: Johannes Beck
: Lissabon& Costa de Lisboa Reiseführer Michael Müller Verlag Cascais, Estoril, Sintra, Ericeira, Sesimbra, Setúbal
: Michael Müller Verlag
: 9783966853545
: MM-Reiseführer
: 9
: CHF 18.40
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: Europa
: German
: 528
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Anders reisen und dabei das Besondere entdecken Mit den aktuellen Tipps aus den Michael-Müller-Reiseführern gestalten Sie Ihre Reise individuell, nachhaltig und sicher. Lissabon bietet heute eine exklusive Mischung aus nostalgischem Flair, modernem Design und dynamischem Großstadtleben. Dabei reicht schon ein Blick vom Aussichtspunkt Miradouro Santa Luzia über die Dächer des Stadtteils Alfama und die Tejobucht, um sich von der 'weißen Stadt' in den Bann ziehen zu lassen. Wer dann noch die Straßen und Gassen der Metropole durchstreift oder sich in eines der klassischen Caféhäuser setzt, wird seinen ersten Eindruck schnell bestätigt finden. Dieser Reiseführer führt Sie außerdem durch die sehenswerte Küstenregion Costa de Lisboa. Nur wenige europäische Hauptstädte bieten derart ideale Bedingungen, um Kultur- und Badeurlaub zu vereinen: alleine mehr als 100 Strände stehen zur Auswahl - daneben warten Schlösser, Burgen und Klöster auf eine Neuentdeckung. Und wer lieber die Wanderschuhe schnürt, findet am Ende des Reisekompendiums den einzigen deutschsprachigen Wanderführer zu Lissabons Umgebung mit herrlichen Touren entlang der Felsküste. Wie immer in den Michael Müller-Reiseführern sind auch Tipps für einen Urlaub mit Kindern enthalten. Wer zu zweit unterwegs ist, kann die angesagtesten Bars und Clubs im pulsierenden Nachtleben der Metropole besuchen und sich zwischen volkstümlichen Sardinen-Grills oder exklusiven Fleisch-Restaurants entscheiden. Außerdem bekommt man zahlreiche Hinweise zu empfehlenswerten Hotels, Hostels sowie Bed and Breakfast.

Johannes Beck Jahrgang 1972, geboren in Meersburg und aufgewachsen in Illmensee unweit des Bodensees. Zwischen 1991 und 1993 Zivildienst in Lissabon. Danach Studium der Regionalwissenschaften Lateinamerika an der Universität Köln. Von 1995 bis 1996 Auslandsstudium der Volkswirtschaftslehre am Instituto Superior de Economia e Gestão (ISEG) in Lissabon. Seit 1999 als Redakteur bei der Deutschen Welle, von 2006 bis 2021 leitete er die Redaktion 'Portugiesisch für Afrika', seit 2022 entwickelt er neue digitale Formate für den deutschen Auslandssender. Nebenbei ist er als freier Journalist in Köln tätig. Regelmäßig besucht er seine 'zweite Heimat' Lissabon.
Unterwegs in Lissabon
Im Zentrum Lissabons
Tour 1
Zwischen dem Rossio und der Praça do Comércio liegt das Geschäfts- und Bankenviertel Lissabons, dieBaixa. Mit ihren nach dem Erdbeben von 1755 auf dem Reißbrett entworfenen Straßenzügen ist sie ein einzigartiges Beispiel der Architektur des 18. Jh. Oberhalb der Baixa stoßen wir auf den Chiado, das klassische Einkaufsviertel der Stadt.
Praça do Comércio,einer der schönsten Plätze Europas.
Elevador de Santa Justa,neogotischer Aufzug mit Aussicht.
Unterstadt trifft klassisches Einkaufsviertel
Baixa und Chiado
Bis zumErdbebenvon 1755 war die Baixa wie die Alfama ein Labyrinth aus kleinen Gässchen. Da die Unterstadt auf sumpfigem, dem Tejo abgerungenem Gelände erbaut worden war, zeigten hier die Erdstöße besonders verheerende Wirkung. Viele nach dem Beben noch stehen gebliebene Gebäude zerstörten der anschließende Großbrand und die Tsunami-Welle.
Anstatt die Unterstadt im gleichen Grundriss wiederaufzubauen, entschloss sich der damalige Premierminister Marquês de Pombal dazu, die Baixa im Geist der Aufklärung völlig neu zu gestalten (→ Kasten „Marquês de Pombal“). Die von ihm beauftragten Architekten entwarfen ein Schachbrett mit je neun Längs- und neun Querstraßen. Jede Straße war für die Ansiedlung eines bestimmten Gewerbes vorgesehen, wovon Namen wieRua dos Sapateiros(Schuhmacherstraße) oderRua dos Correeiros(Sattlerstraße) zeugen. Die einzelnen Häuser wurden weitgehend erdbebensicher in Ständerbauweise errichtet. Noch heute wird das Viertel zu Ehren seines WiedererbauersBaixa Pombalinagenannt.
In den Straßen des z. T. verkehrsberuhigten Viertels findet man Juweliere und Modeboutiquen, Cafés und Restaurants, aber auch noch alte Kurzwarenläden. In derRua Augusta, der zentralen Achse der Baixa, reihen sich exklusive Modegeschäfte, Andenken- und Delikatessenläden aneinander. Flanierende Menschen, Straßenhändler, aber auch Bettler bestimmen hier das Straßenbild. Im geschäftigen Durcheinander werden oft die kunstvollen schwarzen Muster auf dem weißen Straßenpflaster übersehen, in denen sich die Geschäfte verewigt haben.
Tagsüber herrscht reges Treiben, wenn die Geschäfte und Banken abends geschlossen sind, wirkt das Viertel dagegen deutlich leerer. Die zunehmende Umwandlung von Wohn- in Büroraum hat dazu geführt, dass kaum jemand mehr in der Baixa lebt. In den letzten Jahren ist aber durch neue Hostels, Hotels und Restaurants wieder mehr Leben in die Baixa gekommen.
DerChiadowar einst das Intellektuellen- und das vornehmste Einkaufsviertel Lissabons. Leider fielen hier 1988 die beiden berühmtesten Kaufhäuser Lissabons,GrandellaundGrandes Armazéns do Chiado,einem Brand zum Opfer. Die Schäden sind unter Leitung des Stararchitekten Álvaro Siza Vieira behoben worden und neue Geschäfte in die restaurierten Gebäude gezogen. Trotz seines neuen Gewandes vermittelt der Chiado nach wie vor einen Eindruck seiner einstigen Ehrwürdigkeit. Gut zu spüren ist sie am Largo do Chiado. Der quirlige Hauptplatz des Viertels wird von zwei Kirchen gesäumt: auf der Seite zum Tejo von der neoklassizistischenIgreja da Encarnaçãound direkt gegenüber von derIgreja do Loretoaus dem 16. Jh. Dazwischen wurde der Namensgeber des Stadtteils, der Mönch und Volksdichter António Ribeiro Chiado (16. Jh.), in Form einer Statue verewigt.
Nicht weit davon entfernt sollte man an der Ecke Rua da Trindade/Largo Rafael Bordalo Pinheiro einen Blick auf die Hausfassade werfen. Sie hat der Künstler Rafael Bordalo Pinheiro (1846-1905) mit bemalten Fliesen, die in PortugalAzulejosgenannt werden, verziert. Allegorische Figuren wie die Erde und das Wasser schmücken den 1., Industrie und Handel den 2. Stock. Ganz oben erblickt man einen achtzackigen Stern mit Auge und Pyramide - Symbole der Freimaurer.
Sehenswertes
Uferpromenade zum Flanieren