Von Johannes Kiersch
In seiner AutobiografieMein Lebensgang berichtet Rudolf Steiner, wie er gegen Ende seiner Weimarer Zeit, Jahre nach dem Erscheinen derPhilosophie der Freiheit, die Kunst der anthroposophischen Meditation entdeckt hat. «Das errungene Seelenleben», schreibt er, «brauchte die Meditation, wie der Organismus auf einer gewissen Stufe seiner Entwickelung die Lungenatmung braucht.»1 Was sagt dieser Vergleich? Ein Fisch atmet frische Luft, indem er kontinuierlich sauerstoffgesättigtes Wasser durch Mund und Kiemen strömen lässt. Ein Frosch, sobald er sein jugendliches Fischdasein aufgibt und an Land geht, unterbricht diesen Strom durch den Wechsel von Ein- und Ausatmung mit Hi