: Marie Ferrarella
: Wer bist du wirklich, Mark?
: Cora Verlag
: 9783751524223
: Liebe meines Lebens
: 1
: CHF 2.70
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 192
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

WER BIST DU WIRKLICH, MARK? von MARIE FERRARELLA

Ein attraktiver, brillanter Mann wie aus ihren Träumen! Seit der Schriftsteller Mark Banning in ihr Leben getreten ist, ist die junge Buchhändlerin Brooke überglücklich. Bald schon besucht er sie regelmäßig in der Buchhandlung ihres Vaters, in dem hübschen Haus in San Francisco. Zärtlichkeit, heiße Leidenschaft und eine überwältigende Liebe für immer - all das scheint möglich, solange sie und Mark zusammen sind, solange er sie an sich zieht und küsst. Genau wie in einem Roman mit Happy End! Bis Brooke entsetzt erfährt, wer Mark wirklich ist und was er mit einemdunklen Familiengeheimnis zu tun hat ...?



<p>Marie Ferrarella zählt zu produktivsten US-amerikanischen Schriftstellerinnen, ihren ersten Roman veröffentlichte sie im Jahr 1981. Bisher hat sie bereits 300 Liebesromane verfasst, viele davon wurden in sieben Sprachen übersetzt. Auch unter den Pseudonymen Marie Nicole, Marie Charles sowie Marie Michael erschienen Werke von Marie Ferrarella. Zu den zahlreichen Preisen, die sie bisher gewann, zählt beispielsweise der RITA-Award. Als Kind verbrachte Marie Ferrarella ihre Freizeit vor dem Fernseher, häufig schrieb sie die Drehbücher einiger Fernsehserien um und spielte dann selbst die Hauptrolle. Sie träumte von einer Karriere als Schauspielerin. Im Alter von elf Jahren verfasste sie ihren ersten Liebesroman, allerdings war ihr nicht bewusst, dass es sich um eine klassische Romance handelte. Während ihrer Collegezeit begann sie sich immer mehr für den Beruf einer Autorin zu interessieren und gab den Gedanken an eine Schauspielkarriere auf. Nach ihrem Abschluss, einem Master Degree in Shakespearean Comedy zogen sie zusammen mit ihren Eltern von New York nach Kalifornien. Charles, ihre Jugendliebe, hielt die Trennung nicht lange aus und folgte Marie nach sieben Wochen. Nicht lange darauf folgte die Hochzeit, und ihr Kleid dafür nähte Marie Ferrarella selbst. Mit ihren Büchern möchte die Autorin ihre Leserschaft zum Lachen bringen und unterhalten, das macht sie am glücklichsten. Genauso schön findet sie es, einen romantischen Abend mit ihrem Ehemann zu verbringen. Zu ihren Hobbys zählen alte Filme, Musicals sowie Rätsel. Geboren wurde Marie Ferrarella in Deutschland, und als sie vier Jahre alt war, wanderten ihre Eltern in die USA aus. Bereits im Alter von 14 Jahren lernte sie ihren heutigen Mann kennen; mit ihm und ihren beiden Kindern lebt sie in Süd-Kalifornien.</p>

1. KAPITEL


„Autsch.“

Dem Schmerzenslaut folgte ein leiser Fluch. Bei ihrem letzten Weg über den Hals hatte die Klinge des Nassrasierers die Haut geritzt. Ein kleiner roter Tropfen erschien.

Ich muss vorsichtiger sein, ermahnte er sich.

Er unterdrückte einen weiteren Fluch, spritzte sich Wasser auf die Wunde und wartete darauf, dass sie sich schloss.

Mit den Händen auf das kleine Waschbecken gestützt, starrte Mark Banning in den schlichten Spiegel. Das Glas war noch ein wenig beschlagen vom Duschen, aber klar genug, um die Narbe zu erkennen, auf die sein Blick wie immer von selbst fiel. Die Narbe, die ihn immer wieder fest in der Realität verankerte.

