: Megan Miranda
: SIEBEN STUNDEN. Wen würdest du retten? Thriller. Megan Miranda wird Sie überraschen!
: Penguin Verlag
: 9783641315283
: 1
: CHF 4.50
:
: Krimis, Thriller, Spionage
: German
: 416
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Was, wenn deine Taten von gestern dich bis heute verfolgen?
10 Jahre ist es her, dass in Tennessee zwei Schulbusse in eine Schlucht stürzten. Nur neun Jugendliche konnten sich retten. Als sich eine von ihnen wenig später das Leben nimmt, schließen die übrigen einen Pakt: Jedes Jahr wollen sie sich treffen, um jener schrecklichen Nacht zu gedenken.

Um einander zu schützen.

Um sich gegenseitig in Schach zu halten.

Nun, am zehnten Jahrestag, der Schock: Ein weiterer Überlebender ist tot - seine Leiche wurde in eben dem Strandhaus in den Outer Banks gefunden, das ihnen bei ihren Treffen zum Zufluchtsort geworden ist. Der Rückhalt in der Gruppe bröckelt. Dann droht ein aufkommender Sturm, das Haus von der Außenwelt abzuschneiden. Können sie noch darauf vertrauen, dass sie einander schützen werden?

Ein atemberaubend spannender, beunruhigender Thriller voller unerwarteter Wendungen, die das Markenzeichen der Autorin sind. SIEBEN STUNDEN ist der bisher beste Roman der New-York-Times-Bestsellerauto in Megan Miranda.

Megan Miranda zählt in ihrem Heimatland USA zu den erfolgreichsten Thriller-Autorinnen. Auch in Deutschland erobert sie regelmäßig die Top Ten der SPIEGEL-Bestsellerliste, zuletzt mit 'Der Pfad'. Megan Mirandas Markenzeichen sind clevere Plottwists, die selbst ihre größten Fans nicht kommen sehen - bis zur letzten Seite. So garantiert auch ihr neuer großer Thriller 'Sieben Stunden' atemlose Spannung mit Gänsehautfaktor. Die Autorin lebt mit ihrer Familie in North Carolina.

Kapitel 1

Das Haus hatten wir, wie es so oft der Fall war, einer Reihe von glücklichen Zufällen zu verdanken.

Dem glücklichen Zufall, dass es in den letzten zehn Jahren zwei Hurrikans standgehalten hatte, obwohl es auf Pfählen am Rande der Dünen erbaut worden war, geschützt nur durch Sturmfensterläden aus Aluminium und Zedernholzschindeln, die im Laufe der Zeit zu einem verwitterten Grau verblasst waren.

Dem glücklichen Zufall, dass die fünf Schlafzimmer mit Balkonen, die durch eine umlaufende Holzkonstruktion und wacklige Treppen über drei Stockwerke miteinander verbunden waren, ausreichend Platz für uns alle boten.

Dem glücklichen Zufall, dass das Haus am Strand Olivers Familie gehörte und Oliver in jenem ersten Jahr nach Claras Beerdigung, als wir panisch und verzweifelt waren und jenen Pakt schlossen, gesagt hatte:Ich kenne einen Ort.

Das Haus lag abseits vom Trubel der Stadt, am Ende einer Sackgasse. Man konnte das Nachbarhaus sehen – vor allem im Dunkeln, wenn die Fenster wie Leuchtfeuer in der Nacht schimmerten –, und doch war es so abgelegen, dass man sich der Welt entrückt fühlte. Es führte zu Seelenfrieden in doppelter Hinsicht.

Es war für uns der perfekte Zufluchtsort. Für uns, die glücklichen Überlebenden des Unfalls, des reißenden Flusses, des unerbittlichen Unwetters.

Oliver hatte gesagt, dass es The Shallows hieß, die Untiefen. Ein Name wie ein Versprechen. Ein sicheres Refugium, vom Rest der Welt isoliert und zu allen Seiten von den unendlichen Tiefen des Meeres umgeben.

Unser erster Aufenthalt war einfach nur der Bequemlichkeit geschuldet, und dann kamen wir jedes Jahr wieder, weil es uns auf diese Weise erspart blieb, weitere Entscheidungen treffen und andere Pläne machen zu müssen. Außerdem lag das Haus Hunderte von Kilometern von der Unfallstelle entfernt, geschützt vor dem Sog der Vergangenheit.

Ich fuhr fünf Stunden bis zur Küste und anschließend über eine Reihe von Brücken zum südlichen Teil der Inselkette. Dabei war ich in einem Zustand anhaltenden Grauens, von dem ich mich mit einer Reihe von Podcasts abzulenken versuchte. Doch da ich mich nicht konzentrieren konnte, ergab ich mich schließlich der Stille.

Die Abzweigung tauchte auf, bevor ich darauf vorbereitet war, eine Ansammlung von Briefkästen vor einem verblassten Straßenschild, das vom Wind verbogen und von der Sonne ausgebleicht war. Das Haus lag am Ende der unbefestigten Straße, der Parkplatz davor war ein Halbkreis aus Steinen und Unkraut und von einer feinen Sandschicht bedeckt, die ich schon auf den letzten fünfzehn Kilometern unter den Rädern gespürt hatte.

Das Land zwischen dem Meer und der Lagune war auf der Fahrt hierher immer schmaler geworden. Die Dünen rückten näher an die Straße heran, der Sand wirbelte in böigen Spiralen über die Fahrbahn, was von Weitem wie ein Dunstschleier aussah, wie Nebel, der in der Atmosphäre schwebte und sich von der Meerseite her ausbreitete. Ohne regelmäßiges Eingreifen, so stellte ich mir vor, würde all dies hinweggefegt, jeglicher Hinweis auf die Menschheit durch den ständigen Angriff der Natur ausgelöscht werden.

Die Geografie hier draußen unterlag steter Veränderung. Im Marschland schwappte Wasser aus den Sümpfen auf die grasbewachsenen Straßenränder. Nach einem Sturm waren aus manchen Inseln Halbinseln geworden oder umgekehrt. Und auch die Dünen waren immer in B