: Jörg Ewertowski
: Blindgeboren Zwischen Fundamentalismus und Relativismus
: Verlag Freies Geistesleben
: 9783772543869
: 1
: CHF 20.80
:
: Anthroposophie
: German
: 240
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Sehend werden Die Geschichte des Blindgeborenen aus dem Johannesevangelium kann als ein Schlüssel dafür dienen, ein Schwellenbewusstsein zu entwickeln, wenn wir über die geistige Welt sprechen. Wie gelingt dies, ohne absolute Wahrheiten zu behaupten oder einem skeptischen Relativismus zu verfallen? Die Antwort auf diese Frage ermöglicht es auch, Rudolf Steiners Weg zum Christentum zu verstehen.

Jörg Ewertowski, geboren 1957 in Zweibrücken, absolvierte eine Ausbildung zum Goldschmied und arbeitete in diesem Beruf, bevor er ein Studium der Philosophie, Germanistik, Theologie und Kunstgeschichte in Frankfurt am Main aufnahm. Seit 1994 leitet er die Bibliothek des Rudolf Steiner Hauses in Stuttgart. Er promovierte 1997 über F.W.J. Schelling mit seiner Dissertation: 'Die Freiheit des Anfangs und das Gesetz des Werdens'. Im Verlag Freies Geistesleben erschien von ihm bereits: 'Die Entdeckung der Bewusstseinsseele - Wegmarken des Geistes' (2007).

2. Welche Wahrheit kommt dem Evangelium zu?


Die Wahrheit, die keine Abbildung ist


Wo heute aggressiv Faktenwahrheit beansprucht wird, besteht oft eine fundamentalisierende Tendenz. Wo hingegen der Unterschied zwischen Wahrheit und Unwahrheit, zwischen Fiktion und Wirklichkeit preisgegeben wird, da wird relativiert. In keinem der beiden Einzugsbereiche gibt es Kunst. Das ist die Gemeinsamkeit von Fundamentalismus und Relativismus. Joachim Daniel hat einmal in einem Vortrag der Kunst die Aufgabe zugesprochen, Wahrheit zu enthüllen, und die neuzeitliche Wissenschaft als eine Kunst bezeichnet, die vergessen hat, dass sie eine Kunst ist.10 Für ihn geht es also primär in der Kunst und sekundär in der Wissenschaft u