Damals, als ich mit meinen Eltern in Genova auf das Schiff nach Südamerika ging, damals, im späten Jahre 1906, wie ich heute weiß, als Vattern beschlossen hatte, nun sei es genug mit dem Gewürge und Gewuste, und es sei genug mit diesem italischen Land, das weder ihn noch seine Frau noch seinen Sohn ernähren konnte, an dem schon schlimm genug war, daß er der einzige und noch dazu ein Schwächling war – und nicht nur ein stummer Zwerg –, und es sei, hatte Vattern beschlossen, vor allem genug damit, sich für sein spaghettidünnes Kind schämen zu müssen, nur weil man ihm nicht regelmäßig Spaghetti oder gar Penne auf den Tisch stellen … Manno, lascia stà, laß das, sagte Muttern, und misch dich nicht ein, der trinkt ja noch. Und, anders als du, Milch. Vattern aber konnte, einmal in Wut geraten, nicht mehr aufhören mit seinem halblauten Lamento, und zu Zeiten, als er noch Schuster war, und also ein Leben lang, wenn auch wenig erfolgreich, bis auf die Schuhe, die er mir ein Leben lang gemacht … und so hämmerte er im Takt der Worte auf das Leder ein, wenn man Leder weich bekommt, muß man doch dieses verdammte Leben auch weich bekommen, bevor einem la chiánta, die Sohle, zum letzten Mal löchrig geworden ist, eine ewige Litanei, die meines Vaters, wobei er in napuletanisch litanisierte, und alsola chianta stattla suola, während Mutter, um die Tränen zurückzuhalten, sich in den Rosenkranz, den sie gar nicht besaß, vergrub, Avemaria undsoweiter, dabei fluchte sie sonst, wenn ihr gerade nicht nach Weinen war, auf das Gebete, aber mir ist lieber, das Kind wächst mit einer betenden Mutter auf als mit einer weinenden, worauf der Mann nur den Kopf geschüttelt hat, Blödsinn, babbeóna, ma che stai