Gerda
Ich erinnere mich noch ziemlich genau an das Ausborgen Gerdas von ihrem Mann, Klaus. Ich kannte Klaus recht gut. Er hielt mich wahrscheinlich sogar für seinen »Freund«. Er war, konnte man sagen, ziemlich einfach gestrickt. Gerda übrigens auch.
Sie war, soweit ich mich erinnere, meine erste wirklich meisterhafte Ausborgung.
Gegen 14 Uhr an einem Samstag schlägt Gerda mit einem Kopfpolster auf Klaus ein, der, unterbrochen von heiseren Kehllauten, noch in Hemd, Hose und mit einem Schuh bekleidet auf dem gemeinsamen Bett liegt und mit dem Gefühl auf ihn fallender Felsbrocken widerwillig zu erwachen beginnt.
»Lass mich schlafen«, krächzt er und hält sich die Arme schützend über den Kopf.
»Bitte, es ist zwei Uhr nachmittags, steh auf und dusch dich. Das ganze Schlafzimmer stinkt wie ein Puff!«
»Lass mich in Ruh«, fleht Klaus kraftlos in seinen Polster hinein, »mir ist schlecht!«
»Steh auf! Um halb vier kommt meine Schwester mit den Kindern und dem Thomas.«
»Die zwei Bankerten kommen auch?«, raunzt Klaus, richtet sich im Bett halb auf, um gleich vermittels eines Seitwärtshakens mit dem Polster wieder umzukippen.
»Wer sind denn bei dir Bankerten? Du … du Hurenbock, du. Glaubst, ich weiß nicht, dass du bei den Nutten warst, du …«
»Ilona, äh, Gerda, i schwör da …«