: Emma Bishop
: Der schottische Blumenladen der Herzen /03 Isle of Mull Roman
: S. Fischer Verlag GmbH
: 9783104918426
: Isle of Mull
: 1
: CHF 9.00
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 416
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Kleinstadtromance mit schottischem Inselfeeling Lin fu?hrt den Blumenladen in Tobermory, der Inselhauptstadt der wundervollen Isle of Mull. Sie hat ein Ha?ndchen fu?r Pflanzen und wird oft empfohlen, wenn es um Hochzeitsgestecke geht. So wird Callum Strayton auf sie aufmerksam, der vor kurzem den Job als Manager eines Hotels auf der Insel u?bernommen hat. Nachdem er von Lins Arbeit sehr angetan ist, erteilt er ihr den Auftrag, zuku?nftig fu?r das Hotel die Gestecke anzufertigen. Lin ist begeistert, denn dadurch erha?lt sie ein festes finanzielles Polster, das ihr gerade in den Monaten, in denen es weniger Touristen auf die Insel verschla?gt, sehr hilft. Die beiden lernen sich na?her kennen und merken, dass sie sich zueinander hingezogen fu?hlen. Doch ehe sich mehr entwickeln kann, kommt eine Frau auf die Insel, die einiges durcheinander wirbelt ...

Emma Bishop ist das Pseudonym der erfolgreichen Autorin Tanja Neise. Schon früh entdeckte sie ihre Liebe zum Schreiben und erreichte mit ihren Romanen Top-Platzierungen in den E-book-Charts. Ihre zweite große Leidenschaft gilt Schottland und seiner einzigartigen Schönheit und Natur.  In ihrer Isle-of-Mull-Reihe entführt sie uns aus dem Alltag und erzählt mit viel Gefühl von zwischenmenschlichen Beziehungen, Freundschaft und Hilfsbereitschaft. Dabei darf die Liebe nie zu kurz kommen, und ein Happy End ist garantiert. Die Autorin lebt mit ihrem Mann und ihren Kindern in einem Dorf in Brandenburg.

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Life isn’t about waiting for the storm to pass. It’s about dancing in the rain.

– Im Leben geht es nicht darum, zu warten, bis der Sturm vorüber ist. Es geht darum, im Regen zu tanzen. –

(Vivian Greene)

Montag, 27. November

Der Wind pfiff mir eiskalt um die Ohren, als ich die letzten Pflanzen in meinen Transporter lud. Es war Ende November, und der Winter hielt Einzug. Stürmisch griff das nasskalte Wetter nach meinen Haaren und ließ sie feucht an meinem Gesicht kleben. Ich war sicherlich keine Frostbeule, aber heute war ich für diese klamme Kälte nicht bereit.

»Hast du alles, Lin?«, wollte Mo wissen, der in dem Großmarkt arbeitete, in dem ich montags immer eine Wagenladung Blumen abholte. Grünschnitt und alles, was es an einheimischen Pflanzen gab, kaufte ich bei meinen Eltern in der Gärtnerei. Doch die meisten Schnittblumen musste ich hier im Großmarkt besorgen.

»Ja, ich habe alles. Danke dir!« Ich hob zum Abschied die Hand, und er erwiderte den Gruß, dann stieg ich so schnell wie möglich in meinen Wagen und drehte die Heizung hoch.

Ein Blick in den Spiegel ließ mich die Augen verdrehen. Meine roten Haare kringelten sich wegen der Feuchtigkeit in der Luft unkontrolliert, und die Wangen waren knallrot. Schon als Kind hatte ich es gehasst, dass ich eine so empfindliche Haut hatte, und leider hatte sich das als Erwachsene kein bisschen geändert.

Da es früh am Morgen war, waren die Straßen relativ leer. Jeden Montag fuhr ich mit der ersten Fähre von der Isle of Mull aufs Festland nach Oban, besorgte die Blumen für die nächsten Tage und gab die Bestellung für die zweite Wochenhälfte auf. Diese wurde mir donnerstags meistens geliefert, so dass ich auf der Insel nur bis zum Hafen fahren und sie dort abholen musste.

Als ich zehn Minuten später beim Fähranleger ankam, herrschte auch dort gähnende Leere, und ich konnte mich ganz vorne in die Fahrspur für Autos stellen, die auf die nächste Fähre wollten. Es war noch stockdunkel.

Ein Frösteln ging durch meinen Körper. Jetzt, da ich den Motor ausgeschaltet hatte und die Heizung nicht mehr lief, wurde es schnell kalt im Innern meines Wagens. Ich trank einen Schluck Kaffee aus dem Thermobecher, den ich mir heute früh abgefüllt hatte, und war dankbar, dass er noch heiß genug war, um mich ein wenig zu wärmen.

Doch lange musste ich nicht mehr warten. Die Fähre stand schon bereit, und einige Minuten später ging es los. Die wenigen Autos, die so früh auf die Insel übersetzen wollten, wurden nacheinander auf die Fähre gelassen und auf die entsprechenden Plätze eingewiesen. Am liebsten wäre ich in meinem Wagen geblieben und hätte ein Nickerchen gemacht, aber sobald man den Motor abgestellt hatte, musste man das Auto verlassen und die Fahrt auf dem oberen Deck verbringen.

Ich schnappte mir meinen Thermobecher, der noch immer halb gefüllt war, und zog den Reißverschluss meiner Jacke bis hoch zum Kinn, ehe ich ausstieg und rasch nach oben lief. Der Warteraum für die Passagiere hatte genug Plätze für alle, und es war mollig warm hier. Ich suchte mir eine ruhige Ecke, ließ mich auf die gepolsterte Sitzbank sinken und nippte an meinem Kaffee, während ich darauf wartete, dass wir ablegten.

Doch die Hoffnung, hier ein bisschen Ruhe zu finden, war vergeblich. Denn kurz bevor es losging, setzte sich ein Mann mir gegenüber an den Tisch. Da ich keine Lust auf Smalltalk hatte, ignorierte ich ihn und sah weiter aus dem Fenster, wie es die meisten Touristen taten. Auch der Mann schob sich bis an