: Frida Nilsson
: Martin& Jack Von Hundebesitzern, Katzenjägern und der Suche nach dem Glück
: Gerstenberg Verlag GmbH& Co. KG
: 9783836992367
: 1
: CHF 11.70
:
: Kinderbücher bis 11 Jahre
: German
: 376
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Martin hat einen einzigen großen Traum: endlich seinen Vater zu finden. Als der alte Hund Jack vom Hof gejagt wird, auf dem Martin bei einem hartherzigen Bauern lebt, beschließt der Junge, Jack zu folgen. Denn der Hund ist der Einzige, der Martin vielleicht zu seinem Vater führen kann. Und er weiß so einiges von der Welt, im Gegensatz zu Martin, der den Hof noch nie verlassen hat und nicht mal lesen kann. Eine abenteuerliche Reise beginnt. Weitere Gefährten schließen sich ihnen an. Doch dann stellt sich heraus, dass sie verfolgt werden ... Frida Nilsson erzählt in ihrer Abenteuergeschichte vom Kampf für Gleichheit und Gerechtigkeit, von der Sehnsucht nach Liebe und von der Suche nach einem Zuhause.

Frida Nilsson, geb. 1979, schreibt seit 2004 äußerst erfolgreich für Kinder. Ihre Bücher, darunter die Geschichten rund um Hedvig!, wurden in viele Sprachen übersetzt und sind vielfach ausgezeichnet worden. 2019 erhielt sie den James Krüss Preis für internationale Kinder- und Jugendliteratur, 2020 wurde sie für ihren Kinderroman Sasja und das Reich jenseits des Meeres mit dem Jahres-Luchs 2019 der Wochenzeitung DIE ZEIT ausgezeichnet.

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»Als wir beide uns auf den Weg gemacht haben, da habe ich mich wirklich lebendig gefühlt«, hatte Jack damals zu mir gesagt. Es war jene Nacht in Hult gewesen, als wir in dem Heuschober schliefen und er mit dieser Unruhe im ganzen Körper aufgewacht war. Er hatte vom kleinen Leben geträumt, wie er versucht hatte, es irgendwie festzuhalten, es ihm aber nicht gelungen war. Seine Pfoten zitterten immer noch, als er mir davon erzählte, und sein Atem stank nach fauligen Zähnen. Aber dann hatte er mit den Schultern gezuckt und darüber gelacht. So war er eben. Wollte mich nicht mit seinem Kummer belasten. Man könnte sagen, er trug eine große Sorge um das Wohl der anderen in sich.

Hätten wir geahnt, wie beschwerlich unsere Reise werden würde, wer weiß, ob wir es wirklich gewagt hätten, uns auf den Weg zu machen. Aber man kann ja vorher nie wissen, was für ein Abenteuer einem bevorsteht. Und wenn man so darüber nachdenkt, dann ist das ein großes Glück. Denn sollte das kleine Leben hinter der nächsten Ecke warten, beeilt man sich besser.

Aber vielleicht fange ich mit meiner Geschichte lieber ganz von vorn an, damit du weißt, worum es geht: Jack war der Hund auf Norrängen, einem Bauernhof im Kirchspiel Kila in Sörmland. Er lebte dort schon länger als ich. In den ersten Jahren hatte er noch beide Augen gehabt. Ich muss etwa sechs gewesen sein, als er eines Tages plötzlich auf dem rechten Auge erblindete. Ich erinnere mich noch, wie wir ihn vor dem Holzschuppen fanden. Er hielt sich winselnd die Pfoten vors Gesicht – und als er uns ansah, wussten wir, dass es gar nicht gut um ihn stand. Das eine Auge war rot unterlaufen und trüb und es schien auf einmal größer zu