Einst und heute: Die legendäre Hafenstadt Muscat
Wo bin ich nun eigentlich gelandet? Irgendwo an der kalifornischen Küste zwischen San Diego und Long Beach? In Miami? Auckland? Sidney? Oder Singapur? Auf dem sechsspurigen Highway vom Flughafen Richtung Herz der Capital Area schnurrt der Morgenverkehr trotz hoher Dichte mit einer Diszipliniertheit, wie man sie sich für weite Teile Europas nur wünschen könnte. Die Gebäude zu beiden Seiten erstrahlen in makellosem Schneeweiß und haben größtenteils die Ausmaße von Palästen. Palmenalleen, Bäumchen im Formschnitt und Blumenmeere, Frangipani, Bougainvilleen, Petunienbeete säumen den Weg. Der sattgrüne Rasen dazwischen sieht aus, als hätte man ihn mit Nagelschere und Pinzette manikürt. Und in regelmäßigen Abständen fordern Schilder die Vorbeifahrenden auf:»Keep your city clean!« Weder Anzeichen von Armut noch Abfälle sind zu sehen, weder streunende Hunde noch halb fertige Gebäude. Wären da nicht die arabischen Schriftzeichen auf den Autokennzeichen und riesenformatigen LED-Werbeboards, ragten nicht da und dort Kuppeln und Minarette von Moscheen himmelwärts, trügen die Herren und Damen hinter den Volants nicht weite, knöchellang