. »Ich war also sozusagen mittendrin.«

Tami war sichtlich beeindruckt.

»Hoffentlich ist niemand zu Schaden gekommen«, meinte Silja besorgt.

»Das denke ich nicht, sonst wäre ja auch ein Rettungswagen vorgefahren«, gab Elyas zu bedenken.

Tami schien das Gewusel auf der Straße jetzt noch spannender zu finden. »Das ist wie im Fernsehen.«

Allerdings blieb nun direkt vor dem Fenster ein Mann mit kurzen Haaren und Wintermantel stehen und versperrte ihnen die Sicht. Den Kragen hochgeschlagen, ließ er sich von e