: Bertram Dickerhof
: Innehalten an Grenzen - Grenzen überwinden Eine Grundlegung der Meditation
: Echter Verlag
: 9783429066536
: 1
: CHF 22.30
:
: Christliche Religionen
: German
: 328
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Angesichts der vielfältigen Krisen unserer Zeit, aber auch in unserem persönlichen Leben stoßen wir immer wieder an Grenzen. Gibt es eine Möglichkeit, zu lernen, so mit ihnen umzugehen, dass sie nicht nur Hindernisse für die Erfüllung unserer Vorstellungen sind? Auf Grundlage der Erfahrungen aus vielen Jahreskursen schlägt Bertram Dickerhof dazu eine tägliche Zeit des Innehaltens vor: 20 Minuten stille Meditation und 10 Minuten Betrachtung eines Textpaares - einem Hinweis zum Meditieren aus einer der Weltreligionen und einem dazu korrespondierenden Abschnitt aus der Bibel. Die bei dieser Praxis gemachte Erfahrung: Im Innehalten wirkt eine Kraft, die Grenzen entmachtet und uns so befähigt, ein Leben in innerer Freiheit und Verantwortung führen zu können. Vorangestellt ist den Textpaaren eine theoretische und praktische Einleitung in die 'Zeit der Stille'. Kommentare zu allen Textpaaren schließen den Band ab. Ein Lese- und Übungsbuch zu den Themen 'Innehalten', 'Meditation', 'Stille' und 'Gebet'.

Bertram Dickerhof, Jesuit, Mathematiker und Theologe, Trainer für Gruppendynamik und Lehrer für Vipassana-Meditation, gründete 2003 die Christliche Lebensschule Ashram Jesu, die Suchende inspiriert, ihren persönlichen spirituellen Weg zu entdecken und zu gehen.

Meditation und ihre Auswirkungen im Alltag


In dieser Situation der Verunsicherung und der Zukunftsangst ist Innehalten nötig. Denn wie bisher kann es nicht weitergehen. Aber ein Innehalten, das vor allem in Nachdenken besteht, greift zu kurz. Im günstigsten Fall endet es bei guten Vorsätzen. Da die Konzentration darauf den meisten Menschen im Alltag je länger, je mehr abhandenkommt, folgen aus ihnen oft keine effektiven Veränderungen. Wie heißt es so treffend: „Mit guten Vorsätzen ist der Weg zur Hölle gepflastert.“ Demgegenüber eröffnet Innehalten in Form von Meditation die Möglichkeit, zu kreativen Handlungsmöglichkeiten jenseits von Verdrängung, Flucht und blindem Aktionismus zu finden. In der Kraft der Meditation kann ein Mensch sich seinem Leben stellen. Sie schenkt eine Erfüllung, die jenseits von Konsum liegt, und macht daher einen nachhaltigeren Lebensstil möglich.

Das Wort „Meditation“ stammt vom lateinischen „meditari“ ab, was „nachdenken“, „nachsinnen“, „überlegen“, „zur Mitte finden“ bedeutet. Der Begriff „Meditation“ bietet Raum für eine ganze Fülle von Methoden aus verschiedenen Religionen: Die ruhige Betrachtung eines Schrifttextes oder eines Bildes, das gesammelte Hören eines Musikstücks wird ebenso als Meditation bezeichnet wie z. B. die buddhistische Vipassana- oder Zen-Meditation, Yoga im Hinduismus oder die christliche Kontemplation.

„Meditation“ zielt auf eine bleibende Erfüllung des Menschen. Diese wird verwirklicht in der Transformation der Person, die die Übung bewirkt. Wir erfahren immer wieder Erfüllung, Befriedigung, Glück im Leben. Doch dauern diese Erfahrungen nur kurz, sie bleiben nicht. Keine Erfahrung bleibt. Deshalb kann das Ziel der Meditation – bleibende Erfüllung – keine Erfahrung sein, kein Etwas, kein Objekt in unserem Bewusstsein. Das Ziel ist sprachlich nicht beschreibbar. Es liegt jenseits der Grenzen von Sprache und damit jenseits der Grenzen unserer Welt. Es ist transzendent. Infolgedesse