: Kim Lawrence
: Süße Überraschung für den Milliardär
: Cora Verlag
: 9783751529556
: Julia
: 1
: CHF 2.20
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 144
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Wie konnte Gwen ihm die süßen Folgen ihrer Affäre vorenthalten? Der spanische Milliardär Rio Bardales wird sich ab sofort um sie und das Baby kümmern - natürlich nur aus Pflichtbewusstsein! Denn auch wenn er Gwen mehr als je zuvor begehrt, hat er der Liebe schon lange abgeschworen ...



<p>Kim Lawrence, deren Vorfahren aus England und Irland stammen, ist in Nordwales groß geworden. Nach der Hochzeit kehrten sie und ihr Mann in ihre Heimat zurück, wo sie auch ihre beiden Söhne zur Welt brachte. Auf der kleinen Insel Anlesey, lebt Kim nun mit ihren Lieben auf einer kleinen Farm, die schon seit drei Generationen in Familienbesitz ist. Auf dem Eiland spricht man größtenteils walisisch - eine Herausforderung für Kim doch mit der Zeit lernte sie, diese schwierige Sprache fließend zu sprechen. Und auch mit der Einsamkeit auf dem idyllischen Fleckchen weiß Kim mittlerweile umzugehen: Packt sie die Sehnsucht nach der Großstadt, fährt sie mit der Fähre einfach ins nahe gelegene Dublin. Wenn sie nicht schreibt, verbringt Kim viel Zeit in ihrem Garten oder kocht. Auch joggen geht sie gern - am liebsten am Strand mit ihrem Terrier Sprout.</p>

1. KAPITEL


Die klassische Musik, die aus den Lautsprechern tönte, ging beinah im Lärm der uniformierten Schüler unter, die johlend in die Aula strömten und die Stühle auf dem alten Holzfußboden zurechtrückten.

Obwohl mehrere ihrer Kollegen unwirsch die Stirn runzelten, registrierte Gwen das Tohuwabohu in der alten Tudorhalle kaum. Ihre Gedanken kreisten um ihre kleine Tochter, die keine fünfhundert Meter entfernt in der Kindertagesstätte war. Genau diese Kita hatte damals bei ihrer Entscheidung, die Stelle als Lehrerin hier an der Mere Grange anzunehmen, den Ausschlag gegeben.

Nach einer unruhigen Nacht war Ellie heute Morgen überraschend munter gewesen, ihre Temperatur normal. Als Gwen sich in der Kita von ihr verabschiedet hatte, hatte die Kleine nur ein wenig geklammert, aber Gwen hatte sich trotzdem Sorgen gemacht.

„Es geht ihr gut. Jetzt hör schon auf, dich verrückt zu machen.“

Reumütig lächelnd drehte sich Gwen zu ihrer Freundin Cassie um, Leiterin des Fachbereichs Englisch. „Woher weißt du, was ich denke?“

„Weil du dir ständig Sorgen um sie machst, auch wenn du versuchst, dir nichts anmerken zu lassen. Alleinerziehende haben es eben nicht leicht.“

Gwen senkte den Blick. Cassie wusste mehr über sie als ihre anderen Kollegen, so auch, dass Ellies Vater nicht Brite war und sie nicht zusammen waren.

Ellies Vater … Entschlossen versuchte Gwen, das Gesicht zu verdrängen, das es wieder einmal geschafft hatte, vor ihrem inneren Auge Gestalt anzunehmen. Was vor allem dann passierte, wenn sie in Ellies schöne Augen schaute, die denen ihres Vaters so ähnelten.

Als rechts von ihr ein leiser Aufschrei ertönte, wandte Gwen den Kopf. „Oje! Da muss ich wohl mal nach dem Rechten sehen.“ Ihre Klassenzimmerassistentin Ruth schien größte Mühe zu haben, die zwanzig vor Energie strotzenden Erstklässler zu bändigen.

„Viel Erfolg“, sagte Cassie und fügte hinzu: „Aber beeil dich. Der Direktor hat ausdrücklich betont, dass das ganze Kollegium zusammenkommen soll.“

„Ich glaube kaum, dass ein demütig gebeugter Kopf weniger die Großzügigkeit unserer edlen Sponsorin beeinträchtigt. Bis gleich.“

Gwen bekam den Ausreißer gerade noch rechtzeitig zu fassen, bevor dieser durch einen Notausgang ausbüxen konnte.

„Stopp, Max, hier geht’s lang.“ Kurz legte sie dem Jungen die Hand auf den roten Lockenkopf, bevor sie seine Hand nahm und ihn zurück an seinen Platz führte. „Oh, du sitzt neben William. Das ist aber gar keine gute Idee. Rutsch rüber, Sophie, dann kann Max sich neben dich setzen. Und pass gut auf, dass er auch wirklich sitzen bleibt“, wies sie das Mädchen augenzwinkernd an, bevor sie den Gang hinunter zu Ruth ging. „Jetzt wäre Ihnen fast einer entwischt.“

„Tut mir leid, Miss Meredith“, sagte Ruth, ebenso dankbar wie verlegen lächelnd.

Gwen lächelte zurück. Obwohl es ihr immer noch schrecklich altmodisch vorkam, wenn die junge Frau, die sogar ein Jahr älter war als sie, sie Miss nannte. Ab