Auf Instagram postet Juli ein neues Bild. Auf einem schwarzen Hintergrund prangen die Buchstaben: „Steh zu dir selbst!“ Dazu hat sie einen langen Text geschrieben. Er beginnt mit dem Satz: „Lotta kenne ich schon seit der Grundschule.“ Gerade, schreibt Juli dann, hat Lotta angerufen. Und wollte wissen, warum Juli nie Zeit hat. „Sie mag meine neuen Freunde nicht“, schreibt Juli. „Wahrscheinlich Eifersucht.“
Schließlich fragte Lotta, ob Juli jetzt auch zu dieser rechten Szene gehört. Mit den anderen aus der alten Clique hat Lotta auch schon gesprochen, sagte sie. Sie alle machen sich Sorgen um Juli. „Das ist totaler Quatsch“, findet Juli. Sie sage einfach endlich mal ihre Meinung, damit kämen ihre alten Freunde nicht klar. „Ich bin doch nicht rechts!“, schreibt Juli.
Hat Juli recht? Ist das alles gar nicht schlimm, was sie macht und sagt, oder sogar ganz normal? Vielleicht siehst du ihr Verhalten aber auch kritisch. Stell dir vor, du bist einer von Julis alten Freunden. Wie würdest du auf ihren Insta-Post antworten?
Wer sich mit rechten Überzeugungen beschäftigt, muss einen kurzen, aber mächtigen Satz unbedingt kennen. Er besteht aus nur sechs Worten, und doch ist er die Grundlage dafür, wie wir in Deutschland leben. Er legt fest, auf welche Rechte sich jeder Mensch in der Bundesrepublik Deutschland berufen kann und wie wir miteinander umgehen sollen. Weil er so zentral ist, steht der Satz ganz am Anfang des Grundgesetzes:
„Die Würde des Menschen ist unantastbar.“
Übersetzt heißt der Satz in etwa: Jeder Mensch ist wertvoll. Denn jeder, der einen Wert hat, hat auch Würde. Ganz bewusst wird da nicht von Frauen, Männern oder Kindern; von Schwarzen, Weißen oder Asiaten gesprochen. Sondern einfach nur von Menschen. Dieser Satz gilt für jeden. Er steht auch in der Charta der Grundrechte der Europäischen Union an erster Stelle. Nicht nur Deutschland, sondern ganz Europa hat sich auf diesen Satz verständigt.
Der Satz