Seit fünf Jahren hatte er diese Narbe nun schon. Sicher, es gab viele plastische Chirurgen, die sie beseitigen könnten, die die Haut unter seinem rechten Auge modellieren und glätten könnten, bis ihre Taschen voll und die Narbe nur noch eine gezackte Erinnerung war. Nick hatte ihm ein paar Prospekte gegeben, die er bei einigen der vielen in San Francisco ansässigen Schönheitschirurgen eingesammelt hatte.

Mark war nicht sicher, ob er seinem jüngeren Bruder dafür gedankt hatte. Vermutlich nicht. Zwischen ihnen ging es oft wortlos zu.

Jedenfalls hätte Nick sich die Mühe sparen können, denn Mark wollte die Narbe gar nicht loswerden. Sie sorgte für Abstand zu seinen Mitmenschen und bewahrte ihn davor, in eine Welt hineingezogen zu werden, in der er nichts verloren hatte. Eine Welt, die ihm nichts als Enttäuschungen bescheren würde.

Außerdem war die Narbe ein Symbol. Und das nicht nur für das Messer, das ihn in New York getroffen hatte. Sie stand für alle unsichtbaren Narben, die das Leben ihm geschlagen hatte. Die Narben, die durch keine Operation zu beseitigen waren.

Die letzte hatte ihm den Rest gegeben. Er war nach Hause gekommen und hatte Dana gefunden. Der schlimmste und letzte Schub ihrer schon so lange anhaltenden Depressionen hatte seine Frau dazu gebracht, sich das Leben zu nehmen. Er hatte ihre Leiche in den Armen gehalten und gespürt, wie in ihm jede Hoffnung auf Glück unwiederbringlich erlosch.

Mark drehte das Wasser ab und starrte auf die Narbe. Auf das Gesicht eines Mannes, aus dem wenig mehr als eine leere Hülle geworden war.

An jenem Tag hatte er sich endgültig damit abgefunden, dass er einfach nicht dazu bestimmt war, glücklich zu werden. Bis dahin war sein Leben die Hölle gewesen. Mit kaum zehn Jahren hatte er mit ansehen müssen, wie seine Eltern vor einem Restaurant erschossen wurden. Es hatte ihm die Kindheit geraubt, ihn vorzeitig älter und ernster gemacht und ihn mit einem Verantwortungsgefühl erfüllt, für das er noch viel zu jung war.

Aber er war der Ältere, wenn auch nur um ein Jahr. Sein Bruder Nick brauchte jemanden, auf den er sich verlassen konnte, selbst nachdem man sie getrennt und in verschiedene Pflegefamilien gesteckt hatte.

Also musste er stark sein, auch wenn er keine Kraft mehr besaß.

Nick war der Grund, aus dem er etwas aus sich machte.

Und dann änderte sich plötzlich alles. Zum Besseren. Wenigstens für eine Weile.

Noch auf dem College lernte er Dana Dean kennen. Die schöne, abenteuerlustige, ehrgeizige, wunderbare Dana, die ihn glauben ließ, dass es für ihn doch so etwas wie Glück gab.

Also heiratete er sie.

Das tat man, wenn man glaubte, eine verwandte Seele gefunden zu haben. Er zog mit Dana nach New York, denn sie träumte davon, eines Tages ein Star am Broadway zu sein.

Sie glaubte fest daran, dass sie als Schauspielerin schnell Karriere machen und es über Nacht zum Weltruhm bringen würde. Doch dann häuften sich die Absagen, und sie zog sich immer mehr in sich selbst zurück. Und vor der Welt. Vor ihm.

Als sie ihren Teilzeitjob aufgab, übernahm er Doppelschichten bei der Polizei, um seine Frau nicht durch Geldsorgen noch mehr zu belasten. Er wollte ihr die Chance geben, ihre hochgesteckten Ziele zu verfolgen.

Sie wurde immer zorniger und depressiver. Er dachte, dass so etwas normal war, wenn eine Schauspielerin ihre Gefühle nicht auf der Bühne oder vor der Kamera ausleben konnte. Er war sicher, dass sie irgendwann, wenn ihr Traum sich