Der Druck des Tages war vorübergehend von ihm abgefallen. An den Abend und die Zerlegung des Wisents wollte er jetzt nicht denken. Vielmehr daran, dass es mal wieder ein erfolgreicher, vor allem aber ertragreicher Geschäftstag war. Dazu gehörten natürlich auch seine Außer-Haus-Lieferungen, die er allesamt erledigt hatte.
Die größte gerade oben am Flugplatz, wo er 200 Bratwürste, 100 marinierte Schweine- und 100 T-Bone-Steaks hingebracht hatte. Zum alljährlichen Segelfliegermeeting. Die Damen und Herren der Lüfte legten immer wieder einen Mordsappetit an den Tag. Und ihre mitgebrachten Familien nicht minder.
Die Stimmung dort oben war zwar nicht so besonders. Denn bereits am Mittag war das deutsche Frauenteam bei der Fußball-WM in Australien schon in der Vorrunde ausgeschieden. Das ganze Camp hatte vor dem Großbild-TV im Hangar geklebt und mitgefiebert. Jedoch umsonst, wie sich nach dem nüchternen 1:1 gegen Südkorea herausstellte.
Den Geld- und Geltungsmenschen Josch kümmerte das nur marginal. Mit Fußball hatte er noch nie besonders viel am Hut gehabt. Mit den Umsätzen, die sich am Rand solcher Ereignisse machen ließen, jedoch schon eher. Und da konnte er sich beim besten Willen nicht beschweren.
In Gedanken machte er schon mal eine Schlussabrechnung für den Tag, als er jäh aus den gehirnten Eurosummen gerissen wurde. Vor ihm scherte nämlich ein weiß-blau-gelbes Fahrzeug mit grellroter Leuchtschrift ein. Der Polizeiwagen musste ihn gerade überholt haben und forderte ihn mit Leuchtschrift unmissverständlich auf, ihm zu folgen.
Dem Metzger wurde es abwechselnd heiß und kalt. Das hatte ihm gerade noch gefehlt. Erst das Erschrecken am frühen Morgen, als ihn die Sauerländer Beamten vor Henneckes Forsthaus ertappten. Und jetzt das. ‚Verdammt‘,