: John Alec Baker
: Judith Schalansky
: Der Wanderfalke
: Matthes& Seitz Berlin Verlag
: 9783751840187
: 1
: CHF 10.80
:
: Erzählende Literatur
: German
: 218
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Wie kaum ein anderes Buch feiert dieses Meisterwerk der literarischen Naturbeobachtung die unerschöpfliche Vitalität der Natur. In den 1960 er Jahren war der Wanderfalke im Aussterben begriffen. In diesem Wissen beobachtete Baker über viele Jahre diese faszinierenden Vögel. Mit naturwissenschaftlicher Genauigkeit beschreibt er in seinem als Tagebuch angelegten Bericht das Leben eines Wanderfalkenpaares in Ostengland. Tag für Tag folgt er den beiden, beschreibt die Gewohnheiten und Ängste der Raubvögel mit einer beispiellosen Mischung aus Poesie und Präzision - wie besessen davon, dem Geheimnis ihrer Anmut auf die Spur zu kommen. Dabei scheinen im Laufe der Beobachtung Mensch und Vogel zu verschmelzen. Baker wird nach und nach selbst zum falkengleichen Jäger, der die Zeichen in der Landschaft zu deuten weiß. Dieses erstmals 1967 veröffentlichte, in einer dichten, poetischen und zugleich lakonischen Sprache verfasste Buch besitzt die unvergleichliche existenzielle Wucht der Einsamkeit, aus der eine beglückende Beziehung zur Natur, einer Region, zu einem Raubvogel erwächst.

Über John Alec Baker, geboren 1926 in Chelmsford, Ostengland, wo er 1986 starb, ist wenig bekannt. Er arbeitete als Bibliothekar, widmete sein Leben aber weitgehend der Vogelbeobachtung. Neben »The Peregrine« veröffentlichte er nur ein weiteres Werk, The Hill of Summer.

Vorwort


Der Wanderfalke ist zweifelsohne ein Meisterwerk der nicht-fiktionalen Literatur des zwanzigsten Jahrhunderts. Als Elegie für einen Ort steht er neben Barry Lopez’Arktischen Träumen (1986). In seiner Eigenart, die Melancholie und Schönheit aus der englischen Landschaft herauszuarbeiten, ist er vergleichbar mit W. G. SebaldsDie Ringe des Saturn (1995). Als Verschmelzung von Spirituellem und Elementarem kann man ihn mit Peter MatthiessensAuf der Spur des Schneeleoparden (1978) vergleichen. Und als Bericht über die Besessenheit eines Menschen von einem Tier ist er schlichtweg einzigartig. Ein Vorwort soll sein Buch natürlich in den höchsten Tönen loben, doch stelle ich hi