: Susanne Ursula Meyer
: Wolf Wonder. Eine Kunstgeschichte
: Books on Demand
: 9783758347566
: 1
: CHF 17.90
:
: Bildende Kunst
: German
: 404
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
In dem Buch Wolf Wonder. Eine Kunstgeschichte dokumentiert die Kunsthistorikerin Susanne Ursula Meyer das Leben und Schaffen des deutschen zeitgenössischen Malers Wolf Wonder. An Hand von Interviews und Bildanalysen entsteht ein lebendiges und detailliertes Porträt des Künstlers und seiner Position in der Bildenden Kunst. Dabei werden auch aktuelle Bereiche der heutigen Kunst wie Politik, Psychologie und Naturwissenschaften nicht ausgespart. Wo stehen wir, wo kommen wir her, und wo wollen wir hin? Mit 108 farbigen Abbildungen.

Susanne Ursula Meyer absolvierte 1991 ein Studium der Kunstgeschichte bei Horst Bredekamp an der Universität Hamburg. 1989 begann eine Zusammenarbeit mit Wolf Wonder im Bereich Kunst und Kultur (Management, Curating, Produktion) mit Schwerpunkt zeitgenössische Malerei. Träger war die Produzentengalerie STUDIO MW in Hamburg St. Pauli. 2001 zog das Team nach Berlin und kuratierte hier unter dem Label coloroffberlin Galerien in Berlin Mitte. Seit 2009 ist der Standort Gransee in Brandenburg.

Der sichtbare Unsichtbare


Ein Selbstbildnis

Wolf hat gerade sein Bild fertig gemalt. Ich betrete den Raum. Wolf ist außer Atem und rauschhaft erschöpft; er ordnet seine Malutensilien.

Wolf berichtet über die Entstehung dieses Spiegel-Selbstbildnisses, in dem er, der seine eigene Gestalt nicht richtig erkennen kann ‚aus dem Nichts heraus‘ diese malerisch geschöpft und ins Sein gebracht hat.

Ein Gespräch vom 10.11.2021

S: Das ist ja stark, Wolf!

W: Findest du?

S: Das ist noch nie dagewesen, so ein Face hast du noch nie gemacht.

W: Nee, das stimmt.

S: Du hast ja lange keine Faces gemacht.

W: Nee, das stimmt. … Muss ich ja auch nicht.

[Wie betrachten schweigend das Bild]

S: Interessanterweise steckt da für mich auch was von denfrühen Gesichtern drin, die gelbe Gesichtsfarbe... [siehe z.B. das BildGlück, Abb. S. 88-89]

W: Ja, ja, die gelben Gesichter, ich weiß, ja, Gelb und Magenta. Ja, das ist richtig, genau.

Geh mal ein Stück nach vorne.

S: [Ich rücke zur Seite und betrachte das Bild]

Das ist ja sehr interessant, mit dieser doppelten Form.

W: Ja. Ich muss es mir angucken, Suse, ich hab es noch gar nicht gesehen.

Weil das hier alles total eingesaut ist. [Wolf beseitigt die verkleckerten Malspuren]

Wenn das Brigitte wüsste. Das kann ich mal wegschmeißen einfach.

Ist noch irgendwo was?

S: Nur an der Tür ein paar Nasen, aber … das ist jetzt nicht so … dramatisch.

[Wolf, außer Atem, wischt heftig