: Douglas Preston, Lincoln Child
: Old Bones - Das neunte Opfer Thriller | Actionreicher Cold-Case-Thriller mit cooler Frauen-Power
: Verlagsgruppe Droemer Knaur
: 9783426463017
: Ein Fall für Nora Kelly und Corrie Swanson
: 1
: CHF 13.00
:
: Krimis, Thriller, Spionage
: German
: 416
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Actionre cher Cold-Case-Thriller mit cooler Frauen-Power »Old Bones - Das neunte Opfer« ist der 4. Thriller der Bestseller-Autoren Preston& Child um FBI Agentin Corrie Swanson und Archäologin Nora Kelly. Ein Leichenfund in einer Höhle beschert FBI-Agentin Corrie Swanson ihren neuen Fall: Die beiden Toten gehören zu einer Gruppe von neun Wanderern, die 2008 auf ungeklärte Weise ums Leben kamen. Von einer winterlichen Rucksacktour in den Bergen von New Mexico kehrte keiner der neun zurück - doch man fand damals trotz intensiver Suche nur sechs Leichen. Und am letzten Lagerplatz der Wanderer stießen die Retter auf eine bizarre Szene: Offenbar war am Zelteingang etwas derart Furchterregendes aufgetaucht, dass die Männer sich ins Freie schnitten und barfuß in einen Schneesturm flohen, in ihren sicheren Tod. Der unheimliche Fall gilt bis heute als unlösbar. Dass einer der beiden Toten in der Höhle sich anscheinend auf grausame Weise selbst getötet hat, lässt Corrie Swanson Böses ahnen. Sie bittet erneut die Archäologin Nora Kelly um Hilfe, um dem Rätsel auf die Spur zu kommen und den neunten Toten zu finden. Doch ihre Suche weckt ein lang schlummerndes Übel, das Corrie und Nora mit aller Macht verfolgt und verhindern will, dass die letzte Leiche jemals ans Licht kommt. Pageturner mit genialem Mix aus unheimlichen Ereignissen, Archäologie und actionreichen Ermittlungen Die Thriller-Reihe um die beiden Power-Frauen Corrie Swanson und Nora Kelly punktet mit außergewöhnlichen Cold Cases und coolen Sprüchen. Die FBI-Agentin und die Archäologin haben auch in den Pendergast-Thrillern von Douglas Preston und Lincoln Child immer wieder Auftritte. Die Thriller-Bestseller aus den USA sind in folgender Reihenfolge erschienen: - Old Bones - Tote lügen nie - Old Bones - Das Gift der Mumie - Old Bones - Die Toten von Roswell - Old Bones - Das neunte Opfer

Douglas Preston wurde 1956 in Cambridge, Massachusetts, geboren. Er studierte in Kalifornien zunächst Naturwissenschaften und später Englische Literatur. Nach dem Examen startete er seine Karriere beim »American Museum of Natural History« in New York. Eines Nachts, als Preston seinen Freund Lincoln Child auf eine mitternächtliche Führung durchs Museum einlud, entstand dort die Idee zu ihrem ersten gemeinsamen Thriller, »Relic«, dem viele weitere internationale Bestseller folgten. Douglas Preston schreibt auch Solo-Bücher (»Der Codex«, »Der Canyon«, »Credo«, »Der Krater«). Außerdem arbeitet er als Journalist und schreibt für diverse Magazine. Zudem ist er Präsident der »Authors Guild«, der ältesten und größten Berufsorganisation für amerikanische Schriftsteller*innen. Er lebt an der Ostküste der USA.

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Brandon Purdue und sein Kumpel und Studienfreund Mike Kottke saßen auf einem Felsen unter einer großen Fichte, in der Nähe ihres Jeeps, der von einer Forststraße in einen Graben geschlittert war und dabei einen jungen Baum umgefahren hatte. Sie teilten sich eine Flasche Captain Morgan Spiced Rum und einen Joint. So weit oben in den Bergen gab es keinen Handyempfang, und es wurde dunkel. Aber sie waren schon zu betrunken und stoned, um zu Fuß losgehen zu können, außerdem waren es gut und gerne fünfzehn Kilometer bis zur nächsten asphaltierten Straße. Ausgeschlossen, dass jemand diese Strecke befahren würde, von der sie auf ihrer alkoholisierten Spritztour zufällig abgekommen waren – die Forststraße war gesperrt gewesen, sie hätten also gar nicht hier sein dürfen. Und darum bleibe ihnen nur eines übrig, erklärte Brandon seinem Kumpel Mike: sich unter einen Baum zu setzen und sich die Kante zu geben.

»Don’t bogart that joint my friend, pass it over to me«, sang Kottke mit brüchiger Stimme und streckte die Hand aus.

»Na komm, schieß dich ab.« Purdue reichte Kottke den Joint, der einen Zug nahm und im Gegenzug die Flasche zurückgab.

