: Wolfgang Breuer
: Der Wisent-Wahn Ein Wittgenstein-Krimi
: ratio-books
: 9783961369973
: 1
: CHF 7.60
:
: Krimis, Thriller, Spionage
: German
: 362
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Ein Wisent-Bulle, ein Förstersohn und ein Star-Metzger. Wie passen diese drei Individuen zusammen? Eigentlich gar nicht. Meint auch die Kripo in Bad Berleburg. Zumal die beiden Männer sich schon seit ihrer Jugend nicht ausstehen können. Trotzdem klingelt da etwas im Hinterkopf der Kommissare Lukas und Born, als der streng geschützte Bulle urplötzlich verschwunden ist. Und dann stellt sich auch noch heraus, dass das Tier von einem Wilderer erschossen und irgendwie abtransportiert worden ist. Doch der ziemlich verarmte Förstersohn, der ganz schnell in Verdacht geraten war, kann es nicht gewesen sein. Sagen Zeugen. Für die Fahnder beginnt eine aufreibende Ermittlungsarbeit inmitten eines Politikums. Nämlich dem Streit um den Erhalt einer Wisent-Herde am Rothaarsteig. Mit einem schockierenden Ergebnis. Einer der Beteiligten verliert sein Leben.

Wolfgang Breuer ist ein Ur-Wittgensteiner. Und als solcher fühlt er sich auch heute noch, obwohl der 69-jährige Berghäuser schon seit über 40 Jahren in Baden-Baden lebt. Die Weltkurstadt am Fuße des Schwarzwaldes ist ihm zur zweiten Heimat geworden. Hier wohnt er mit seiner Ehefrau. Und hier leben seine beiden Töchter mit ihren Familien. Doch seine alte Heimat Wittgenstein trägt er weiter tief in seinem Herzen. Mit all seinen Erinnerungen. Und gerade die und das Wissen um die Städte und Dörfer, die Menschen und das Leben dort liefern ihm immer wieder Stoff für seine Kriminalgeschichten. Natürlich gespickt mit einem ordentlichen Quäntchen Fantasie und meist hart an der Realität. Wisent-Wahn ist der zehnte Wittgenstein-Krimi, den der ehemalige TV-Reporter auf den Markt bringt.

Der Druck des Tages war vorübergehend von ihm abgefallen. An den Abend und die Zerlegung des Wisents wollte er jetzt nicht denken. Vielmehr daran, dass es mal wieder ein erfolgreicher, vor allem aber ertragreicher Geschäftstag war. Dazu gehörten natürlich auch seine Außer-Haus-Lieferungen, die er allesamt erledigt hatte.

Die größte gerade oben am Flugplatz, wo er 200 Bratwürste, 100 marinierte Schweine- und 100 T-Bone-Steaks hingebracht hatte. Zum alljährlichen Segelfliegermeeting. Die Damen und Herren der Lüfte legten immer wieder einen Mordsappetit an den Tag. Und ihre mitgebrachten Familien nicht minder.

Die Stimmung dort oben war zwar nicht so besonders. Denn bereits am Mittag war das deutsche Frauenteam bei der Fußball-WM in Australien schon in der Vorrunde ausgeschieden. Das ganze Camp hatte vor dem Großbild-TV im Hangar geklebt und mitgefiebert. Jedoch umsonst, wie sich nach dem nüchternen 1:1 gegen Südkorea herausstellte.

Den Geld- und Geltungsmenschen Josch kümmerte das nur marginal. Mit Fußball hatte er noch nie besonders viel am Hut gehabt. Mit den Umsätzen, die sich am Rand solcher Ereignisse machen ließen, jedoch schon eher. Und da konnte er sich beim besten Willen nicht beschweren.

In Gedanken machte er schon mal eine Schlussabrechnung für den Tag, als er jäh aus den gehirnten Eurosummen gerissen wurde. Vor ihm scherte nämlich ein weiß-blau-gelbes Fahrzeug mit grellroter Leuchtschrift ein. Der Polizeiwagen musste ihn gerade überholt haben und forderte ihn mit Leuchtschrift unmissverständlich auf, ihm zu folgen.

Dem Metzger wurde es abwechselnd heiß und kalt. Das hatte ihm gerade noch gefehlt. Erst das Erschrecken am frühen Morgen, als ihn die Sauerländer Beamten vor Henneckes Forsthaus ertappten. Und jetzt das. ‚Verdammt‘,