: Katrin Oldenburg
: Supervision mit Humor 55 Methoden und Tipps für die Arbeit in der Einzelsupervision, mit Teams und in Gruppen
: Carl-Auer Verlag
: 9783849784829
: Beratung, Coaching, Supervision
: 1
: CHF 26.20
:
: Angewandte Psychologie
: German
: 185
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Humor als Lösungsmittel Supervisionssitzungen stehen allgemein nicht in dem Ruf, vergnügungssteuerpflichtig zu sein, schließlich sind ihr Anlass oder Gegenstand in der Regel konkrete Probleme. Mitunter gelingt es allerdings, eine schwierige Situation mit einer humorvollen Bemerkung zu entschärfen: Eine freundliche kleine Frechheit, eine absurde Übertreibung, ein lustiger Vergleich - und aus den Gesichtern weicht die Anspannung, Körper kommen in Bewegung. Wo das Denken nicht mehr ausschließlich vom Problem beherrscht ist, kann sich der Blick für neue Perspektiven öffnen. Katrin Oldenburg zeigt in diesem Buch, dass und wie Humor im Setting Supervision als 'Lösungsmittel' wirken kann. Sie folgt dabei dem Credo: Humor und Witz lassen sich nicht einstudieren, aber sie lassen sich ermöglichen und freilegen. Dazu stellt sie 55 kreative Methoden und Tipps für die tägliche Arbeit vor, anwendbar von der Einzelsupervision bis zur Organisationsebene. Jede Technik wird gut nachvollziehbar in verschiedenen Varianten beschrieben und in den Supervisionsprozess eingebunden. Die besondere Qualität dieser Sammlung besteht darin, dass die Autorin auch die supervidierende Person im Blick behält, mit ihren eigenen Themen, ihren möglichen Widerständen und Blockaden und ihren Potenzialen. Die Autorin: Katrin Oldenburg, Dipl.-Soz.päd., Dipl.-Soz.arb.; Systemische Beraterin, Supervisorin und Organisationsentwicklerin; langjährige Tätigkeit als Referentin und Führungskraft; Aufbau und Leitung eines Bildungszentrums für kulturelle Bildung im ländlichen Raum.

Katrin Oldenburg, Dipl.-Soz.päd., Dipl.-Soz.arb.; Systemische Beraterin, Supervisorin und Organisationsentwicklerin; langjährige Tätigkeit als Referentin und Führungskraft; Aufbau und Leitung eines Bildungszentrums für kulturelle Bildung im ländlichen Raum.

1 Zur Entstehung und Weiterentwicklung der Supervision


1.1 Die Anfänge


Historisch betrachtet, stellt sich zunächst die Frage, wo die Supervision (lat.: »Überblick«) ihren Ursprung hat. Womöglich ist die Wiege der Supervision in Österreich zu finden. Siegmund Freud, der Begründer der Psychoanalyse, traf sich mit Kollegen in sogenannten Mittwoch-Gesellschaften, deren Teilnehmer sich gegenseitig berieten.

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts findet man das Wort Supervision in der amerikanischen Geschichte der Sozialarbeit. Durch die Industrialisierung in Nordamerika entwickelten sich Wohlfahrtsorganisationen, für die freiwillige Helfer Almosen verteilten. Die Überwachung dieser Aktivitäten übernahmen bezahlte »Supervisoren«. Der Supervisor war häufig direkter Vorgesetzter. Das heutzutage praktizierte Mentoring-Programm hat diesen Ansatz adaptiert. Manchmal wird auch gegenwärtig Coaching in diesem Sinne verstanden. Inzwischen wird Supervision von externen und unabhängigen Supervisoren durchgeführt. Durch Berufsverbände wird eine hierarchische Supervision, wie einstmals, ausgeschlossen. Später kam zum Faktor der Kontrolle die Anleitung und somit die Professionalisierung hinzu. Folgend setzte der Gedanke der »Hilfe zur Selbsthilfe« ein – der Grundstein für die Casework-Methode in der Sozialen Arbeit. Dahinter steht die Intention, dass die Verantwortung beim Individuum bleibt (vgl. Federn 1990). Im Jahr 1902 wurde in den USA, an der Columbia University in New York, ein Jahrgang als »School of Social Work« eingerichtet. Dort wurden die ersten Supervisoren ausgebildet. Da die Kapazität von Lehrkräften sehr gering war, übernahmen zunehmend Wohlfahrtsvereine die Ausbildung von Supervisoren. Zu diesem Zeitpunkt war das wichtigste Instrument der Supervision die Fallakte (vgl. Kadushin 1990). 1933 wurde in den USA die Sozialgesetzgebung erlassen, womit sich die Funktion der Wohlfahrtsorganisationen änderte. Leitende Sozialarbeiter schlossen sich in Beratungsvereinen zusammen. Die zu beratenden Personen bei der Lösung ihres Problems mit einzubeziehen, wurde aktiviert und umgesetzt. Das Modell der dyadischen Supervision kam zu diesem Zeitpunkt analog zur Sozialarbeiter-Klienten-Beziehung häufiger zur Anwendung als das des Gruppensettings.

1.2 Ausweitung


In Deutschland hielt die Gruppenarbeit erst in den Nachkriegsjahren des Zweiten Weltkrieges Einzug. Während dieser Zeit kehrten viele Sozialwissenschaftler aus der Emigration zurück nach Europa. Namentlich waren es beispielsweise Alfred Adushin, Shelten Rose, Gisela Konopka und Ruth Cohn (vgl. Wieringa 1990). Neu gewonnene Erkenntnisse wollten sie bei ihrer Arbeit mit einbringen. Wie nicht zuletzt fehlende Literatur zum Thema Supe