Die Lofoten aktiv
Angeln
Die Lofoten zählen zweifellos zu denbesten Angelgewässern Europas. DieBuchung einer Angelfahrt sollte direkt überzertifizierte Anbieter erfolgen. Man sollte auf ein ausreichend großes Boot mit guter Motorisierung achten. Bei schlechtem Wetter und ungünstiger Vorhersage sollte man auf eine Ausfahrt verzichten. Angesichts desrauen Klimas ist auf warme und vor allem wasserdichte Kleidung zu achten.Schwimmwesten sind Pflicht. Die besteSaison ist zwischen März und September.
Häufig gefangeneFischarten im „Paradies für Meeresangler“ sind Köhler, Dorsch, Steinbeißer, Heilbutt und Pollack. Besonders gute Fänge sind in denMahlströmen(Gezeitenströmen) der Inselgruppe möglich, etwa imNappstraumen [E6/7].
Wer mindestens sieben zusammenhängende Tage in Norwegen bei einem registrierten Touristenfischereibetrieb verbracht hat, darf 20 Kilogramm Fisch ausführen. Ist die Anlage hingegen nicht zertifiziert, dürfen nur zehn Kilo in die Heimat mitgenommen werden. DieZollbestimmungen betreffen nurSalzwasserfische.
EmpfehlenswerteAnbieter für Anglerunterkünfte sind beispielsweise Lofoten Rorbuopplevelser in der Nähe von Leknes {45}, Lofotfiske in Skrova {22}, Hemmingodden in Ballstad {53} oder Sjybrygga auf der Insel Værøy.
Fisch- und Walfang auf den Lofoten
Wie archäologische Funde zeigen, wusste man schon vor 6000 Jahren, dass das Meer vor der Küste der Lofoten im Winter vor Fisch nur so wimmelt und so manchen guten Fang bereithält. Ein bedeutender Wirtschaftsfaktor wurde der Handel mit getrocknetem Kabeljau jedoch erst unter Wikingerkönig Øystein im 11. Jh. Die Kontrolle von Verkauf und Export übernahm zwischen dem 14. und dem 19. Jh. das hanseatische Kontor in Bergen. Die Kaufleute, im Norwegischen auch „utreder“ („Erklärer“) genannt, tauschten die „Früchte des Meeres“ gegen Dinge des täglichen Bedarfs ein.
Erst mit dem Zusammenbruch des Hansekontors in Bergen konnten sich ab 1813 lokale Fischhändler behaupten. Wer Geld zur Verfügung hatte, erwarb großflächig Land in den Dörfern und begann, Rorbuer und Trockengestelle zu bauen und zu vermieten. Die Position der Großgrundbesitzer wurde zunächst durch das Lofotengesetz von 1816 gestärkt. Letztlich wurde 41 Jahre später in einer revidierten Fassung der freie Fischfang unter staatlicher Aufsicht zur Norm.
Im Rekordjahr 1947 wurden 147.000 Tonnen Fisch an Land gezogen, mehr als doppelt so viel wie heute. Noch zu Beginn des 20. Jh. kamen zwischen Januar und April bis zu 32.000 Saisonfischer auf die Lofoten. Die Einwohnerzahl der Inselgruppe stieg um ein Vielfaches an und so manche Siedlung verzeichnete deutlich mehr Boote als Häuser. Die Unterbringung erfolgte in Rorbuern. Wer wenig Geld hatte, nächtigte unter auf den Kopf gestellten Ruderbooten. Auf den Märkten, etwa in Svolvær {13}, wurde gehandelt, wobei nicht nur Fisch, sondern auch Branntwein, Kleidung und Schuhe den Besitzer wechselten. Karussells, Fotografen und Damen des ältesten Gewerbes der Welt sorgten für Zerstreuung.
Der Lofotenfischfang belebt auch heute noch die Siedlungen, wenngleich deutlich weniger als noch vor 100 Jahren. Effektivere Fangmethoden und größere Trawlerflotten