»Mann, du hast das Ding ausgehen lassen!«, beschwerte sich Kottke, hielt den Joint auf Armeslänge von sich und betrachtete ihn missbilligend.

Purdue reichte ihm sein Feuerzeug. Kottke hantierte damit herum und stieß einen Fluch aus, weil der auffrischende Wind die Flamme immer wieder ausblies. Schließlich hatte er den Joint angesteckt und den Rauch tief inhaliert.

»Wird allmählich kalt, Alter«, sagte Purdue und schraubte die Plastikflasche Rum zu.

»Was du nicht sagst, Einstein. Wir sind ja auch nur dreitausend Meter über Meereshöhe.« Kottke warf einen Blick auf den Joint. »Der ist finito.« Er warf ihn weg. »Hast du noch einen?«

»Kannst den hier haben.« Purdue kramte in seinem Tagestouren-Rucksack und holte eine Dicke Bertha heraus. Er steckte sie an und hielt sie seinem Freund hin. Mein Gott, war er high. Die großen Bäume ringsum schwankten im Wind, aber vielleicht bewegten sie sich auch gar nicht, sondern es war bloß sein Hirn, das wackelte. Fest stand allerdings: Es wurde minütlich kälter. Es war Halloween, da sank die Temperatur nachts schon mal unter null. Im Jeep konnten sie nicht übernachten, so schräg, wie der im Graben lag, die Windschutzscheibe zerborsten, das Wageninnere voller Glassplitter. Obendrein roch es nach Benzin, was Purdue vermuten ließ, dass der junge Baum den Tank leckgeschlagen hatte. Wenn sie den Jeep starteten, damit die Heizung ansprang, könnte es passieren, dass sie sich in die Luft jagten.

Also, was sollten sie machen? Hier im Freien, trinkend und rauchend, bis sie einpennten und erfroren, konnten sie nicht bleiben. Purdue verbannte den Gedanken und nahm noch einen Schluck aus der Pulle. Der Rum würde ihn wärmen, wenigstens vorübergehend.

»Brandon, merkst du das?«, rief Kottke.

Purdues Hirn fokussierte sich wieder. »Was denn?«

»Regen. Ich hab was im Gesicht abgekriegt. Einen Regentropfen.«

Purdue trank noch einen Schluck. Gleichzeitig spürte er etwas Kaltes auf der Wange.

Kottke griff in seinen Rucksack, holte eine Taschenlampe heraus, schaltete sie ein und leuchtete damit in den Himmel. »Esschneit!«

»O verdammt!« Purdue stöhnte auf. Schnee. Natürlich. Sie befanden sich in den Manzano Mountains, auf über dreitausend Metern Höhe. Ende Oktober. Sie waren am Arsch.

»Hey«, sagte Kottke. »Wir müssen ein Dach überm Kopf finden. Echt jetzt.«

Wieder stöhnte Purdue auf. Dach überm Kopf. Sie hatten kein Zelt dabei, keine Schlafsäcke, nichts. Nur leichte Jacken an. Lag im Jeep eine Decke? Er konnte sich nicht erinnern, glaubte aber nicht.

»Wollen wir ’n Feuer machen?«, fragte Purdue schließlich.

»Das wird den Schneefall auch nicht aufhalten. Wir müssen so was wie einDach überm Kopf finden, Mann.«

Plötzlich spürte Purdue das kalte Stechen von Schneeflocken im Gesicht. Der Wind frischte erneut auf. Kottke stand auf und leuchtete mit der Taschenlampe die unmittelbare Umgebung aus. Das Gelände führte schräg nach unten in einen Tannenwald. Kottke legte seinen Rucksack an, machte ein paar Schritte nach vorn, richtete den Lichtstrahl dabei nach rechts und links.

»Was machst du da?«, fragte Purdue.

»Was wohl? Komm, steh auf, wir müssen irgendwas zum Übernachten finden. Morgen früh gehen wir den Berg dann runter.«

Purdue rappelte sich auf – wobei ihm ganz schwindlig wurde. Strauchelnd und rutschend ging er hinter Kottke den Hang hinunter in den Wald. Die Temperatur war stark gesunken, die Schneeflocken wirbelten um die beiden herum. Tief unten erblickte Purdue die fernen Lichter des South Valley im Ballungsraum Albuquerque, die im Schneetreiben verschwammen.

»Siehst du die großen Felsbrocken dort unten? Vielleicht finden wir da ja einen Überhang.« Der Lichtstrahl der Taschenlampe schien in eine Schlucht, die Purdues Meinung nach gar nicht vielversprechend aussah. Der Hang wurde steiler. Der weiche, mit Kiefernnadeln übersäte Waldboden wich unebenen Steinen und kleineren Felsbrocken, die von dichtem Gebüsch und Wurzelwerk bedeckt waren. Tatsächlich sah das Ganze aus, als ob man sich beim Runtergehen die Knochen brec