: Johanna Geils
: Über mir der Sternenhimmel Wie ich nur mit Hängematte von Zypern bis ans Nordkap reiste
: Knesebeck Verlag
: 9783957288981
: 1
: CHF 13.80
:
: Europa
: German
: 256
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Eine Frau, eine Hängematte und jede Menge Abenteuer: eine spannende Reiseerzählung Einfach den Rucksack packen und loswandern! Draußen sein, sich der Natur mit all ihrer Schönheit und Wildheit ausliefern, Abenteuer erleben und vor allen Dingen: immer unter freiem Himmel schlafen. So lautet der Plan, als Johanna Geils im Februar 2022 zu ihrer fünfmonatigen Reise von Zypern ans Nordkap aufbricht. Ohne Zelt, nur mit Hängematte im Gepäck, reist sie allein und größtenteils zu Fuß durch elf Länder vom Süden bis ganz in den Norden Europas. Packend und mitreißend erzählt sie in ihrem Reisebericht davon, was man erlebt, wenn man den Mut aufbringt, seiner Leidenschaft zu folgen, alle Ängste und Zweifel über Bord wirft und einfach losläuft. Als Frau allein unterwegs durch elf Länder Europas Über zweitausend Kilometer hat Johanna Geils auf den spektakulärsten Wanderwegen Europas wie dem Likya Yolu, dem Alpe Adria Trail oder dem St. Olavsweg zurückgelegt. Mit einer ordentlichen Portion Durchhaltevermögen, aber auch mit einem leichten Hang zur Selbstüberschätzung, erlebt sie auf ihrem Europatrip einmalige Abenteuer. Sie berichtet von Temperaturstürzen, unerbittlichen Regentagen und stürmischen Nächten, von Einsamkeit, Zweifeln und Verletzungen, aber auch von einmaligen Naturerlebnissen zwischen Fjorden, Bergen und Wäldern, von spektakulären Übernachtungsplätzen unter den Sternen und schließlich auch von der unfassbaren Gastfreundschaft der Menschen auf Ihrem Weg. Ergänzend zu ihrem Reisebericht, gibt Johanna Geils auch zahlreiche Tipps und Tricks für die eigene Wanderreise vor allem für Frauen. Eine Reiseerzählung, die Mut macht, selbst den Rucksack zu packen und loszuziehen!

Johanna Geils ist selbständige Erlebnispädagogin und Abenteurerin. Geboren 1990 in einem kleinen Dorf in Niedersachsen, studierte sie in Bremen Angewandte Freizeitwissenschaft und ging für ein Semester nach Nicaragua. Sie war in Australien und Südamerika unterwegs und verbrachte über zwei Jahre als Outdoor Instructor in Großbritannien. Wenn sie nicht gerade die Welt bereist, arbeitet sie u.a. für Naturparks, Erlebniswelten und Medienunternehmen.

WIE DIE HUMMELN IN DEN HINTERN KAMEN


Menorca, 16. März 2020

Wird Zeit, dass du zurückkommst … die machen die Balearen dicht!

Ungläubig starre ich auf die Nachricht meines Bruders. Dann macht mein Handy noch einmalPing.

Hey Johannain Barcelona herrscht jetzt Ausgangssperre und meine Mitbewohner haben gesagt, sie wären nicht so begeistert, wenn jetzt noch jemand mit in der WG wohnen würde … meld dich mal

Ich lese die Nachrichten noch zweimal, dann schalte ich das Handy wieder aus und stecke es ganz hinten in meinen Rucksack. Das Gleiche versuche ich mit den Gedanken in meinem Kopf. Doch so ganz wollen sie sich nicht verdrängen lassen. Wie eine düstere Wolke zieht die Erkenntnis in mir auf, dass ich meine erste Solo-Wanderung frühzeitig beenden muss. Seit zwei Wochen bin ich unterwegs und es waren die aufregendsten und intensivsten Wochen meines Lebens.

Der Plan hatte vorgesehen, zuerst auf Mallorca über die Serra de Tramuntana zu laufen, einen Gebirgszug im Norden der Insel. Danach wollte ich mit der Fähre auf die Nachbarinsel Menorca und diese auf dem Camí de Cavalls einmal umrunden. Zum Abschluss wollte ich meine Freundin in Barcelona besuchen und dann auf dem Camí de Ronda an der Costa Brava bis zur französischen Grenze wandern. Sechs Wochen Zeit hatte ich dafür eingeplant, bevor ich in England meine dritte Saison als Activity Instructor in einem Outdoor-Center antreten sollte. Groß vorbereitet hatte ich die Reise nicht. Auf ein paar DIN-A4-Seiten hatte ich mir Notizen zu den drei Wanderwegen gemacht und mir Orte und Länge der Tagesetappen aufgeschrieben. Karten und Reiseführer waren zu teuer und zu schwer. »Ich fliege schließlich nur nach Mallorca, was soll schon passieren?!«, war meine Antwort auf die Bedenken meiner Familie, als ich mein Vorhaben offenbarte, den Großteil der Nächte unter freiem Himmel zu verbringen. Denn auch ein Zelt wollte ich nicht mitschleppen und das Wildcampen war in Spanien verboten, wie in den meisten europäischen Ländern. Unter freiem Himmel schlafen dagegen nicht. Ich wollte schon lange einmal ganz allein draußen übernachten. Nur die Natur und ich.

Mit den Kindern im Outdoor-Center hatte ich regelmäßig coole Unterschlüpfe unter den Bäumen unserer kleinen Bushcraft-Ecke gebaut. Wir hatten Feuer ohne Streichhölzer oder Feuerzeug entzündet und kleine Brote gebacken oder Brennnesselsuppe gekocht. Als mein Freund Tiago ein Stipendium für eine PhD-Stelle an der Universität Loughborough erhalten hatte, war ich kurzerhand mit ihm nach England gezogen und hatte dort den Job als Instructor in einem Outdoor-Center angenommen. Die ersten Monate waren hart. Ich hatte während meines Freizeitwissenschaft-Studiums zwar schon verschiedene erlebnispädagogische Programme und Outdoor-Trainings durchgeführt, trotzdem fühlte ich mich wie eine Anfängerin. Und nun sollte ich innerhalb kürzester Ze